Vivaldi & Scarlatti – mit Kristin von der Goltz und Eva Maria Pollerus
Virtuosität, Expressivität, Ideenreichtum und sich rasch abwechselnde Affekte: Antonio Vivaldi und Domenico Scarlatti verkörpern für Cembalist*innen und Cellist*innen den Gipfel des italienischen Spätbarock.
Kristin von der Goltz (Violoncello) und Eva Maria Pollerus (Cembalo) widmen sich seit Jahren den Sonaten für Violoncello und b.c. von Antonio Vivaldi (1678-1741) und den Cembalosonaten von Domenico Scarlatti (1685-1757). Im Konzert werfen sie ein Licht auf die Gemeinsamkeiten und Gegensätze von Vivaldi und Scarlatti, die – obwohl beide gleichzeitig in Venedig wirkten – in ihren Biografien und Kompositionsstilen unterschiedlicher kaum sein könnten
Die Werke dieser beiden Komponisten, die ihre italienischen Zeitgenossen jeder auf unterschiedliche Weise an Ruhm und Originalität überstrahlen, bilden für Cembalist*innen und Cellist*innen gewissermaßen den Parnass des italienischen spätbarocken Stils.
Und auch wenn beide Komponisten gleichzeitig in Venedig eine prägende Zeit verbracht haben und ihre Musik die stilistisch typischen Merkmale Virtuosität, Expressivität, Ideenreichtum und rasch abwechselnde Affekte und gegensätzliche Schreibweisen aufweisen, unterscheiden sich doch sowohl die Biographien als auch die Kompositionsstile ganz erheblich. Dieses Spannungsfeld können die Besucher*innen an diesem Konzertabend erleben.
Die Cellistin Kristin von der Goltz studierte bei Christoph Henkel in Freiburg und William Pleeth in London, wo sie Mitglied bei New Philharmonia London unter dem damaligen Chefdirigenten Guiseppe Sinopoli war. Seit dieser Zeit beschäftigt sie sich auch intensiv mit dem Barockcello und historischer Aufführungspraxis.
Von 1991 bis 2004 war sie Mitglied im Freiburger Barockorchester, mit dem sie zahlreiche CDs veröffentlichte und weltweite Konzertreisen unternahm.
2006 wurde sie Mitglied der Berliner Barock Solisten, einem Ensemble der Berliner Philharmoniker. Von 2009 bis 2011 war sie Solocellistin des Münchner Kammerorchesters. Kristin von der Goltz ist regelmäßig als künstlerische Leiterin zu Gast beim norwegischen Orchester Barokkanerne Norwegian Barocke.
Von 2002 bis 2009 war sie Lehrbeauftragte für Barockcello an der Hochschule für Musik und Theater München. Von 2004 bis 2009 unterrichtete sie in einer Frühförderklasse begabte Kinder und Jugendliche auf modernem Cello an der Hochschule für kath. Kirchenmusik Regensburg. Die gleichberechtigte Beschäftigung mit dem modernen und dem barocken Cello war ihr immer ein großes Anliegen, sowohl auf der Konzertbühne als auch beim Unterrichten.
Kristin von der Goltz ist heute Professorin für Barockcello an der HfMDK Frankfurt sowie an der Hochschule für Musik und Theater München.
Die Cellistin veröffentlichte beim Label Raumklang vier bestens rezensierte Solo CDs mit Sonaten von Jakob Klein, Capricen von D'all Abaco , Sonaten von Antoine Dard sowie Sonaten von Andrea Caporale und Johann Ernst Galliard.
Die in Graz/Österreich geborene Cembalistin Eva Maria Pollerus leitet seit 2012 die Cembalo- und Generalbassklasse an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main; seit April 2019 ist sie als Ausbildungsdirektorin des HIP-Instituts auch für die Bereiche Historische Interpretationspraxis und HIP-Ensembles verantwortlich.
Eva Maria Pollerus genoss ihre Ausbildung auf Klavier und Cembalo an den Universitäten in Graz und Wien (Diplome mit Auszeichnungen, Magistra Artium) sowie bei zahlreichen Meisterkursen und sammelte bereits in frühester Kindheit große Bühnen- und Wettbewerbserfahrung. Prägend war vor allem ihr Aufbaustudium Cembalo, Generalbass und historische Aufführungspraxis an der Schola Cantorum Basiliensis und ihre dortige Begegnung mit Jesper Christensen. Sie unterrichtete 1999 - 2011 an der Kunstuniversität Graz, wo sie ab 2005 als Universitätsprofessorin für Cembalo und Aufführungspraxis und jüngste Institutsleiterin einer österreichischen Universität tätig war.
Sie ist als Solistin, Continuistin und Ensembleleiterin sowie am Hammerflügel international gefragter Gast namhafter Festivals und renommierter Konzertreihen für Alte Musik und legte solistisch und mit ihrem Ensemble Musicke’s Pleasure Garden / Graz-Basel mehrere Weltersteinspielungen und CDs vor. Sie arbeitet gerne mit verschiedenen Barockensembles und Orchestern.zusammen und gibt regelmäßig Masterclasses und Sommerkurse. In Frankfurt ist sie auch gemeinsam mit Michael Schneider als künstlerische Leiterin und Gründerin der Telemann-Konzertreihe "Die Kleine Kammermusik" präsent.

Pressefoto: Cembalo
