Violastudent Eike Coetzee gewinnt Elsie Kühn-Leitz Stipendium
Eike Coetzee, Violastudent in der Klasse von Prof. Tabea Zimmermann, hat das Elsie Kühn-Leitz Stipendium 2025/26 gewonnen. Herzlichen Glückwunsch! Er wird für zwei Semester monatlich 400 Euro erhalten und zwei Konzertengagements in Wetzlar sowie in Wetzlars Partnerstadt Avignon haben, dort in Zusammenarbeit mit dem Orchestre National Avignon Provence.
Das international besetzte Auswahlgremium zeigte sich begeistert von der künstlerischen Reife des neuen Stipendiaten: „Die Wahl unter den drei Finalisten fiel der Jury außerordentlich schwer. Doch Coetzees Spiel berührte uns tief – seine Bratsche sprach in Farben, die überraschten und bewegten. Musiker und Instrument wurden auf einmal eins“, kommentiert Jurymitglied Dr. Oliver Nass, Vorsitzender der Ernst Leitz Stiftung.
»Ich freue mich sehr auf die finanzielle Unterstützung, aber vor allem auf die Konzerte, mit der Hoffnung, dass die Zusammenarbeit mit der Wetzlarer Kulturgemeinschaft auch in der Zukunft weiterläuft. Sehr spannend für mich wäre auch Musik zu entdecken, die bisher wenig gespielt oder vergessen blieb. Ich finde, Musiker sind dafür verantwortlich, immer neue Musik zu suchen und vergessene Komponisten der Vergangenheit auszugraben.«Eike Coetzee, Violastudent
Das Elsie Kühn-Leitz Stipendium, das die Wetzlarer Kulturgemeinschaft mit Unterstützung der Ernst Leitz Stiftung und des Orchestre National Avignon Provence seit 2023 jährlich ausschreibt, soll junge Musiker*innen dabei unterstützen, ihr künstlerisches Potential bestmöglich zu entfalten. Im Ausschreibungszeitraum 2025/26 richtete sich das Stipendium an Musiker*innen im Alter von 18 bis 25 Jahren, die an einer deutschen Musikhochschule Viola, Violoncello, Horn oder Oboe studieren bzw. studiert haben. Beworben hatten sich Studierende aus 16 Nationen von 17 Musikhochschulen in Deutschland.
Vita
Der namibische Bratschist Eike Coetzee, geboren 2002, begann im Alter von sieben Jahren mit dem Geigenspiel. Mit zehn Jahren gab er sein Debüt als Solist mit dem Namibian National Symphony Orchestra.
Derzeit absolviert Eike sein Bachelorstudium bei Prof. Tabea Zimmermann an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main. Zuvor besuchte er die HfM Franz Liszt und das Musikgymnasium Schloss Belvedere in Weimar, wo er zur Bratsche wechselte und bei Prof. Erich Krüger und Prof. Ditte Leser studierte. Eike Coetzee erhielt weitere musikalische Inspiration von Roland Glassl, Thomas Riebl, Florian Richter, Friedemann Eichhorn, Tim Vogler und Beate Hartmann.
Kammermusik ist eine seiner größten Leidenschaften. Seit Sommer 2024 ist Eike Coetzee Stipendiat der Kammermusikakademie der Villa Musica und tritt mit Musikern wie Frank Dupree und Marc Bouchkov auf. Bei der „Chamber Music Connects the World 2024” der Kronberg Akademie trat er mit Miklós Perényi, Gary Hoffmann und Gidon Kremer auf. Auf Festivals wie den WestfalenClassics und dem Camino Lituano muzikos festivalis arbeitete er mit Musikern wie Alexey Stadler, Piotr Szumieł, José Gallardo, Gernot Süßmuth, Luka Coetzee und Charlotte Thiele zusammen.
Zu seinen Orchestererfahrungen zählen Vertretungsprojekte mit den Münchner Philharmonikern und der Internationalen Ensemble Modern Akademie sowie frühere Erfahrungen mit Jugendorchestern, teilweise als Solobratschist im Bundesjugendorchester, der Deutschen Streicherphilharmonie und den Hochschulorchestern der HfM Franz Liszt Weimar und der HfMDK Frankfurt.
Eike Coetzee hat mehrere Preise bei nationalen und internationalen Wettbewerben gewonnen. Zuletzt war er im Oktober 2024 Halbfinalist beim Internationalen Max-Rostal-Viola-Wettbewerb. Im März 2023 wurde er mit dem Grand Prix des Internationalen Szymon-Goldberg-Wettbewerbs ausgezeichnet. Zu seinen früheren Erfolgen zählen erste Preise bei „Jugend musiziert“ und die Silbermedaille beim Nationalen Jugendmusikwettbewerb 2021 in Südafrika.