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30.04.2023

17:20 22:30

An­ony­me Be­stat­tun­gen – non-stop-per­for­mance für Kla­vier von Ro­bin Hoff­mann

Unsere Aufführung von „Anonyme Bestattungen“ von Robin Hoffmann ist die Uraufführung der vollständigen Fassung für Klavier solo. Und – in unserem Fall – 9 Pianist*innen, die sich die Tasten in die Hand geben. Die Aufführung findet ohne Pause statt. Der Raum darf jederzeit leise betreten und verlassen werden. Empfohlen wird eine Verweildauer von mindestens 30 Minuten, um ein Gespür für die Wandlungen im Gleichförmigen zu entwickeln.

Icon OrtHfMDK, Seminarraum A 204Eschersheimer Landstraße 29,60322 Frankfurt am Main Auf Karte anzeigen

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Robin Hoffmann (*1970): „Anonyme Bestattungen“, Vollständige Fassung für Klavier solo (2020/21/23) UA

Kompositionsassistenz: Lydia Balz

Dauer: ca. 5  Stunden

Es spielen: Arevik Beglaryan, Younsu Cho, Florian Hölscher, Jaehyon Jeon, Yongseok Jung, Oliver Kern, Valeriia Maximova, Yibiao Meng, Mariana Röhmer, Klavier

Die Komposition entstand aus dem Bedürfnis eine Musik zu schreiben, die einen mit allem alleine lässt, ohne sich dabei einsam fühlen zu müssen. Eine Musik für Bestattungen – im Gedenken an diejenigen, die sich der Erinnerung entzogen haben.

Angewendet wird elementarer Kontrapunkt: Zweistimmigkeiten, in denen in vielfältigen Ableitungen unentwegt variiert wird, ohne dabei irgendwohin zu führen. Aufwärtsbewegungen, Abwärtsbewegungen, ein stetes Kreisen in sich selbst. Immer unterschiedlich und doch ähnlich. Nichts wiederholt sich, aber es ändert sich auch nichts.

Die Musik ist Ich-fern. „Freiheit“, das Motto der Neuen Musik Nacht 2023, meint in Bezug auf dieses Stück ein freies, vom Drängen und Wollen entbundenes Hören. Keine Musik, die Trauer ausdrückt, keine Musik, die Stimmungen erzeugt oder verstärkt, sondern eine Musik, die hinter die Empfindsamkeit zurücktritt, um einen Freiraum für das Empfinden der Anwesenden zu lassen und diesen schließlich die Möglichkeit gibt, „das schweifende Hören auf sich selbst zu richten“ (Ernst Bloch).

(Robin Hoffmann)