Orchesterkonzert: Frankfurter Komponisten im hr Sendesaal

Hochschulorchester im Sendesaal des Hessischen Rundfunks
Probe des Orchesters im hr Sendesaal(Foto: Laura Brichta)

Frühling in Frankfurt

Am 24. April erinnert das HfMDK-Symphonieorchester bei seinem Konzert im hr Sendesaal mit der „Ode au printemps“ von Joachim Raff (1822-1882) an dessen 200. Geburtstag. Passend zur Jahreszeit hat der größte Klangkörper der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt (HfMDK) „damit ein selten aufgeführtes kleines Juwel für Klavier und Orchester“ im Gepäck, so Vassilis Christopoulos, künstlerischer Leiter des Orchesters. Solistin ist die Pianistin und HfMDK-Studentin Eunsol Park.

Daneben stehen zwei weitere Werke auf dem Programm – von Musikern, die ebenfalls zu Frankfurt eine besondere Beziehung hatten. Den Auftakt bildet die filigran-virtuose Ouvertüre zu „Ein Sommernachtstraum" von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847), „ein absolutes Meisterwerk des jungen Komponisten“, freut sich Christopoulos.

Als Konzertfinale: die Symphonie „Mathis der Maler“ von Paul Hindemith (1895-1963) – sein vielleicht bekanntestes und beliebtestes symphonisches Werk. Die drei Sätze, inspiriert von den gleichnamigen Tafeln des Isenheimer Altars von Mathias Grünewald, glänzen mit kontrapunktischen Melodien und prachtvollen Bläserakkorden“, erläutert der künstlerische Leiter.

Termin und Tickets

Su
24.04.

Die Verbindung von Mendelssohn Bartholdy und Paul Hindemith zur heutigen Mainmetropole dürfte zumindest den meisten Frankfurtern durchaus bekannt sein: Der eine leitete in Frankfurt den Cäcilienverein und lernte hier seine spätere Frau kennen. Der andere wuchs in Frankfurt auf und etablierte sich hier als international bedeutender Komponist, bevor er in den 1930er-Jahren Deutschland verließ.

Wiederentdeckt: Joachim Raff

Und Joachim Raff? Was hat den am Zürichsee geborenen, heute leider vielfach vergessenen Komponisten, Pädagogen und Pianisten nach Frankfurt verschlagen? 1850 siedelte er zunächst als Liszts Assistent nach Weimar, hier entstanden seine ersten größeren Werke. 1856 zog Raff nach Wiesbaden – zu seiner Verlobten, der Theaterschauspielerin Doris Genast. Die nächsten 21 Jahre entstanden hier seine bedeutendsten Symphonien, aber auch Werke der Sololiteratur und der Kammermusik. Raffs Kompositionen wurden in dieser Zeit weltweit aufgeführt (z.B. in New York, London, Florenz, Mailand, Neapel) – er zählte um 1870 zu den meistgespielten Symphonikern Deutschlands. Und Raff genoss in Künstlerkreisen höchste Anerkennung als Komponist. 

Im Jahr 1877 wurde er zum Gründungsdirektor des neuen Hoch’schen Konservatoriums nach Frankfurt berufen, das ein Jahr später eröffnete. Raff verstand es, hervorragende Künstler an das Haus zu binden – unter ihnen Clara Schumann und Julius Stockhausen; und immer wieder bedeutende Gäste an den Main zu locken: unter anderem Johannes Brahms, Hans von Bülow, Georg Henschel, Ferdinand Hiller, Franz Liszt. 1882 starb Joachim Raff viel zu früh mit 60 Jahren. Er hatte zeitlebens nichts für seine Außendarstellung getan.

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(Foto: Andreas Simopoulos)

Prof. Vassilis Christopoulos

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