Nach­hal­tig­keits­ver­ständ­nis

Beschluss

Prä­am­bel

Das Nach­hal­tig­keits­ver­ständ­nis der HfMDK dient als Grund­la­ge für die Ent­wick­lung ei­ner Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie, die stra­te­gi­sche und ope­ra­ti­ve Zie­le so­wie da­zu­ge­hö­ri­ge Maß­nah­men kon­ti­nu­ier­lich wei­ter­ent­wi­ckelt, über­prüft und um­setzt. Nach­hal­tig­keit geht nur ge­mein­sam und lebt von den Men­schen, die sie aus­ge­stal­ten und le­ben. Da­her wol­len wir als viel­fäl­ti­ge Ge­mein­schaft in un­se­rer Hoch­schu­le auf al­len Ebe­nen Nach­hal­tig­keit mit­den­ken und im Rah­men un­se­rer Auf­ga­ben und Ver­ant­wort­lich­kei­ten an der Wei­ter­ent­wick­lung der HfMDK zu ei­ner nach­hal­tig agie­ren­den Or­ga­ni­sa­ti­on mit­wir­ken.

Die Aus­ein­an­der­set­zung mit den Küns­ten in Theo­rie und Pra­xis, die Kunst­pra­xis als ei­gen­stän­di­ger Er­kennt­nis­weg sind un­se­re Me­tho­den, mit de­nen wir Ge­gen­wart re­flek­tie­ren. Künst­ler*in­nen, Wis­sen­schaft­ler*in­nen so­wie Be­schäf­tig­te der Ver­wal­tung ken­nen den Um­gang mit oft knap­pen Res­sour­cen. Mit die­sen Er­fah­run­gen und un­se­ren Me­tho­den wol­len wir in der Hoch­schul­leh­re, -for­schung und Kunst­pra­xis zum Dis­kurs über Nach­hal­tig­keit bei­tra­gen.

Nach­hal­tig­keits­ver­ständ­nis der HfMDK

Nachhaltigkeitsverständnis der HfMDK

Vor dem Hin­ter­grund exis­ten­ter glo­ba­ler so­zi­al-öko­lo­gi­scher Kri­sen und da­mit ver­bun­de­ner Un­gleich­hei­ten so­wie struk­tu­rel­ler Un­ge­rech­tig­kei­ten ha­ben Hoch­schu­len eine ge­sell­schaft­li­che Ver­ant­wor­tung. Als Hoch­schu­le für Mu­sik und Dar­stel­len­de Kunst sind wir eine Zu­kunfts­werk­statt für die Ge­sell­schaft. Un­se­re Stu­die­ren­den ge­hö­ren zu den „chan­ge agents“ der Ge­sell­schaft von mor­gen.

Wir be­ken­nen uns zu un­se­rer ge­sell­schaft­li­chen Ver­ant­wor­tung und stre­ben als Kunst­hoch­schu­le an, Nach­hal­tig­keit ganz­heit­lich in den Be­rei­chen Go­ver­nan­ce, Leh­re, For­schung, Trans­fer so­wie im Hoch­schul­be­trieb zu ver­an­kern.

Wir ver­ste­hen die Trans­for­ma­ti­on zu ei­ner nach­hal­ti­gen Hoch­schu­le als ei­nen dy­na­mi­schen Such-, Lern-, Ab­wä­gungs- und Ge­stal­tungs­pro­zess. Da­bei wah­ren wir die Be­last­bar­keits­gren­zen un­se­res Pla­ne­ten und re­spek­tie­ren die Grund­be­dürf­nis­se der ge­gen­wär­ti­gen und auch zu­künf­ti­gen Ge­nera­tio­nen.

Bei der Aus­for­mu­lie­rung un­se­rer Be­stre­bun­gen, die Hoch­schu­le so­zi­al-öko­lo­gisch zu ge­stal­ten, ori­en­tie­ren wir uns an der Agen­da 2030 und den 17 Sustainab­le De­ve­lop­ment Goals (SDGs). Die­se be­zie­hen sich nicht nur auf die drei Di­men­sio­nen: Öko­lo­gie, Öko­no­mie und So­zia­les, son­dern bil­den auch die Kom­ple­xi­tät des The­mas Nach­hal­tig­keit ab. Dem zu­grun­de lie­gen auch die Prin­zi­pi­en der Kli­ma­ge­rech­tig­keit und des Pa­ri­ser Kli­ma­schutz­ab­kom­mens.

Un­ser Stre­ben hin zu ei­ner nach­hal­ti­gen Hoch­schu­le ist kon­text­ab­hän­gig und mo­de­riert Ziel­kon­flik­te im Rah­men ei­nes kon­ti­nu­ier­li­chen Aus­hand­lungs­pro­zes­ses mit so­wie zwi­schen den Hoch­schul­mit­glie­dern- und an­ge­hö­ri­gen.

Un­ser Nach­hal­tig­keits­ver­ständ­nis be­rührt ver­schie­de­ne Quer­schnitts­the­men wie Di­ver­si­tät und Di­gi­ta­li­sie­rung. Wir ver­ste­hen die­se und wei­te­re Quer­schnitts­the­men als es­sen­ti­el­le Ba­sis für eine zu­kunfts­fä­hi­ge und nach­hal­ti­ge Hoch­schu­le.

Nach­hal­tig­keit in den ver­schie­de­nen Hand­lungs­fel­dern

Um un­se­rer Ver­ant­wor­tung ge­recht zu wer­den und als Hoch­schul­ge­mein­schaft un­se­ren Bei­trag zur so­zi­al-öko­lo­gi­schen Trans­for­ma­ti­on zu leis­ten, wol­len wir Nach­hal­tig­keit in al­len Hand­lungs­fel­dern der Hoch­schu­le eta­blie­ren und ori­en­tie­ren uns da­bei am Who­le In­sti­tu­ti­on Ap­proach.

Die HfMDK setzt sich un­ter Wah­rung des § 5 (3) GG „Kunst, Wis­sen­schaft, For­schung und Leh­re sind frei.“ in fol­gen­den Hand­lungs­fel­dern für Nach­hal­tig­keit ein:

Addendum:

Ge­sell­schaft­li­che Ver­ant­wor­tung der HfMDK

Der Auf­trag zur ge­sell­schaft­li­chen Ver­ant­wor­tung der HfMDK und der da­mit ver­bun­de­ne An­spruch ak­tiv ei­nen Bei­trag zur so­zi­al-öko­lo­gi­schen Trans­for­ma­ti­on zu leis­ten, lei­tet sich aus dem Leit­bild und der Hoch­schul­ent­wick­lungs­pla­nung der HfMDK ab. Im Hoch­schul­leit­bild ist sie fol­gen­der­ma­ßen ver­an­kert:

  • „Wir han­deln im ge­sell­schaft­li­chen Auf­trag“, und
  • „Un­ser Bil­dungs­ver­ständ­nis be­ruht auf den Wer­ten der Auf­klä­rung und trägt den An­sprü­chen des 21. Jahr­hun­derts Rech­nung“

Dies sind Grund­sät­ze, auf die sich die Hoch­schul­mit­glie­der der Hoch­schu­le für Mu­sik und Dar­stel­len­de Kunst (HfMDK) 2014 in ih­rem Leit­bild ei­nig­ten. In der ak­tu­el­len Hoch­schul­ent­wick­lungs­pla­nung (2021-2025) setzt sich die HfMDK als Hoch­schul-Ziel, die ge­sell­schaft­li­che Ent­wick­lung mit­zu­ge­stal­ten so­wie sich auf die Ge­gen­wart und die ak­tu­el­le ge­sell­schaft­li­che Rea­li­tät zu be­zie­hen. Da­bei wird Nach­hal­tig­keit als über­ge­ord­ne­tes Ziel für alle Leis­tungs­di­men­sio­nen be­nannt. Als Go­ver­nan­ce-Ziel soll die Ver­ant­wor­tung für das ei­ge­ne Tun wahr­ge­nom­men wer­den, wo­durch alle Hoch­schul­an­ge­hö­ri­gen in der Mit­ver­ant­wor­tung sind, die Wir­kung ih­res Tuns ver­ste­hen und re­flek­tie­ren zu kön­nen.

So­mit be­kennt sich die HfMDK zu ih­rer ge­sell­schaft­li­chen Ver­ant­wor­tung und da­mit auch zur not­wen­di­gen Aus­ein­an­der­set­zung mit Fra­gen der Nach­hal­tig­keit. In An­er­ken­nung die­ser Ver­ant­wor­tung neh­men wir über un­ser Selbst­ver­ständ­nis auch die ver­bind­li­chen, glo­bal bis lo­kal gel­ten­den, Rah­men­be­din­gun­gen wahr, um un­se­ren Bei­trag zu ei­ner so­zi­al-öko­lo­gi­schen Trans­for­ma­ti­on zu leis­ten.

Die­se ver­bind­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen sind:

  • Die 17 Nach­hal­tig­keits­zie­le, die auch die Grund­la­ge für die deut­sche und hes­si­sche Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie bil­den.
  • Das Pa­ri­ser Kli­ma­schutz­ab­kom­men.
  • Das Hes­si­sche Hoch­schul­ge­setz
    • § 3 (4) HSG be­stimmt, dass die Auf­ga­ben der Hoch­schu­le nach den Prin­zi­pi­en ei­ner nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung aus­zu­rich­ten sind und Hoch­schu­len wir­ken bei der Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie des Lan­des Hes­sen mit.
    • In § 15 (1) wird u. a. die För­de­rung von Bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung in Stu­di­um und Leh­re fest­ge­schrie­ben.
  • Das Hes­si­sche Kli­ma­ge­setz ver­pflich­tet, dass die hes­si­sche Lan­des­ver­wal­tung bis 2030 kli­ma­neu­tral ar­bei­tet. Ab dem Jahr 2026 wer­den in lan­des­ei­ge­nen Ge­bäu­den bei der Um­rüs­tung oder Neu­aus­stat­tung der Ge­bäu­de­tech­nik grund­sätz­lich nur An­la­gen ver­wen­det, die er­neu­er­ba­re En­er­gi­en nut­zen. Bis 2026 ist die Er­stel­lung ei­nes Maß­nah­men­plans zum kli­ma­neu­tra­len Ge­bäu­de­be­stand bis 2045 fer­tig­zu­stel­len und die Um­set­zung 2028 zu be­gin­nen.
  • Im Hes­si­schen En­er­gie­ge­setz wird ab No­vem­ber 2024 die an­tei­li­ge In­stal­la­ti­on von Pho­to­vol­ta­ik auf Dach­flä­chen von be­stehen­den lan­des­ei­ge­nen Ge­bäu­den vor­ge­schrie­ben so­wie die Sa­nie­rung von be­stehen­den lan­des­ei­ge­nen Ge­bäu­den, da­mit Kli­ma­neu­tra­li­tät er­reicht wer­den kann.
  • Im Hes­si­schen Hoch­schul­pakt 2021-2025 ist die so­zi­al­öko­lo­gi­sche Trans­for­ma­ti­on der hes­si­schen Hoch­schul­land­schaft fest ver­an­kert und be­schreibt fünf Hand­lungs­fel­der (Go­ver­nan­ce, Leh­re, For­schung, Trans­fer und Be­trieb)
  • In der da­zu­ge­hö­ri­gen Ziel­ver­ein­ba­rung mit dem Hes­si­schen Mi­nis­te­ri­um für Wis­sen­schaft und Kunst (HMWK) hat die HfMDK sich zur ge­sell­schaft­li­chen Ver­ant­wor­tung be­kannt.
  • Mit dem ge­neh­mig­ten Dritt­mit­tel­an­trag im Rah­men der För­der­li­nie In­no­va­tions- und Struk­tur­ent­wick­lungs­bud­get (IB) zur Um­set­zung des hes­si­schen Hoch­schul­pak­tes 2021-2025 wur­den Per­so­nal­mit­tel so­wie Sach­mit­tel für die Ent­wick­lung der Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie und die da­mit ein­her­ge­hen­de Maß­nah­men­um­set­zung be­wil­ligt.

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