Gabriela Luxem

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Die Flü­gel im Gro­ßen Saal pflegt Stein­way re­gel­mä­ßig selbst, doch für die (meis­ten) Kla­vie­re ist wei­ter­hin Ga­brie­la Lu­xem zu­stän­dig – wie zu­vor ihr Va­ter und ihr Groß­va­ter. Die er­fah­re­ne Kla­vier­bau­meis­te­rin ist von Mon­tag bis Sams­tag spä­tes­tens ab 7 Uhr im Haus.

ZEIT­DRUCK

„Im Auf­trag der HfMDK sor­ge ich da­für, dass die Kla­vie­re in den Übe-, Un­ter­richts- und Prü­fungs­räu­men ei­nen gu­ten Klang ha­ben. Da­für stim­me ich sie und über­neh­me auch Re­pa­ra­tu­ren, wo­bei die Zeit na­tür­lich knapp be­mes­sen ist: Idea­ler­wei­se bin ich be­reits vor Un­ter­richts­be­ginn mit al­lem fer­tig.“

ROU­TI­NE

„Manch­mal dau­ert es eine Stun­de, um ein Kla­vier zu stim­men, manch­mal an­dert­halb. Bei den 88 In­stru­men­ten, für die ich ak­tu­ell ver­ant­wort­lich bin, be­deu­tet das: Pro Tag schaf­fe ich ma­xi­mal drei. Bis ich die Lis­te ein­mal kom­plett durch­ha­be und ein In­stru­ment wie­der­se­he, kann also durch­aus ein Vier­tel­jahr ver­ge­hen. Des­halb auch gleich hier noch mal die Bit­te an alle Mu­si­ker*in­nen, die die Kla­vie­re nut­zen: Mel­det euch, wenn et­was fehlt oder ka­putt ist. Nur so kann ich schnell re­agie­ren.“

KON­ZEN­TRA­TI­ON

„Ge­stimmt wird nach Ge­hör, und das geht nicht ohne Ruhe und Ent­spannt­heit, ohne mit dem In­stru­ment al­lein zu sein. Wie soll­te ich sonst die rich­ti­gen Töne tref­fen?“

NÄHE

„Die HfMDK ist nicht nur un­ser lang­jäh­rigs­ter Kun­de, son­dern auch schon lan­ge un­ser Nach­bar – da wächst man fast au­to­ma­tisch zu­sam­men. Es gibt so­gar Leu­te, die irr­tüm­li­cher­wei­se glau­ben, wir sei­en fest an­ge­stellt. Nie, in kei­ner Ge­nera­ti­on! Zu­erst hat mein Opa Ru­dolf, der ‚Pia­no Lu­xem‘ 1930 grün­de­te, für die Hoch­schu­le ge­ar­bei­tet, dann stieg mein Va­ter mit ein und schließ­lich ich. Mein Va­ter und ich lei­ten den Be­trieb heu­te ge­mein­sam.“

BE­RUF ODER BE­RU­FUNG?

„Mei­ne Tä­tig­keit ist si­cher bei­des. Mir fällt nichts ein, was ich trotz all der An­stren­gun­gen lie­ber ma­chen wür­de, als das Op­ti­ma­le aus ei­nem In­stru­ment her­aus­zu­ho­len. Das war im­mer mein An­spruch, im Grun­de seit­dem ich 1983 mei­ne ers­te Aus­bil­dung be­gon­nen habe. Ich ste­he hin­ter der Fa­mi­li­en­tra­di­ti­on, ich mag un­se­re vie­len Kun­den. Das ist mei­ne Pro­fes­si­on.“

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