HfMDK-Ensemblestipendium für Kammermusik an Fabrik Quartet

pressemitteilung

Sie sind die glück­li­chen Ge­win­ner des dies­jäh­ri­gen En­sem­blesti­pen­di­ums für Kam­mer­mu­sik der Hoch­schu­le für Mu­sik und Dar­stel­len­de Kunst Frank­furt (HfMDK): das Fa­brik Quar­tet mit Fe­der­i­co Cep­pe­tel­li und Ve­ro­ni­ka Pa­lee­va (Vio­li­ne), Ja­co­bo Díaz Ro­ble­dil­lo (Vio­la) und Ele­na Cap­pel­let­ti (Vio­lon­cel­lo). Ne­ben dem Preis­geld von 20.000 Euro (5.000 Euro je En­sem­ble­teil­neh­mer*in) darf sich das Quar­tet über ide­el­le För­de­run­gen freu­en.

»Mich persönlich hat die Selbstverständlichkeit im Umgang mit dem zeitgenössischen Repertoire überzeugt. Faszinierend fand ich die organisch wirkende Synchronisation der hochkomplexen Einzelaktionen, das Spiel von Klang und Zeit im Raum, den musikalischen Fluss, die große Klangvielfalt und die dynamische Breite sowie die Ensemble-Reife. Ich bin sicher, dass das Fabrik Quartet seinen Weg gehen wird und freue mich, dass wir mit dem Ensemblestipendium eine wesentliche Unterstützung in dieser schwierigen Phase des Karrierestarts geben können.«Tabea Zimmermann, Auswahlkommissionsmitglied, Bratschistin und HfMDK-Professorin

Das Fa­brik Quar­tet (Klas­se Prof. Lu­cas Fels und Prof. Tim Vog­ler) freut sich über das Sti­pen­di­um, das be­reits zum vier­ten Mal ver­lie­hen wur­de: „Die­ses Sti­pen­di­um ist nicht nur eine enor­me fi­nan­zi­el­le Hil­fe für die Aus­ga­ben, die wir als En­sem­ble tag­täg­lich ha­ben: Kauf von Par­ti­tu­ren, pro­fes­sio­nel­le Fo­to­shoo­tings, Kauf zu­sätz­li­cher In­stru­men­te etc.. Wir kön­nen da­mit auch Plä­ne und Pro­jek­te ver­wirk­li­chen, die für un­se­re künst­le­ri­sche und per­sön­li­che Wei­ter­ent­wick­lung und un­se­re Kar­rie­re von grund­le­gen­der Be­deu­tung sind – vor al­lem die Zu­sam­men­ar­beit mit le­ben­den Kom­po­nist*in­nen, aber auch die Teil­nah­me an Fes­ti­vals in und au­ßer­halb Eu­ro­pas. Dank des En­sem­blesti­pen­di­ums kön­nen wir ei­nen Teil der zur Ver­fü­gung ste­hen­den Mit­tel für die De­ckung der Rei­se- oder/und Vi­sa­kos­ten ein­set­zen“.

Das En­sem­blesti­pen­di­um wur­de zum vier­ten Mal ver­ge­ben. Ins­ge­samt stell­ten sich in die­sem Jahr vier ex­zel­len­te En­sem­bles vor – ein je­des mit ei­nem 45-mi­nü­ti­gen Pro­gramm: Ne­ben dem Fa­brik Quar­tet und dem Liv Quar­tet tra­ten das Oxa­lis Quar­tett und das Trou­vail­le Trio auf.

Der erst­mals von der Ge­sell­schaft der Freun­de und För­de­rer der HfMDK (GFF) ver­ge­be­ne, mit 2.000 Euro do­tier­te Pu­bli­kums­preis geht an das Liv Quar­tet mit den Kla­ri­net­tis­tin­nen Laia Haro Ca­ta­lan, Gaia Gai­baz­zi, Da­nie­la Cos­ta Pin­ho und Naa­ma Cas­po Gold­stein.

Die Aus­wahl­kom­mis­si­on

Die Aus­wahl­kom­mis­si­on – Prof. Eri­ka Geld­set­zer, Do­zen­tin für Vio­li­ne an der Uni­ver­si­tät der Küns­te, Ber­lin und Pro­fes­so­rin für Vio­li­ne an der Hoch­schu­le für Mu­sik Würz­burg, Dr. Mar­kus Fein, In­ten­dant und Ge­schäfts­füh­rer der Al­ten Oper Frank­furt und Prof. Ta­bea Zim­mer­mann – er­leb­te ei­nen hoch­ka­rä­ti­gen Vor­mit­tag in der Fes­te­burg­kir­che, wo das Aus­wahl­vor­spiel statt­fand. Auch die Pro­fes­sor*in­nen für Kam­mer­mu­sik der HfMDK – Prof. An­ge­li­ka Merk­le, Prof. Hans­ja­cob Sta­emm­ler so­wie Prof. Tim Vog­ler – nah­men als be­ra­ten­de Bei­sit­zer*in­nen ohne Stimm­recht an Aus­wahl­vor­spiel und -sit­zung teil. 

Die Ent­schei­dung fiel der Kom­mis­si­on nicht leicht, da das Ni­veau durch­weg sehr gut war und je­des En­sem­ble un­ter­schied­li­che Pro­fi­le und Stär­ken zeig­te.
Das Fa­brik Quar­tet über­zeug­te durch sei­ne mu­ti­ge Pro­fi­lie­rung als Neue Mu­sik En­sem­ble, durch eine sehr aus­ge­wo­ge­ne Ba­lan­ce von Ein­zel- und En­sem­ble-Leis­tung und die be­reits gro­ße Band­brei­te sei­ner er­ar­bei­te­ten klang­li­chen Mög­lich­kei­ten.

Die Ver­lei­hung der Ur­kun­den er­folgt im Rah­men des öf­fent­li­chen Preis­trä­ger­kon­zerts der Sti­pen­di­at*in­nen in Herbst 2025; der kon­kre­te Ter­min wird recht­zei­tig be­kannt ge­ge­ben.

Das Fa­brik Quar­tet

musizierendes Quartett
(Foto: Niico Rademacher/Heidelberger Frühling)

Das Fa­brik Quar­tet traf sich 2022 im Rah­men der In­ter­na­tio­na­len En­sem­ble Mo­dern Aka­de­mie in Frank­furt am Main, wo sich das Quar­tett nach ei­ner in­ten­si­ven Be­schäf­ti­gung mit dem Streich­quar­tett „Te­tras“ von Ian­nis Xe­n­a­kis grün­de­te. 

Seit­dem hat das Fa­brik Quar­tet zahl­rei­che Prei­se er­hal­ten. So ge­wann es ers­te Prei­se beim In­ter­na­tio­na­len Kam­mer­mu­sik­wett­be­werb „A. Ru­bin­stein“ 2022 in Düs­sel­dorf, beim Drit­ten In­ter­na­tio­na­len Wett­be­werb für zeit­ge­nös­si­sche Mu­sik Re_Crea in Cas­tel­ló, Spa­ni­en, und beim Po­ly­tech­ni­schen Wett­be­werb an der Hoch­schu­le für Mu­sik und Dar­stel­len­de Kunst in Frank­furt. 2024 wur­de das Quar­tett mit dem 2. Preis und dem Son­der­preis beim „John Cage Award“ in Hal­ber­stadt aus­ge­zeich­net. Als Preis­trä­ger der Ka­mar Per­cy und In­ge­borg John Stif­tung nahm das Quar­tett sei­ne ers­te CD mit Wer­ken von Lu­cia­no Berio, Wolf­gang Rihm, Re­bec­ca Saun­ders und José Luis Escri­và Cór­do­ba beim La­bel „Bad Hom­bur­ger Schloss­kon­zer­te“ auf. 

Das Quar­tett war ei­nes von drei En­sem­bles, die über das Po­di­um Ge­gen­wart des Deut­schen Mu­sik­rats für das Pro­gramm In­Sze­ne aus­ge­wählt wur­den, und ist der­zeit Teil ei­nes Streich­quar­tett­pro­gramms, das von der in­ter­na­tio­na­len Platt­form ME­RI­TA ge­för­dert wird. 
2024 war das Fa­brik Quar­tet das En­sem­ble in Re­si­dence beim „Bar­ce­lo­na Mo­dern Fes­ti­val and Mas­ter­class“ und 2025 bei der „Mos­tra So­no­ra Sue­ca“. Das Quar­tett trat bei Fes­ti­vals wie ECLAT, Hei­del­berg Früh­ling Streich­quar­tett­fest, Acht Brü­cken, SWR2 Jetzt­Mu­sik Her­ren­haus Edenkoben, EN­SEMS, Fra­to­pia in der Al­ten Oper Frank­furt, Win­ter Mu­sic und Fest­Mus auf. Das En­sem­ble wur­de ein­ge­la­den, als So­list mit dem hr-Sin­fo­nie­or­ches­ter und dem Di­ri­gen­ten Pierre Bleu­se für das Ab­schluss­kon­zert der Darm­städ­ter Fe­ri­en­kur­se 2023 auf­zu­tre­ten. 

Da die Zu­sam­men­ar­beit mit zeit­ge­nös­si­schen Kom­po­nist*in­nen ein Haupt­an­lie­gen des Fa­brik Quar­tet ist, wur­den sie von Hel­mut La­chen­mann, Re­bec­ca Saun­ders, Liza Lim, Al­ber­to Po­s­a­das, Ge­or­ge Le­wis, Jörg Wid­mann, Jose Ma­nu­el López López, Wal­ter Zim­mer­mann und Ul­rich Krepp­ein ge­coacht. Dar­über hin­aus ent­wi­ckel­ten sie Stü­cke mit Se­bas­ti­an Cla­ren, Jose Luis Escri­và, Kath­rin Den­ner, Ris­hin Singh, Es­ther Pé­rez So­ria­no, Ca­mi­lo Born­stein und Pa­blo Gar­re­tón und be­mü­hen sich um wei­te­re Ko­ope­ra­tio­nen mit jun­gen Kom­po­nist*in­nen. 

Im Rah­men ih­rer Aus­bil­dung als Quar­tett ha­ben sie Meis­ter­kur­se bei Ir­vi­ne Ar­dit­ti und Mit­glie­dern des En­sem­ble Mo­dern und des En­sem­ble In­ter­con­tem­porain er­hal­ten. 
Seit Ok­to­ber 2024 stu­diert das Fa­brik Quar­tet im Kon­zert­ex­amen-Pro­gramm an der Hoch­schu­le für Mu­sik und Dar­stel­len­de Kunst in Frank­furt bei Prof. Lu­cas Fels (Ar­dit­ti Quar­tet) und Prof. Tim Vog­ler (Vog­ler Quar­tett).

Das En­sem­blesti­pen­di­um der HfMDK

Das En­sem­blesti­pen­di­um in Höhe von 5.000 Euro pro En­sem­ble­mit­glied wird von Dr. Alin Adom­eit und Mi­cha­el Hau­ger, Dr. Ma­rie-Lui­se Hel­mich und Dr. Chris­toph Hei­ne­mann, Prof. Dr. Cars­ten Schä­fer, Dr. Jens-Pe­ter Schae­fer, Dr. Fa­bi­an von Schlab­ren­dorff, Dr. Anke Sess­ler und wei­te­ren pri­va­ten För­der­part­ner*in­nen der HfMDK ge­stif­tet. 

Als Ko­ope­ra­ti­ons­part­ne­rin konn­te die Evan­ge­li­sche Fes­te­burg­ge­mein­de Frank­furt ge­won­nen wer­den, in der das Aus­wahl­vor­spiel aus­ge­tra­gen wird.
Die Ver­ga­be des Sti­pen­di­ums zielt nicht aus­schließ­lich auf eine Be­wer­tung der prä­sen­tier­ten mu­si­ka­li­schen Ex­zel­lenz; es geht vor al­lem um eine mög­lichst ef­fek­ti­ve Hil­fe­stel­lung für den Ein­tritt ins Kon­zert­le­ben nach oder wäh­rend des Stu­di­ums. Zeit für ei­nen „Ne­ben­job“ bleibt da in der Re­gel kei­ne. 

Das En­sem­blesti­pen­di­um rich­tet sich an fort­ge­schrit­te­ne Stu­die­ren­de ei­ner fes­ten En­sem­ble-For­ma­ti­on im Mas­ter­stu­di­en­gang Kam­mer­mu­sik oder im Stu­di­en­gang Kon­zert­ex­amen. Es wird jähr­lich aus­ge­schrie­ben, um her­vor­ra­gen­de, an der HfMDK stu­die­ren­de Kam­mer­mu­sik­ensem­bles zu un­ter­stüt­zen. Denn nur wenn die Stu­die­ren­den den Rü­cken frei von fi­nan­zi­el­len Sor­gen ha­ben, es fi­nan­zi­el­le und ide­el­le För­der­pro­gram­me gibt, kön­nen sie sich auf ihr an­spruchs­vol­les Stu­di­um fo­kus­sie­ren.

Und ganz ne­ben­bei stei­gert das Sti­pen­di­en­pro­gramm die At­trak­ti­vi­tät der HfMDK im Wett­be­werb um die bes­ten kam­mer­mu­si­ka­li­schen Ta­len­te – ist doch die Kam­mer­mu­sik ein wich­ti­ger in­halt­li­cher Schwer­punkt von Hes­sens Hoch­schu­le für Mu­sik, Thea­ter und Tanz.

musizierendes Quartett

Pressefoto: Fabrik Quartet; Foto: Niico Rademacher/Heidelberger Frühling

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