Workshop-Woche mit Profis: Meisterkurs bei Prof. Valentin Radutiu

Meisterkurs Cello
Tägliche Unterrichtseinheiten ermöglichten ganz individuelle Förderung.(Foto: Zsuzsa Balint)

TEXT: PAUL WINTER, BACHELOR KÜNSTLERISCHE INSTRUMENTALAUSBILDUNG, VIOLONCELLO

Das letzte Januarwochenende verbrachte ich in Berlin: Denn der Solocellist des Deutschen Symphonie-Orchesters, Valentin Radutiu, der außerdem seit zwei Jahren eine Professur an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden innehat, richtete einen Meisterkurs der Open Master Classes aus.

Der Kurs fand in der Musikschule Regenbogen in Blankenfelde, südlich von Berlin statt. Neben dem Cellokurs gab es auch einen Kurs für Kontrabass mit dem renommierten Professor Dorin Marc, ehemals Dozent an der Nürnberger Musikhochschule. Natürlich nutzte ich die Chance, bei zwei so interessanten Dozenten auch im Unterricht mit anderen Schüler*innen und Studierenden zu hospitieren.

Individueller Einzelunterricht

Der Kurs war so organisiert, dass jede*r Teilnehmer*in eine Dreiviertelstunde täglich Unterricht bekam. Mein Unterricht begann mit dem ersten Satz aus der Sonate für Klavier und Violoncello in A-Dur von Ludwig van Beethoven. Ich war aufgeregt, da ich Herrn Professor Radutiu nur flüchtig von einem Orchesterprojekt im Sommer kannte, bei dem er das 1. Cellokonzert von Dmitri Schostakowitsch aufführte und ich im Orchestertutti mitspielte. Herr Radutiu hatte viele interessante Vorschläge für Striche und Fingersätze für mein Spiel. Er inspirierte mich außerdem sehr durch das Anbringen vieler musikalischer Bilder.

In der zweiten Stunde vertiefte ich die Arbeit an diesem Satz, da ich ihn sowohl für meine anstehenden Aufnahmeprüfungen, für meinen Bachelor-Abschluss, als auch für das anstehende Vorspiel um das Knopf-Cello der HfMDK brauchte. Dieses Mal arbeiteten wir ihn ohne Klavierbegleitung bis zum Ende durch, ich konnte einige Fortschritte zeigen, die ich mir erarbeitet hatte. Zum Ende der Stunde hatten wir noch Zeit, deshalb spielte ich für ihn die Sarabande aus der sechsten Suite für Violoncello solo von Johann Sebastian Bach. Herr Prof. Radutiu zeigte sich sehr begeistert von meiner Interpretation des Stückes, er meinte, dass zu hören sei, dass diese Musik in meiner musikalischen DNA liege – in dem Wissen, dass ich aus der Bachstadt Leipzig stamme. Auch hier nahm ich einige Anregungen zu Fingersätzen und Bogenstrichen auf und wir entschieden gemeinsam, dass ich den Satz zum gemeinsamen Abschlusskonzert am Freitagabend spielen würde.

Zur dritten (Doppel-)Stunde brachte ich den ersten Satz aus dem Cellokonzert in D-Dur von Joseph Haydn mit. Musikalisch konnte ich auch hier überzeugen, wir arbeiteten vor allem an der rechten Hand, an dichtem, obertonreichem Klang und an einer durch engen Kontakt der Finger mit der Bogenstange kontrollierteren Bogenführung. Am Freitag schließlich hatte jede*r noch einmal eine halbe Stunde Unterricht, zur Vorbereitung auf das Abschlusskonzert. Bei meiner Sarabande waren der bewusste, behutsame Umgang mit Aufstrichen Thema. Einiges davon konnte ich im Konzert umsetzen.

Förderung der künstlerischen Entwicklung

Es war eine sehr bereichernde Woche, in der ich im Hinblick auf meine kommenden Aufgaben entscheidend weitergekommen bin. Dieser Kurs wurde mir durch die Unterstützung der Gesellschaft der Freunde und Förderer der HfMDK (GFF) ermöglicht, wofür ich unheimlich dankbar bin. Es ist toll, dass es diese Projektförderung an der Hochschule gibt, da es für mich aber auch für alle anderen Studierenden unfassbar wichtig ist, von Zeit zu Zeit Impulse von außen zu bekommen. Das fördert im hohen Maße die künstlerische Entwicklung.

Deshalb möchte ich mich noch einmal für die Unterstützung bedanken!