Kompromissloses Miteinander

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bla­bla­bor – die Stif­tungs­gast­pro­fes­sor*in­nen Kom­po­si­ti­on mach­ten in drei Ar­beits­in­seln an der HfMDK die Zu­sam­men­ar­beit im Künst­ler*in­nen­kol­lek­tiv er­leb­bar.

Eine Performance von drei Studierenden in einer Kirche. Im Fokus steht ein Student, der den Mund weit aufgerissen hat.
(Photo: Lena Bils)
Stiftungsgastprofessur Komposition 2023/34 mit Blablabor, 1. Arbeitsinsel, Performance in KunstKulturKirche
(Photo: Lena Bils)
Studierende sitzen lachend im Innenhof. Im Vordergrund steht ein Radiogerät.
(Photo: Reto Friedmann)
Auf einem langen Tisch stehen zahlreiche Radiogeräte, weiter hinten am Tisch sitzt Annette Schmucki von blablabor.
(Photo: Reto Friedmann)
Studierende schreiben auf einem großen Stück Papier
(Photo: Laura Saxler)

TEXT: DR. KA­RIN DIET­RICH

Zu­sam­men ar­bei­ten ist All­tag für das Schwei­zer Kol­lek­tiv bla­bla­bor, be­stehend aus An­net­te Schmucki und Reto Fried­mann. Min­des­tens ein­mal in der Wo­che, je­den Diens­tag um 9 Uhr, set­zen oder schal­ten sich die bei­den zu­sam­men, um sich aus­zu­tau­schen, zu ent­wi­ckeln, wei­ter­zu­den­ken oder al­les über den Hau­fen zu wer­fen. Oder um sich über den Neu­erwerb ei­nes Ra­dio­emp­fän­gers zu freu­en. Seit 25 Jah­ren ar­bei­ten sie jetzt schon zu­sam­men. Ein Kol­lek­tiv fei­ert Sil­ber­hoch­zeit.

Zu­sam­men ar­bei­ten war des­halb auch haupt­säch­li­cher In­halt der drei bla­bla­bor-Ar­beits­in­seln im Rah­men der Stif­tungs­gast­pro­fes­sur Kom­po­si­ti­on 2023/24, die al­len Stu­die­ren­den der HfMDK glei­cher­ma­ßen of­fen­stan­den. Da­bei ging es so­wohl um das ge­mein­sa­me Ar­bei­ten mit bla­bla­bor als auch vor al­lem um das ge­mein­sa­me Ar­bei­ten der Stu­die­ren­den un­ter­ein­an­der. Noch mehr als das, was ent­ste­hen kann, stand dies­mal der Pro­zess, wie et­was ent­ste­hen kann, im Vor­der­grund.

blablabor

Aus­ge­hend von Klang­lich­keit von Spra­che und der Er­for­schung des Grenz­be­reichs von Spra­che und Mu­sik so­wie ei­nem Block zum The­ma Me­di­en­re­fle­xi­on mün­de­te die Stif­tungs­gas­pro­fes­sur von bla­bla­bor in das Er­kun­den ei­ner kol­lek­ti­ven Au­tor*in­nen­schaft. Und fand un­ter an­de­rem Nie­der­schlag in ei­ner Mind­map, ei­ner ge­mein­sa­men Land­kar­te mit ge­sam­mel­ten Wör­tern, Sät­zen und Zei­chen zum The­ma kol­lek­ti­ve Au­tor*in­nen­schaft.

Was kenn­zeich­net die Zu­sam­men­ar­beit in ei­nem Kol­lek­tiv? An­net­te Schmucki und Reto Fried­mann spre­chen über ge­gen­sei­ti­ges Ver­trau­en, Ver­ant­wor­tung, Of­fen­heit, über Ver­bind­lich­keit und Kom­pro­mis­se, die eben nicht ge­macht wer­den. Sich rei­ben, dis­ku­tie­ren, aus­pro­bie­ren, aus­hal­ten. Es geht um Ver­ab­re­dun­gen, die ge­mein­sam ge­trof­fen wer­den, um Zeit, die man sich nimmt und die man der Sa­che und ein­an­der wid­met, um eine ge­mein­sa­me Wel­len­län­ge, die es braucht, um ge­mein­sam et­was her­aus­zu­fin­den. Kon­flikt­ma­nage­ment. Man muss es ernst mei­nen, In­itia­ti­ve zei­gen, Re­spekt ha­ben. Auch Din­ge sein las­sen. Und vor al­lem Din­ge tun. Und wäh­rend An­net­te Schmucki und Reto Fried­mann über das spre­chen, was sie un­ter Zu­sam­men­ar­beit im Kol­lek­tiv ver­ste­hen und ge­mein­sam nach For­mu­lie­run­gen su­chen, sie ver­wer­fen und neu er­fin­den, de­mons­trie­ren sie ein­drück­lich das, wor­über sie spre­chen.

Dan­ke, bla­bla­bor!

Die Stiftungs­gast­professur

In­sti­tut für zeit­ge­nös­si­sche Mu­sik IzM

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