Klangwelt: Die Register der Rieger-Orgel hören

Nahaufnahme der Register der Rieger Orgel
(Foto: Marvin Fuchs)

Die Rieger-Orgel der HfMDK hat 21 Register, das heißt Pfeifenreihen gleicher Bauart – und gleichen Klangcharakters. 

Den Registernamen folgt jeweils eine Angabe im alten Längenmaß Fuß: 1 Fuß (1') entspricht etwa 30 Zentimetern. Der Name „Prinzipal 8'“ zeigt z. B. an, dass der klingende Teil der längsten Pfeife des Registers 8 Fuß und somit ungefähr 240 Zentimeter lang ist.

Hauptwerk, I. Manual

Hauptwerk, I. Manual

Prinzipal 8'

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Das Grundregister und klangliche Gerüst der Orgel in der „normalen“ Tonlage, an unserer Orgel sehr zurückhaltend und etwas streichend (den Klang von Streichinstrumenten imitierend) ausgeprägt, das hat mit Bauweise und Intonation zu tun. Für Fachleute: Die Pfeifen haben Expressionen, sind also länger, als die Tonhöhe eigentlich jeweils erfordert, und dafür oben eingeschnitten. Das verändert das Obertonspektrum.

Musiker*in: Simon Graeber

Holzflöte 8'

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Eine sehr runde, solistische Flöte, durch den Verzicht auf Ansatzgeräusch („Spucken“) auch für (spät-)romantische Literatur geeignet. Die Holzpfeifen dieses Registers bilden den Prospekt, die Frontansicht der Orgel.

Musiker*in: David Hermann

Oktave 4’

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Eine Prinzipal-, also „Grundgerüst“-Stimme wie Prinzipal 8', aber eine Oktave höher, sozusagen die erste Stufe der Klangaufhellung.

Musiker*in: Stefan Viegelahn

Quinte 2 ⅔'

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Der dritte Teilton der Obertonreihe als Prinzipalstimme, ein wichtiger Teil des Plenums („voller Klang“) einer Orgel, aber genauso als markante solistische Mischung einsetzbar

Musiker*in: Stefan Viegelahn

Octave 2'

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Noch eine Oktave höher als der 4’, Vorstufe zum Plenum, der vierte Teilton der Obertonreihe

Musiker*in: Stefan Viegelahn

Positiv (schwellbar), II. Manual

Positiv (schwellbar), II. Manual

Bordunalflöte 8'

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Der Name macht deutlich, dass es sich bei diesem Register um die Mischform zweier Register handelt. Bordun nennt man eine leise, weiche Begleitstimme. Die Pfeifen haben einen Deckel („Gedackt“), was das Register weich und mischfähig macht. Andererseits ist es auch eine Flöte, das heißt, der Klang hat auch farbige, solistische Anteile.

Musiker*in: Anemone Vater

Salicional 8'

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Übersetzt Weidenpfeife; schon im spätbarocken Orgelbau ist Salicional die Bezeichnung für streichende Register, die etwa auch Bach wegen ihrer akkordisch-harmonischen Kraft schon geliebt und oft in Orgeldispositionen vorgesehen hat.

Musiker*in: Thalea Devantier

Rohrflöte 4'

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Neben dem Prinzipal (Octave 4') im Hauptwerk und dem leicht streichenden Gemshorn 4' im Schwellwerk ist dieses Register die „Flötenvertreterin“ der 4'-Lage. Sie hat leicht solistischen Charakter durch das namensgebende Röhrchen auf dem Deckel jeder Pfeife, mischt sich aber auch mit den 8'-Registern zu sehr leichtfüßigen Registrierungen, zum Beispiel in Trio-Kombinationen.

Musiker*in: Stefan Viegelahn

Trompete 8'

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Unter den drei Zungenregistern der Orgel nimmt die Trompete sowohl eine solistische Funktion (fanfarenartig schmetternd oder aber auch intensiv lyrisch) als auch die Aufgabe der Zusammenbindung des Tuttiklangs (ähnlich dem Blechbläsersatz im Orchester) ein.

Musiker*in: Manuel Pschorn

Schwellwerk, III. Manual

Schwellwerk, III. Manual

Geigenprinzipal 8′

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Der kleine Bruder des Hauptwerksprinzipals, noch enger und streichender

Musiker*in: Stefan Viegelahn

Lieblich Gedackt 8'

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Ein grundtöniges, sanftes, eher neutrales Register, zum Begleiten von Solostimmen aus den anderen Werken oder zur Abmischung der anderen 8'-Stimmen

Musiker*in: Stefan Viegelahn

Aeoline 8'

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Aeoline, Aeolsharfe, Windharfe bezeichnet das leiseste, „wie ein Hauch“ klingende Register der Orgel. Durch eine sehr enge Mensur ist es gleichzeitig schneidend und harmonisch sehr präzise im Klang, auch in tiefen Lagen.

Musiker*in: Jonathan Kreuder

Vox coelestis 8'

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Eine ganz ähnliche Stimme wie die Aeoline, aber leicht höher gestimmt, sodass eine ätherische Schwebung beim Zusammenziehen der beiden Register entsteht

Musiker*in: Thalea Devantier

Gemshorn 4'

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Völlig neutrale Vertretung der 4'-Lage, ganz leichte, aber klare und präzise Aufhellung des Grundstimmenklangs

Musiker*in: Stefan Viegelahn

Nasard 2 ⅔'

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Wie die Quinte im Hauptwerk der dritte Teilton, durch die flötige Bauweise hier eher näselnder Klang, solistisch

Musiker*in: Stefan Viegelahn

Flautino 2'

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Flöte, zwei Oktaven über dem Grundton, zur Erzeugung von hellen Spaltklängen oder weiterer Aufhellung des Grundstimmenklangs

Musiker*in: Jonas Krarup

Terz 1 ⅗

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Fünfter Teilton der Naturtonreihe, besonders charakteristische Färbung des Gesamtklanges, Vervollständigung eines Cornetts mit anderen Registern des Schwellwerks (8', 4', 2 2/3', 2', 1 3/5')

Musiker*in: Hayato Toyofuku

Mixtur 1 ⅓'

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Klangkrone des Orgelplenums, zusammengesetzt aus Quint- und Oktav-Obertönen, gibt dem Orgelklang Kraft und Glanz.

Musiker*in: Sonja Karl

Oboe 8'

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Eine an das Orchesterinstrument erinnernde Zungen-(Bläser-)Solostimme, die auch zur Einfärbung der gesamten Grundstimmen der Orgel eingesetzt werden kann.

Musiker*in: Laurin Zeißler

Pedal

Pedal

Subbass 16'

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Gedeckte Pfeifen, eine Oktave tiefer klingend, sanfte Bassstimme, die Pfeifen sind im Prospekt auf dem Kopf stehend angeordnet.

Musiker*in: Sonja Karl

Fagott 16'’

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Mild intonierte Zungenstimme, kräftige Bassstimme, auch solistisch verwendbar

Musiker*in: Jonas Krarup

Sonstiges

Sonstiges

Tremulant

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Mechanische Einrichtung zur Belebung des Orgelwindes für die Register des III. Manuals

Musiker*in: Stefan Viegelahn

Koppel II/P 4'

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Mechanisch gebaute Oktavkoppeln vom II. und III. Manual ins Pedal, zum Beispiel für das Spiel von cantus firmi in Sopranlage

Musiker*in: Stefan Viegelahn

Koppeln Sub III/I und III/P

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Mechanisch gebaute Subkoppel des Schwellwerks ans Hauptwerk verdunkelt den Klang, ermöglicht eine 16füßige Manualregistrierung

Musiker*in: Stefan Viegelahn

Walze

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Registerschweller, angeordnet links neben den beiden Schwelltritten, ermöglicht trotz der geringen Registerzahl ein stufenloses Crescendo und Decrescendo

Musiker*in: Maximilian Bauer