Susanne Rohn im Interview

Susanne Rohn trägt ein schickes, weißes Oberteil und hält sich an der Emporenbrüstung fest. Blick in Kirchenraum
(Foto: Susanne Rohn)

Susanne Rohn unterrichtet seit dem Wintersemester 2025/26 Chorleitung an der HfMDK als Lehrbeauftragte. Im Interview mit den Kirchenmusikstudentinnen Eva Müller und Sonja Karl erzählt sie über sich, ihre Leidenschaft für das Dirigieren und ihre ersten Eindrücke des Ausbildungsbereichs Kirchenmusik.

Wie bist du zum Chorleiten gekommen?

Ich wollte schon als Kind dirigieren! Beweis: ein Foto aus der 3. Klasse (siehe unten)... Dabei stamme ich nicht aus einer Musikerfamilie, meine Eltern waren Jurist*innen. Ich habe aber mit fünf Jahren Klavier, mit 10 Jahren Cello und mit 15 Jahren Orgel angefangen, und dann habe ich nicht Cello studiert, sondern Kirchenmusik. Warum? Weil ich dirigieren wollte!

altes Foto. Gruppe von Kindern steht draußen und spielt Blockflöte, die junge Susanne Rohn steht rechts und dirigiert
(Foto: Susanne Rohn)

Was ist dir beim Unterrichten wichtig?

Mir ist sehr wichtig, dass der*die Dirigent*in nicht „nur schöne Bewegungen macht“, sondern wirklich hört und mitvollzieht, was im Ensemble passiert, um das Ensemble bestmöglich zu fördern. Die Musik sollte in den Ensemblemitgliedern entstehen und entwickelt werden, nicht nur vom „Chef“ eingefordert oder gar aufgepfropft werden. Ich denke, der*die Dirigent*in sollte immer „primus inter pares“ sein, d. h. jederzeit in die Musik reinspringen können, falls nötig. Auch ist mir ein vollkommen angstfreier Raum wichtig – sowohl für das Ensemble als auch für den*die Dirigent*in und insbesondere für die Dirigierstudierenden.

Welche*r Komponist*in und/oder welches Werk inspiriert dich?

Ich liebe alle Musik, die qualitätvoll ist! Das Tolle an der Musik ist übrigens, dass man immer das, was man gerade musiziert, am schönsten findet! Das ist im restlichen Leben gar nicht so: Meistens findet man das am begehrenswertesten, was man gerade nicht hat („The grass is always greener on the other side“…). Bei Musik ist das nicht so, und insofern hat sie per se eine religiöse Komponente. Beim Musikmachen bin ich ganz bei mir…

Wie erlebst du deinen Start als Lehrbeauftragte an der HfMDK?

Sehr klasse! Eine freundliche, zugewandte, aufmerksame Abteilung Kirchenmusik, ein super netter Semestereröffnungsabend! Und eine schöne Idee, sich auf Social Media vorstellen zu können!

Was machst du, wenn du nicht gerade einen Chor leitest?

Ich bin Kantorin an der Erlöserkirche Bad Homburg im Hauptberuf. Und meine große Leidenschaft neben der Musik sind die Berge. Da muss ich ständig hochsteigen (und auch runterfahren auf Skiern). Außerdem interessiere ich mich sehr für Sprachen und für Bücher.

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