Regie-Studierende bei der PLURALE








Das feste, dunkle Haar, was aus meinem Leberfleck wächst, sieht aus wie eine hoffnungsvolle Tanne in einer kargen Landschaft. Meine Zunge fühlt sich an wie nasses Moos oder ein Regenwurm, der aus der Erde guckt. Sieht deine behaarte Achsel nicht auch aus wie der Harz im Highpeak des Borkenkäfers?.
Unsere Körper sind Landschaften: Täler in den Vertiefungen unserer Haut, Narben als geologische Verwerfungen und Spuren, die Zeit und Erfahrungen sichtbar machen, wie Erosionen einer Landschaft. Der Körper ist eine Karte, die Erinnerungen und Geschichten speichert. Der Körper ist nicht nur unser Zuhause, sondern auch Projektionsfläche für Vorstellungen, Erinnerungen und gesellschaftliche Normen.
In der Performance „Aus meiner Haut schießen die Triebe“ wird der Körper als Landschaft und Archiv betrachtet. Wir erforschen einen Blick und Bewegungen, die sich jenseits der klassischen Kategorien von Gender und Alter bewegt, um andere Perspektiven und Blicke auf die Körper zu gewinnen.
Besetzung:
Pia Epping
Anne-Kathrin Hartmann
Maj Lilith Hemmesmann
Elisabeth Krenzien
Leonie Witka
Sonntag, 20. Mai 2025, 15:00 - 16:00 Uhr
Theater im Fridericianum (TiF), Staatstheater Kassel
Tickets auf https://karten.staatstheater-kassel.de/de/veranstaltung/631416ab-7fe9-4575-ad3a-ed105a7e9a8c/12113
Wie würde wohl eine zukünftige Welt aussehen? Wie würden wir in dieser Welt leben, mit ihr und vor allem in ihr untereinander bzw. miteinander umgehen? Was muss sich oder was würden wir für so einen zukünftigen Weltenentwurf an unseren bisher vertrauten gesellschaftlichen Strukturen ändern und welche Konsequenzen würden mit eben diesen Veränderungen einhergehen? Und können wir überhaupt so eine zukünftige Welt erschaffen, die womöglich die Konträrste zu unserer jetzigen ist?
In „Pen & Paper“-Rollenspielen sind diese Fragen integral. Denn die Spielenden jener Art von Spiel werden sich in so einer zukünftigen Welt mit alternativen Gesellschaftsstrukturen und Lebensführungen wiederfinden, um die Umgestaltungen sowie deren Auswirkungen nachempfinden bzw. erforschen zu können. Um dies zu ermöglichen, schlüpft jede spielende Person in einen selbstkreierten Charakter, der auf die neue Welt und eventuell auch auf die eigene Persönlichkeit mit bisher unentdeckten oder nicht ausgelebten Charakterzügen eingestimmt ist.
Dieser Vorgang findet einzig und allein in den Vorstellungen statt. Vorstellungen sind ein gutes Stichwort, denn bei „Pen & Paper“-Rollenspielen handelt es sich um ein Tischrollenspiel. Eine gemeinschaftlich entworfene Welt wird hierbei von einer Spielleitung porträtiert und die Spielenden unternehmen anschließend Beschreibungen, wie sie in dieser Welt agieren würden.
Im Projekt Create and Play wollen wir gemeinsam mit euch Pen & Paper spielen. Ihr habt die Möglichkeit in unserer Ausstellung eigene Zukunftsvisionen, Utopien oder Gesellschaftsentwürfe zu konstruieren. Diese werden dann in unserer Performance mit euch als Spielende bespielt.
Solltet ihr während unseren Performancezeiten mit uns Pen and Paper spielen wollen, dann meldet euch sehr gerne unter folgender E-Mail-Adresse: createandplay@web.de
Die Performance wird entpersonalisiert aufgezeichnet und ihm Rahmen einer anschließenden Ausstellungen einem Laufpublikum zugänglich gemacht.
Ramón Jeronimo Wirtz, Elijah Christen, Adrien Einecke, Aurélie Feucht
Aufführungen:
22.05. um 12:00 Uhr
23. und 24.05. jeweils um 11:00 Uhr
documenta Halle und Theater im Fridericianum (TiF), Kassel
Dauer: 4 Std. 30 min.
Create and Play works with the theatrical means of pen-and-paper role-playing games. Pen-and-paper role-playing games are games in which players collaborate to tell a story. During the performance, the audience is divided into two groups. The larger part of the audience creates a game world together with a performer. A smaller group consisting of 6 spectators determines the actions of the protagonist characters in this world. In this way, a fictional story is constructed together.
Questions about social role models and social responsibility emerge collectively in a playful manner. The creation of fictional worlds invites us to think about utopias. We aim to use visions of the future to address issues of coexistence and mutual responsibility.
It is important for us to emphasise that the audience will play an active role in the performance. We intend to create a space in which everyone can contribute creatively. However, nobody should be exposed. It is expressly permitted to ask questions, leave the room, come back, eat or drink something.
To become part of the smaller protagonist group, please register via: createandplay@web.de
Ein großer Rabe blickt
mich an.
Grüner Rauch. Ein Kopf
dreht sich, dreht sich
immer weiter.
Atmen. Starren.
Der Körper verformt
sich. Bricht in sich
zusammen. Alle Luft
entweicht.
Atmen. Ein großer Rabe
auf meiner Schulter.
Das Performance-Projekt KaraKara basiert auf dem gleichnamigen Text von Aurélie Feucht, der von einem „Ich“ erzählt, das sich durch die Begegnung mit einem Raben transformiert.
Die Transformation bzw. Übersetzung zwischen unterschiedlichen Medien selbst ist zentral für den Inhalt wie die Form: Das Projekt arbeitet mit Video und Sound, Performance, Malerei und Fotogrammetrie und führt die unterschiedlichen Ansätze in einer immersiven Rauminstallation zusammen. Themen wie Selbstfindung, Angst und Hilflosigkeit werden in kraftvoller Bildsprache behandelt. Das Projekt übersetzt diese Themen in eine interdisziplinäre Performance, die analoge und digitale Medien miteinander verbindet.
Aurélie Feucht, Philipp Langer, Daniela Kaiser, Lara Pigorsch
Aufführungen:
16.05. um 19:45 Uhr
17. und 18.05. jeweils um 14:00 Uhr und um 16:30 Uhr
20. und 21.05. jeweils um 16:30 Uhr
22.05. um 18:15 Uhr
23. und 24.05. jeweils um 14:00 Uhr und um 16:30 Uhr
25.05. um 16:30 Uhr
documenta Halle, Kassel
Dauer: 15 min.
The performance project KaraKara is based on the text of the same name by Aurélie Feucht, which tells the story of an ‘I’ that is transformed by an encounter with a raven.
The transformation or translation between different media is central to both the content and the form: The project works with video and sound, performance, painting and photogrammetry and brings the different approaches together in an immersive spatial installation. Themes such as self-discovery, fear and helplessness are dealt with in powerful visual language. The project translates these themes into an interdisciplinary performance that combines analogue and digital media.
PLURALE, das 11. Festival der jungen Talente, ist eine Kooperation zwischen der Hessischen Theaterakademie, der Hochschule für Gestaltung Offenbach, der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt, dem Institut für Angewandte Theaterwissenschaft Gießen, den Studiengängen Dramaturgie und Curatorial Studies der Goethe Universität Frankfurt sowie der Kunsthochschule Mainz und der Kunsthochschule Kassel. Das Festival fördert seit über 20 Jahren den Gedanken der Kooperation zwischen den Disziplinen und den Studienangeboten.
Gemeinsam entwickelte Projekte der Studierenden aus den beteiligten Hochschulen werden vom 17. bis 25. Mai 2025 im Hessischen Staatstheater und in der documenta-Halle in Kassel vorgestellt.
Eröffnung: Freitag, 16. Mai 2025