Rie­ger-Or­gel in A 015

Spieltisch der Rieger-Orgel
(Foto: Marvin Fuchs)

Mit der in 2025 fer­tig­ge­stell­ten Or­gel der ös­ter­rei­chi­schen Fir­ma Rie­ger Or­gel­bau ver­fügt die HfMDK über ein In­stru­ment, das in sei­ner Kon­zep­ti­on und Klang­äs­the­tik ein­zig­ar­tig ist. Ent­wi­ckelt als sym­pho­ni­sche Kam­mer­or­gel, ver­bin­det sie tech­ni­sche Prä­zi­si­on, klang­li­che Far­big­keit und akus­ti­sche Ba­lan­ce auf en­gem Raum.

Die Or­gel be­sitzt drei Ma­nua­le und Pe­dal mit ins­ge­samt 21 klin­gen­den Re­gis­tern. Trotz ih­rer kom­pak­ten Grö­ße er­mög­licht sie die au­then­ti­sche In­ter­pre­ta­ti­on ei­nes brei­ten Re­per­toires – ins­be­son­de­re der ro­man­ti­schen und mo­der­nen Or­gel­mu­sik (u. a. Franck, Wi­dor, Re­ger, Karg-Elert, Hin­de­mith, Mes­sia­en).

Ein zen­tra­les Merk­mal ist die au­ßer­ge­wöhn­li­che dy­na­mi­sche Fle­xi­bi­li­tät: Die kräf­tigs­ten Stim­men – Mix­tur und Trom­pe­te – lie­gen in schwell­ba­ren Wer­ken, de­ren Laut­stär­ke sich über mit den Fü­ßen ge­steu­er­te Holz­ja­lou­si­en fein nu­an­cie­ren lässt. Durch die Kom­bi­na­ti­on aus ho­hem Wind­druck, ge­schlos­se­nen Wer­ken und ei­ner sorg­fäl­tig ab­ge­stimm­ten Men­su­rie­rung ent­steht ein Klang, der stets be­weg­lich, nie mas­siv wirkt. Klang­lich und ge­stal­te­risch knüpft das In­stru­ment an die Or­gel­bau­tra­di­ti­on der 1920er- und 1930er-Jah­re an – eine Zeit, in der ro­man­ti­sche Fül­le und Poe­sie, hand­werk­li­che Qua­li­tät und der Wunsch nach Trans­pa­renz und Ober­tö­nig­keit in span­nungs­vol­lem Ein­klang stan­den. Die­se Idee wur­de für die HfMDK in die Ge­gen­wart über­setzt.

Er­baut wur­de die Or­gel von Rie­ger Or­gel­bau (Schwarz­ach/Vor­arl­berg) un­ter der künst­le­ri­schen Lei­tung von Wen­de­lin Eber­le, Rei­ner Schu­henn und Ste­phan Nie­b­ler (In­to­na­ti­on). Sie steht im Raum A 015 und bil­det dort das klang­li­che Zen­trum der Or­gel- und Kir­chen­mu­sik­aus­bil­dung der Hoch­schu­le.

Haupt­för­de­rin­nen der neu­en Un­ter­richts­or­gel sind die Aven­tis Foun­da­ti­on und die Crespo Foun­da­ti­on. Zu­dem wur­de der Bau der neu­en Or­gel freund­lich un­ter­stützt von der Dr. Hans Feith und Dr. Eli­sa­beth Feith-Stif­tung und der Ge­sell­schaft der Freun­de und För­de­rer der HfMDK Frank­furt (GFF).

Klangwunder Rieger-Orgel (PDF)

Pu­bli­ka­ti­on zur fei­er­li­chen Ein­wei­hung der Rie­ger-Or­gel mit aus­führ­li­chen In­fos zur Ent­ste­hungs­ge­schich­te: Pla­nung, Bau und Be­son­der­hei­ten

(No­vem­ber 2025)

Blick auf die Tasten der Rieger-Orgel
(Foto: Marvin Fuchs)

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Die Rieger-Orgel der HfMDK hat 21 Register, das heißt Pfeifenreihen gleicher Bauart – und gleichen Klangcharakters. Prof. Carsten Wiebusch beschreibt die jeweilige Charakteristik im Text. Studierende und Prof. Stefan Viegelahn haben dazu kurze Klangbeispiele aufgenommen, die Sie online anhören können.

Orgelpfeifen der Rieger-Orgel
Hand einer Person, die auf dem in den Spieltisch der Rieger-Orgel integrierten Tablet etwas eingibt.
Pedale der Rieger-Orgel
Nahaufnahme der Register der Rieger Orgel

Rückblick: Die Rieger-Orgel im Bau

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