Ein Sprung ins kalte Wasser – „Kuratieren“-Workshop im Alten Hallenbad

Musiker*innen musizieren in blauem Licht
(Foto: Robert Schittko)
Aufführungsfoto
(Foto: Robert Schittko)
Eine Flötistin, eine Pianistin und eine Cellistin musizieren im Alten Halltenbad. Vor den Augen tragen sie schwarze Masken.
(Foto: Robert Schittko)
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In ei­nem von blau­em Licht durch­flu­te­ten Saal saß das Pu­bli­kum di­rekt am Rand des ehe­ma­li­gen Schwimm­be­ckens im Thea­ter Al­les Hal­len­bad in Fried­berg. FREI­SCHWIM­MEN lau­te­te der Ti­tel der im­mer­si­ven Kon­zert­per­for­mance, die in die­sem Se­mes­ter im Work­shop „Ku­ra­tie­ren in den Küns­ten“ un­ter der Lei­tung von Hei­ke Hoff­mann ent­stand.

Es war eine klang­li­che Rei­se au­ßer­halb der ge­ra­den Bah­nen, ein Ein­tau­chen ins Ex­pe­ri­men­tel­le, ein im Strom und ein ge­gen den Strom schwim­men. Mit Ge­or­ge Crumb und Arvo Pärt stan­den Wer­ke be­kann­ter zeit­ge­nös­si­scher Kom­po­nis­ten eben­so auf dem Pro­gramm wie Stü­cke jun­ger Kom­po­nist*in­nen, etwa Car­men Fiz­za­rot­ti und Alex­an­der Reiff. Freie Im­pro­vi­sa­ti­on nach ei­nem Kon­zept von Vin­ko Glo­bo­kar führ­te die Mu­si­ker*in­nen zu­sätz­lich in un­er­prob­te Ge­wäs­ser. Und wer ge­nau hin­hör­te, ent­deck­te in den Klän­gen eine Ver­bin­dung zum Ele­ment Was­ser – wie Ton­ab­fol­gen und Klang­ef­fek­te, die an Wel­len­be­we­gun­gen er­in­ner­ten.

Mehrere schwarz gekleidete Personen stehen in einem Kreis, die Studierenden hören einer Frau aufmerksam zu. Um sie herum ist der Raum in blaues Licht gehüllt.
Heike Hoffmann trifft die letzten Absprachen mit dem Ensemble.(Photo: Robert Schittko)

In ver­schie­de­nen Be­set­zun­gen spiel­ten Ja­kob Boy­ny (Vio­lon­cel­lo), El­vi­ra Stre­va (Kla­vier), Ruth Ex­tern­brink (Po­sau­ne), Jen­ni­fer Ni­co­lay (Elek­tro­nik) so­wie die Gast­mu­si­ke­rin­nen Va­si­li­na Yfan­ti (Quer­flö­te) und Leo­nie Mei­er (Vio­lon­cel­lo). Das Pu­bli­kum lausch­te den zeit­ge­nös­si­schen Wer­ken des Pro­gramms kon­zen­triert und ein­fühl­sam und be­dank­te sich an­schlie­ßend mit gro­ßem Ap­plaus und in­ter­es­sier­ten Fra­gen an die Mit­wir­ken­den.

Ent­stan­den ist das Kon­zert im Zuge der Work­sho­prei­he „Ku­ra­tie­ren in den Küns­ten“ des In­sti­tuts für zeit­ge­nös­si­sche Mu­sik IzM in Ko­ope­ra­ti­on mit dem Thea­ter Al­les Hal­len­bad Fried­berg und mit freund­li­cher Un­ter­stüt­zung von Pia­no Pal­me und der Spar­kas­se Ober­hes­sen.

Aufführungsfoto: Die Posaunistin spielt auf einer Empore in einem warmen Spot. Unten spielen die anderen Musiker*innen. Sie sind in blaues Licht gehüllt.
(Foto: Robert Schittko)
Ein Cellist spielt, im Hintergrund sitzt eine Studentin an der Elektronik. Beide sind umgeben von blauem Licht.
(Foto: Robert Schittko)
Eine Flötistin spielt auf ihrer Querflöte, umgeben von blauem Licht.
(Foto: Robert Schittko)
Die Cellistin spielt, umgeben von blauem Licht.
(Foto: Robert Schittko)
Eine Studentin spielt Posaune.
(Foto: Robert Schittko)
Ein Student spielt Cello. Um ihn herum ist blaues Licht.
(Foto: Robert Schittko)
Die Pianistin blickt beim Spielen konzentriert in die Noten.
(Foto: Robert Schittko)

Ku­ra­tie­ren

Im Block­se­mi­nar hat­ten die Stu­die­ren­den die Ge­le­gen­heit, mit Hei­ke Hoff­mann zu­sam­men­zu­ar­bei­ten, ehe­ma­li­ge In­ten­dan­tin zahl­rei­cher re­nom­mier­ter Fes­ti­vals, etwa der Mu­sik-Bi­en­na­le in Ber­lin so­wie der Schwet­zin­ger SWR Fest­spie­le. In der Pla­nung ging es zu­nächst dar­um, ein Re­per­toire zu fin­den, das zu den teil­neh­men­den In­stru­men­ta­list*in­nen passt – und auch zum Ort. Das zum Thea­ter um­ge­bau­te Ju­gend­stil­bad bot eine tol­le Ku­lis­se, wel­che die Stu­die­ren­den the­ma­tisch und sze­nisch mit ih­rem Kon­zert­for­mat her­vor­he­ben woll­ten. Aber auch ein Blick auf Wer­be­ma­te­ri­al, Bud­get­pla­nun­gen und die Be­schäf­ti­gung mit der po­ten­zi­el­len Ziel­grup­pe wa­ren In­hal­te des Se­mi­nars und wich­tig, um ein Kon­zert zu „ku­ra­tie­ren“.

So geht es wei­ter

Der Work­shop „Ku­ra­tie­ren in den Küns­ten“ wird im Som­mer­se­mes­ter un­ter der Lei­tung von Fran­zis­ka Rit­ter und in Ko­ope­ra­ti­on mit der Kul­tur­haupt­stadt Eu­ro­pas 2025 Chem­nitz fort­ge­setzt. An­mel­de­schluss ist der 21. April.

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