Jette Büshels „Hannelore“ beim PLUG&PLAY 2025 in Mainz

Eine Frau ist im Halbportrait zu sehen, sie trägt einen schwarzen Mantel und hat schwarze, schulterlange Haare. Sie steht vor einem schwarzen Hintergrund und hält einen grünen Telefonhörer mit Kabel an ihrem Ohr.
(Foto: Thorben Schumüller)

Im Keller des Frankfurter Tigerpalasts singt Hannelore Elsner ein Lied über einen Birnbaum, ein Lied von der ewigen Suche nach Schönheit und Jugend. Wir setzen uns zu ihr an eine reich gedeckte Tafel, hören zu und sprechen über das Leben, durchblättern ein Herbarium der Erinnerungen. Das klingt sehr romantisch. Ist es auch. Alles ist Romantik, Lust und Spiel bei Hannelore. Mit stilisierten Blicken, fein choreografierten Gesten, hauchenden Seufzern erklärt sie uns: „Das ist nur eine Rolle, das müssen Sie mal verstehen.“

Wir wollen die Rollen der Hannelore Elsner befragen, uns in sie hineinfühlen und Vermutungen anstellen. So finden wir etwas Größeres, das über ihre Biografie hinausgeht, wofür sie bis heute steht. Denn wenn Hannelore singt: „drum schönes Mädchen lass dich lieben, sonst wird dich einst dein Herz betrüben, dann bist du alt und bist allein und wirst die schöne Zeit bereuen“, merken wir – Da ist was um die Hanni.

PLUG&PLAY

Das Theaterfestival für junge Regie PLUG&PLAY bietet jungen Regisseur*innen eine Bühne für ihre Arbeiten und versteht sich ganz bewusst als Treffpunkt, Arbeitsforum und Ort des Austauschs. Vom 29. Mai bis zum 1. Juni 2025 zeigt eine neue Generation ihre Werke in Mainz. Neben den Gastspielvorstellungen runden Workshops und Gespräche das Programm ab.

Auch für dieses Jahr konnten sich junge Regisseur*innen mit ihren Produktionen auf den PLUG&PLAY Open Call bewerben. Eine Jury aus Regieassistent*innen des Staatstheater Mainz und Regiestudierenden aus Frankfurt sichtete 109 Bewerbungen gemäß der geltenden Kriterien und wählte fünf Arbeiten aus. In der Begründung für „Hannelore“ heißt es u.a.: „Am Beispiel von person und personae der legendären Schauspielerin Hannelore Elsner gelingt es Jette Büshels Theaterstück, in einer vertraulichen Kaffeerunden-Atmosphäre große Themen wie Biographie, Autobiographie, Zuschreibung von Identitäten und Abbild der Film- und Fernsehhistorie der Nachkriegs-BRD bis in die Nullerjahre kritisch zu verhandeln. ... Dabei ist der Abend stets schmerzlich komisch wie berührend.

Termin und Tickets 

29. Mai 2025 um 18 Uhr
U 17, Staatstheater Mainz, Georg-Moller-Passage, 55116 Mainz

Nachgespräch ab 22h in der Kakadu Bar

Tickets sind erhältlich beim Staatstheater Mainz: https://ticket.staatstheater-mainz.de/eventim.webshop/webticket/eventlist?production=2360

Besetzung

Regie: Jette Büshel
Bühne und Video: Thorben Schumüller
Kostüm und Maske: Kati Stubbe
Dramaturgie: Antonia Zeich
Musik: Johannes Mittl
Mit: Lisa Heinrici, Simon David Zeller
Reporterin im Video: Merle Giesel

Mit einem Textbeitrag von Lars Werner

Dauer: 1 Stunde und 20 Minuten

Eine Kooperation der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt und der Hessischen Theaterakademie sowie mit Unterstützung durch das Künstler*innenhaus Mousonturm.