Weniger ist mehr?
Wir leben im Überfluss. Viele haben mehr, als sie brauchen – andere kämpfen täglich darum, das Morgen zu finanzieren. Die Frage, wie viel oder wie wenig es für ein gutes Leben braucht, ist deshalb zugleich berechtigt und provokant. Besitz zu hinterfragen kann befreiend sein. Aber: Nicht alle können sich „weniger“ leisten.
In unserem aktuellen Magazin stellen wir die Frage trotzdem. Denn manchmal ist weniger tatsächlich mehr – etwa beim sinnlosen Üben oder in übervollen Studienplänen, die kaum Raum für Reflexion lassen. Und manchmal ist es umgekehrt: Mehr ist mehr, wenn 6.000 Kinder und Jugendliche gemeinsam eine Arena zum Klingen bringen – und ein Moment der Stille alles trägt.
Weniger ist nicht mehr, wenn es um den Mangel an Musiklehrkräften geht: Kindern und Jugendlichen fehlen dadurch kreative Entwicklungschancen. Ein gemeinsames Forschungsprojekt sucht Auswege. Weniger heißt auch weniger politische Sichtbarkeit für junge Menschen, die nur 14 Prozent der Wählerschaft ausmachen – ein Punkt, den unsere Studierenden deutlich benennen.
Und weniger ist ganz sicher nicht mehr beim neuen Hochschulpakt. Die hessischen Hochschulen werden schrumpfen, so viel ist klar. Trotzdem wollen wir jungen Menschen gute Entwicklungsmöglichkeiten bieten – und der HfMDK ein starker Ort bleiben: für Kunst, Forschung, Lehre und Verwaltung.
Das aktuelle Heft

Frankfurt in Takt 2025-01: Weniger ist mehr?
Wie viel ist genug? Zwischen Überfluss und Mangel, zwischen kreativer Fülle und notwendiger Reduktion: Wir fragen, wann weniger mehr sein kann – und wann ganz sicher nicht. Ein Blick auf künstlerische Praxis, Bildungsgerechtigkeit und aktuelle Hochschulpolitik.
Über das Magazin
Die „Frankfurt in Takt“, bei uns liebevoll „FiT“ genannt, erscheint zweimal im Jahr und widmet sich jeweils einem Schwerpunktthema, das wir aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten: Aus der Kunst, der Wissenschaft, der Gesellschaft – oder aus dem alltäglichen Hochschulleben. Und dazu: aktuelle Meldungen aus den Fachbereichen, Erfolge von Studierenden, verschlungene Lebenswege unserer Alumni sowie Abschiede und Neuanfänge unter den Professorinnen und Professoren.

