Eine junge Frau liegt im völlig chaotischen und überfüllten Fundus zwischen Kleidung und Gegenständen
(Foto: Maximilian Borchardt)

We­ni­ger ist mehr?

Eine junge Frau liegt auf einem Sessel im völlig chaotischen und überfüllten Fundus
(Foto: Maximilian Borchardt)

Wir le­ben im Über­fluss. Vie­le ha­ben mehr, als sie brau­chen – an­de­re kämp­fen täg­lich dar­um, das Mor­gen zu fi­nan­zie­ren. Die Fra­ge, wie viel oder wie we­nig es für ein gu­tes Le­ben braucht, ist des­halb zu­gleich be­rech­tigt und pro­vo­kant. Be­sitz zu hin­ter­fra­gen kann be­frei­end sein. Aber: Nicht alle kön­nen sich „we­ni­ger“ leis­ten.

In un­se­rem ak­tu­el­len Ma­ga­zin stel­len wir die Fra­ge trotz­dem. Denn manch­mal ist we­ni­ger tat­säch­lich mehr – etwa beim sinn­lo­sen Üben oder in über­vol­len Stu­di­en­plä­nen, die kaum Raum für Re­fle­xi­on las­sen. Und manch­mal ist es um­ge­kehrt: Mehr ist mehr, wenn 6.000 Kin­der und Ju­gend­li­che ge­mein­sam eine Are­na zum Klin­gen brin­gen – und ein Mo­ment der Stil­le al­les trägt.

We­ni­ger ist nicht mehr, wenn es um den Man­gel an Mu­sik­lehr­kräf­ten geht: Kin­dern und Ju­gend­li­chen feh­len da­durch krea­ti­ve Ent­wick­lungs­chan­cen. Ein ge­mein­sa­mes For­schungs­pro­jekt sucht Aus­we­ge. We­ni­ger heißt auch we­ni­ger po­li­ti­sche Sicht­bar­keit für jun­ge Men­schen, die nur 14 Pro­zent der Wäh­ler­schaft aus­ma­chen – ein Punkt, den un­se­re Stu­die­ren­den deut­lich be­nen­nen.

Und we­ni­ger ist ganz si­cher nicht mehr beim neu­en Hoch­schul­pakt. Die hes­si­schen Hoch­schu­len wer­den schrump­fen, so viel ist klar. Trotz­dem wol­len wir jun­gen Men­schen gute Ent­wick­lungs­mög­lich­kei­ten bie­ten – und der HfMDK ein star­ker Ort blei­ben: für Kunst, For­schung, Leh­re und Ver­wal­tung.

Aus dem Heft

Das ak­tu­el­le Heft

Frankfurt in Takt 2025-2: Weniger ist mehr?

Wie viel ist ge­nug? Zwi­schen Über­fluss und Man­gel, zwi­schen krea­ti­ver Fül­le und not­wen­di­ger Re­duk­ti­on: Wir fra­gen, wann we­ni­ger mehr sein kann – und wann ganz si­cher nicht. Ein Blick auf künst­le­ri­sche Pra­xis, Bil­dungs­ge­rech­tig­keit und ak­tu­el­le Hoch­schul­po­li­tik.

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Über das Ma­ga­zin

Die „Frank­furt in Takt“, bei uns lie­be­voll „FiT“ ge­nannt, er­scheint zwei­mal im Jahr und wid­met sich je­weils ei­nem Schwer­punkt­the­ma, das wir aus un­ter­schied­li­chen Per­spek­ti­ven be­trach­ten: Aus der Kunst, der Wis­sen­schaft, der Ge­sell­schaft – oder aus dem all­täg­li­chen Hoch­schul­le­ben. Und dazu: ak­tu­el­le Mel­dun­gen aus den Fach­be­rei­chen, Er­fol­ge von Stu­die­ren­den, ver­schlun­ge­ne Le­bens­we­ge un­se­rer Alum­ni so­wie Ab­schie­de und Neu­an­fän­ge un­ter den Pro­fes­so­rin­nen und Pro­fes­so­ren.

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