Acht Künstler*innen aus Nullsechsneun beim D-bü Wettbewerb

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Mit TRE ABISSI sind Studierende der HfMDK – das Ensemble 'Acht Künstler*innen aus Nullsechsneun' – zum D-bü Wettbewerb der Deutschen Musikhochschulen eingeladen. Die dritte Ausgabe des Wettbewerbs für innovative und ungewöhnliche Musikformate findet vom 23. bis 28. Mai in Trossingen statt.

Ein Performer auf einem Bühnenpodest, ganz im dunklen, nur wenig Licht von links.
(Foto: Acht Künstler*innen aus Nullsechsneun)

Acht Künstler*innen aus Nullsechsneun

Das Ensemble setzt sich zusammen aus acht KünstlerInnen verschiedenster Studiengänge der HfMDK Frankfurt: Jonas Weber (*1995) studiert derzeit Regie, Caroline Rohde (*1991)  studiert nach ihrem Konzertexamen auf der Blockflöte aktuell den Studiengang Barockfagott. Sina Bayer geht einem Doppelstudium der Blockflöte und Traversflöte nach, Anne Clement (*1994) studiert derzeit im Master HIP, nachdem sie bereits Gambe und künstlerisch-pädagogische Studiengänge absolvierte. Laura Mirjana Hrgota-Hannene (*1998) absolviert das Studium Tanz, Fumika Namba (*1994) befindet sich in ihrem Masterstudium Schlagzeug, nachdem sie ihren Bachelor an der Universität der Künste in Tokio absolvierte. Alexander Reiff (*1991) studiert seit 2020 im Master Komposition mit einem Schwerpunkt auf elektronischer Musik und experimentellem Musiktheater und Nora Solcher (1999) geht seit 2018 einem Schauspielstudium an der HfMDK nach.

TRE ABISSI

TRE ABISSI entstand als Konzertexamen an der HfMDK Frankfurt am Main. Der Abend setzt sich mit Dantes Divina Commedia auseinander und versucht, die Reiche der Hölle, des Fegefeuers und des Himmels in Bezug zu Aufführungssituationen und der Arbeitsrealität von KünstlerInnen zu setzen. Dabei ist die Performance zunächst ein Konzert für Blockflöte mit Musik aus dem 16. und 21. Jahrhundert, das mit gängiger Konzertpraxis brechen möchte. Welche Rolle spielt die Solistin im Ensemble? Wer steht im Vordergrund, Musik oder Musizierende, Körper oder Text, Auge oder Ohr? Musik, Tanz, Elektronik, Licht und Video werden durch Textfragmente ergänzt und verschnitten zu einem düsteren Abend zwischen Konzert, Performance und Installation. TRE ABISSI verzichtet dabei auf eine konkrete Interpretation der Commedia, assoziiert frei zu den von Dante geschilderten Reichen und lädt das Publikum ein, mitzudenken, zu fantasieren, zu fühlen, zu hören und vor Allem: zu rätseln.

Aufführung: Freitag, 27. Mai um 21.30 Uhr
Ort: Bahnbetriebswerk Tuttlingen (78532 Tuttlingen)

D-bü: Über den Wettbewerb

D-bü (Aussprache: „Debüt“) ist ein neuer Wettbewerb der deutschen Musikhochschulen, der 2022 zum dritten Mal stattfindet – diesmal in Trossingen mit der Staatlichen Hochschule für Musik als Ausrichter. Erstmalig fand dieser Wettbewerb 2017 in Berlin statt, 2020 in Hamburg. 

Das Besondere an D-bü ist die Bandbreite der möglichen Beiträge: Es sind fast alle Arten von Aufführungen möglich, solange es sich nicht um „gewöhnliche“ Klassikkonzerte handelt. Die deutschen Musikhochschulen schaffen mit D-bü ein Veranstaltungsformat, das sich grundlegend von traditionellen Klassik-Musikwettbewerben unterscheidet. Bei D-bü stehen Themen wie Innovation und Originalität sowie die Nachhaltigkeit der Formate im Vordergrund.

Mehr als ein Wettbewerb

D-bü ist darüber hinaus weit mehr als ein Wettbewerb. Es soll sich vielmehr zu einer Plattform und einem Brennpunkt für den Austausch und auch die Konzeption neuer Musikformate entwickeln. Dazu wird es in der Wettbewerbswoche vor Ort viel Gelegenheit geben. Workshops im Vorfeld sollen zusätzlich die Möglichkeit bieten, sich weiterzuentwickeln und neue Anregungen und Ideenanstöße zu erhalten sowie sich fachlich auszutauschen und weiterzubilden.

Teilnehmende

An D-bü teilnehmen können Studierende der deutschen Musikhochschulen. Sowohl Einzelpersonen als auch Ensembles können zugelassen werden. Es gibt auch keinerlei Einschränkung hinsichtlich der Instrumente, Stimmlagen oder Studienfächer. Für die Zulassung zu D-bü ist vor allem die Innovationskraft des jeweiligen Beitrags ausschlaggebend. Die Entscheidung über die Zulassung trifft die Künstlerische Leitung.

Jury

Bewertet werden die Beiträge von einer Jury unter Vorsitz eines Experten bzw. einer Expertin für innovative Musikformate. Auch die Jury unterscheidet sich bei D-bü von anderen Klassik-Musikwettbewerben, denn die Jurymitglieder sind Studierende der deutschen Musikhochschulen. Damit keine Interessenskonflikte entstehen, entsendet jede Musikhochschule entweder einen musikalischen Beitrag oder ein Jurymitglied.

D-bü bietet Studierenden somit die Möglichkeit, auch die Rolle der Bewertenden kennenzulernen und so eine Erfahrung zu machen, die für die künstlerische Laufbahn hilfreich sein kann.

Preise

Da die Beiträge zu D-bü konzeptbedingt kaum oder gar nicht vergleichbar sind, werden von der Jury drei gleich hoch dotierte Preise in unterschiedlichen Wertungskategorien vergeben.

Besondere Spielorte

Der Idee des Wettbewerbs folgend werden für die Aufführungen keine etablierten Veranstaltungsräume für klassische Musikformate ausgewählt. Vielmehr sollen ausgefallenere Orte – auch im ländlichen Raum – erforscht und bespielt werden.

Publikum

D-bü ist auch hinsichtlich des Publikums sehr offen konzipiert: Alle Aufführungen im Rahmen von D-bü sowie die anschließende Preisverleihung sind öffentlich. Durch die Aufführung an ungewöhnlichen Orten und die Neuartigkeit der Formate sollen auch Menschen erreicht werden, die bisher noch nicht von klassischer Musik begeistert sind.