Hon. Prof. Claus Kühnl

Claus Kühnl (*1957) Als Kompositionslehrer am Hoch'schen Konservatorium (seit 1985) unterrichtet Kühnl nach einem Prinzip, welches Ravel einmal mit den Worten auf den Punkt gebracht hat: "man muss damit anfangen, das Metier anderer zu erlernen, und ein ganzes Leben reicht nicht aus, das eigene zu vervollkommnen!" Tief in der Tradition verwurzelt bejaht Claus Kühnl noch stets das musikalische Experiment. Das alte Kontrapunktdenken, wie es vor 800 Jahren in Europa aufkam, ist seinem Denken ebenso gegenwärtig wie die zunächst vollkommen anders geartete asiatische Vorstellung vom Einzelton als einer abgeschlossenen Entität. Sein besonderes Interesse gilt den komplexen seriellen Strukturen und neuen Differenzierungsmöglichkeiten der Tonintervalle. In den 80er und 90er Jahren betätigte sich Kühnl auch regelmäßig als Pianist und Dirigent zeitgenössischer Musik, gründete mit Gerhard Müller-Hornbach das Mutare-Ensemble-Frankfurt, leitete davor bereits das Würzburger Studentenkammerorchester Musici Allegri und war häufig beim Kammerorchester Schloß Werneck (heute: Bayerisches Kammerorchester) zu Gast. Zudem leitete er groß besetzte Aufführungen u.a. mit den Nürnberger Symphonikern. An der HfMDK Frankfurt hat Claus Kühnl seit 2001 zusätzlich einen Lehrauftrag für Musiktheorie inne. Neben den üblichen traditionellen europäischen Satztechniken unterrichtet er schwerpunktmäßig aus folgenden Gebieten:
- Musiktheorie der griechischen Antike
- Freie Atonalität um 1910 / Dodekaphonie ab 1920 / Serialismus ab 1950
- Modale Harmonik im 19. und 20. Jahrhundert
- Spektralität und Mikrotonalität
Weitere Informationen (Vita/Werkliste/Liste der Schriften von und über CK sowie der Lexikonartikel/Diskografie, Klangproben und Abdruck einzelner Texte zum download) finden sich auf der Website www.claus-kuehnl.de © YY 2008