PD Dr. Rainer Heyink



Auf das Studium der Historischen Musikwissenschaft, Systematischen Musikwissenschaft und Kunstgeschichte an den Universitäten Münster und Hamburg (Promotion 1992) folgten mehrjährige Forschungstätigkeiten in Italien (u.a. am Deutschen Historischen Institut in Rom), Lehraufträge an den Universitäten Hamburg und Frankfurt am Main, Wissenschaftliche Mitarbeitertätigkeiten an den Franckeschen Stiftungen in Halle und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Habilitation 2007).
Schwerpunkte seiner Forschungsvorhaben umfassen vor allem die Musik des 17. und 18. Jahrhunderts (italienische Andachts- und römische Kirchenmusik, deutsches Kirchenlied, Georg Friedrich Händel (https://www.baerenreiter.com/product/BA04083) sowie Themen zur Funktionalität von Kunst und Musik der Frühen Neuzeit im sozialen und politischen Kontext (https://www.hollitzer.at/buch/fest-und-musik-als-mittel-kaiserlicher-machtpolitik).
Jüngst abgeschlossen wurde ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördertes und an die Franckeschen Stiftungen in Halle angebundenes interdisziplinäres Forschungsprojekt mit der Herausgabe des sechsten und letzten Bandes der kritischen Neuausgabe des Freylinghausenschen Gesangbuches von 1708 bzw. 1714. Mit ihren zahlreichen Einzelausgaben sowie den beiden Gesamtausgaben wurde diese zweiteilige Anthologie zur einflussreichsten Liedsammlung des Pietismus, auf die noch eine ganze Reihe von Texten und Melodien in Gesangbüchern unserer Zeit zurückgeht. Dieses Schlüsselwerk frühneuzeitlicher evangelischer Gesangbuchliteratur ist jetzt sowohl der kirchen-, musik- und literaturgeschichtlichen Forschung und Lehre als auch der kirchenmusikalischen Ausbildung und Praxis verfügbar gemacht worden (https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/5225384).
Ein Folgeprojekt aus dem Bereich der evangelischen Gesangbuchliteratur befindet sich in der Planung.
Weiter fortgeführt wird ein deutsch-italienisches Forschungsprojekt zur Rekonstruktion des verlorengegangenen Musikbestandes der deutschen Nationalkirche in Rom S. Maria dell’Anima, die im 17. und 18. Jahrhundert eine der bedeutendsten kirchenmusikalischen Institutionen der Ewigen Stadt war. Neben Editionen (https://www.baerenreiter.com/produkt/BA8349) und Wiederaufführungen des umfangreichen Musikalienbestandes wird dabei auch die Frage nach der Funktion von politischer (herrscherlicher) Selbstdarstellung im Medium von geistlicher Musik und kirchlichem Fest im Mittelpunkt der Forschungen stehen.
Anlässlich des 250. Todestages von Niccolò Jommelli finden in Zusammenarbeit mit italienischen Kollegen im Oktober und November 2024 Symposien und Konzerte in Rom, Neapel und Venedig statt:
L’Europa di Jommelli. 250° Anniversario della morte. Alchimie settecentesche di un «gran maestro» e «potentissimo mago». Convegno internazionale di studi, Roma – Napoli – Venezia, Ottobre-Novembre 2024
Info:
Conservatorio di Musica “San Pietro a Majella” di Napoli https://www.sanpietroamajella.it
Conservatorio di Musica “Santa Cecilia” di Roma https://conservatoriosantacecilia.it
Conservatorio di Musica “Benedetto Marcello” di Venezia https://www.conservatoriovenezia.eu
Aktuell zu empfehlen ist die Jahresausstellung 2025 der Stiftung Händel-Haus "Händel in Rom"
https://haendelhaus.de/hh/ausstellungen/jahresausstellung-museum


