Re­gie Ba­che­lor: Stu­di­en­in­hal­te

Das Szenische Grundlagenseminar ist eine praxisbezogene Einführung in die Grundlagen der figürlich-situativen Schauspielkunst. Als Kernkompetenz werden Basistechniken, Fer-tigkeiten und Arbeitsbegriffe des psychologischen Theaters vermittelt.
Das Ensembletraining ist kontinuierlicher Bestandteil des Seminars und bietet einen Raum zum Einüben und Experimentieren von kollektiven Arbeitsprozessen.  Im Zentrum des Trainings stehen die Arbeit an Impulsen, die Förderung der „Spielintelligenz“, das sensori-sche Aufnehmen und Reagieren, Sensibilisierung der Wahrnehmung sowie die Erweite-rung und Vertiefung schauspielerischer Handlungsebenen und Interaktionen. Kreative Energie, Kommunikation, Kooperation, Spontanität, Spielfreude, Fantasie, Reflexion und künstlerisches Gestalten bilden hierbei die wichtigsten Parameter. 

Das Seminar Grundlagen der Improvisation ist ein praxisbezogener Kurs. Als Kernkompe-tenz werden Basistechniken der schauspielerischen Improvisation, sowie Arbeitsbegriffe und unterschiedliche methodische Ansätze gelehrt.

Das Propädeutikum ist eine auf zwei Semester angelegte Einführung in Schwerpunkte der europäischen Theatergeschichte und grundlegende Diskurse in der aktuellen Theaterar-beit. Dabei werden anhand von theoretischen Texten, Theatertexten, Theaterbauten und Inszenierungsmitschnitten beispielhaft historische Theaterorganisationsformen erörtert, in Grundbegriffe des Theaters eingeführt und grundlegende Diskurse nachvollzogen. So soll eine Sensibilität für die jeweiligen sozialen, politischen und historischen Kontexte von Theaterarbeit geschaffen und somit ein Verständnis für verschiedenen Vorstellungen von Theater erabeitet werden. 

Aufführungen bringen immer Kontextinformationen mit sich, Proben haben bereits ein angenommenes Publikum, bedingt wird beides durch die Produktionsbedingungen der Theaterinstitutionen. In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit Aufführungen, szeni-scher Arbeit und Institution. So besuchen wir Vorstellungen und Proben an zwei Partner-bühnen der HTA, dem Künstler*innenhaus Mousonturm und dem Staatstheater Wiesba-den und sprechen dort mit Produktionsbeteiligten und Dramaturginnen. 
In 14täglichen Seminarsitzungen reflektieren und analysieren wie die Aufführungen in Be-zugnahme auf die Gespräche und Kontexte. Die Teilnahme braucht die Bereitschaft für regelmäßige gemeinsame Theaterbesuche in Frankfurt am Main und Wiesbaden und die Teilnahme an den Gesprächen auch zu ungewöhnlichen Arbeitszeiten und in kurzfristiger Absprache. 

Wie lässt sich Theaterarbeit organisieren? Ausgehend von dieser Frage beschäftigt sich das Seminar mit Arbeitsweisen in den kollaborativen Prozessen der darstellenden Künste. Dabei bezieht sich die Frage auf alle darin wirksamen Parameter sowohl auf inhaltlicher, struktureller und sozialer Ebene. Beleuchtet werden Modelle zu Wissens- und Erfahrungs-transfer, ko-kreativer Konzeption und geteilten Ressourcen. Die Probe als genuine Praxis des Theaters bildet als räumlich, soziale und ästhetische Situation den Bezugsrahmen der Untersuchung und Diskussion. 

Aus den ersten beiden Blöcken hat sich zwischen allen Beteiligten ein künstlerischer Pro-zess ereignet, aus dem sich verschiedene darstellerische Skizzen entwickelt haben, die den Gruppenprozess und die Auseinandersetzung mit den Medea Übersetzungen von Peter Krumme und Simon Wehrle widerspiegeln. Im dritten Block soll es nun darum gehen die Arbeiten weiterzuentwickeln, zusammen zu denken und in einer Werkschau zu zeigen.

Die szenische Übung „Small Pieces“ arbeitet mit einer Tischplatte als Bühne und der An-ordnungen und Umgang mit kleinen Objekten als szenische Aktionen.  Ausgehend von Eva Meyer-Kellers Arbeit „Death is certain“ und Laia RiCas Inszenierung „Kaffee und Zu-cker“ beschäftigen wir uns mit der Animation von Gemüse, szenischen Effekten von ver-schiedenen Materialien, mit persönlichen Gegenständen aus privaten Archiven und der politischen Dimension von Dingen. In einem zweiten Schritt erarbeiten die Studierenden eigene Tischinszenierungen, die im Rahmen des Skizzenfestivals am 7. Februar 2026 im Frankfurt LAB präsentiert werden. 

Was wir entwickeln, ist abhängig vom WIR, das sich zwischen uns ereignet. Daher gilt, je besser wir uns hören und verstehen und committen, desto eher können wir das Vertrauen und den Mut aufbringen, um gemeinsam ungewisse künstlerische Prozesse zu entwickeln. Theater als soziale, künstlerische Praxis ermöglicht es uns, Gemeinschaft so zu denken und zu probieren, dass wir uns darin verwandeln können und in gemeinsa-mes Handeln, Erleben und Gestalten geraten. 

Was genau ist eine PROBE / kann eine Probe sein ?
Mehr noch als die Gestaltung eines PRODUKTes in Form einer rezipierbaren Performance oder In-szenierung interessiert uns in diesem Workshop, die praktische Gestaltung des PROZESSes, insbe-sondere der Probe_n.
WOZU proben wir überhaupt WAS und FÜR WEN, und was hat das für Folgen für das WO
WANN UND WIE ? Dient die Probe der Recherche, der Vertiefung, dem Kennenlernen, dem Üben, dem (Er)Finden, dem Ausprobieren…? Wer bestimmt darüber, was passiert?
Wir beschäftigen uns mit möglichen FORMen und FUNKTIONEN einer Probe, gesehen aus einer lei-tenden /rahmenden /konzipierenden Perspektive. Wir nehmen die eigene ROLLE und Funktion_en in den Blick, betrachten implizite und explizite Rollenbilder und überprüfen spielerisch die eige-nen Annahmen und Erwartungen. Wir treten in den Austausch über Konfliktfelder und -muster im Probenprozess und ersinnen gemeinsam künstlerisch spannende Haltungen bzw. Lösungsansätze. Wir lernen ganz KONKRETE TOOLS der Probenzusammenarbeit kennen, testen unterschiedliche KÜNSTLERISCHE STRATEGIEN und, je nach Interesse der Teilnehmenden, auch Werkzeuge für die strukturierte Improvisation und Methoden der kollektiven Text- und Stückentwicklung.

Was: Künstlerische Praxis und deren Reflexion
Wie: Praktische Übungen, Arbeit in Kleingruppen, Austausch im Plenum
Noch: warme Socken und bewegungsfreundliche Kleidung, sowie etwas zum
Schreiben/Skizzen oder Notizen machen können von Vorteil sein
Leitung: Franz.

In this hands-on workshop, we will experiment with creating sketches for participatory events, working at the intersection of choreographic design and constructive conflict en-gagement practice. Participants will be invited to explore and work with decision-making categories present in both the choreographic process and situations of conflict, examining how we shape our interactions in arenas ranging from public dialogues to organizational design to social action and beyond. No dancing or physical skill required. The workshop is in English.

Was bedeutet Produzieren in einem regionalen, nationalen und internationalen Kontext? Welche Rolle(n) und Aufgaben sind mit der komplexen Tätigkeit des Produzierens inner-halb des künstlerischen Prozesses verbunden? Der Workshop gibt Einblicke in zeitgenössi-sche Produktionsformen in den darstellenden Künsten, vermittelt dabei sowohl organisa-torische Schritte des Produzierens (Idee, Antrag, Finanzen, Administration) als auch Prak-tisches zu Fragen der Selbständigkeit und behandelt übergeordnete Fragen der produzie-renden Praxis (Formen der Zusammenarbeit, Vernetzungsstrategien, Werte, Herausforderungen).  

In diesem Workshop gibt die Choreografin und Künstlerin Eva Meyer Keller Einblicke in ihre lau-fende Praxis und Forschung der letzten Jahre, in denen sie sich mit künstlerischen und perfor-mativen Mitteln mit verschiedenen Themen aus den Naturwissenschaften wie Zellbiologie und Neurowissenschaften auseinandergesetzt hat. Die Studierenden werden eigene Performance-Projekte entwickeln, die sich an ihrem eigenen Interesse orientieren. Der Großteil der Unter-richtseinheiten wird praktisch sein: Gemeinsam entstehen kurze performative Versuchsanord-nungen mit einfachen Materialien, die verfremdet, transformiert und inszeniert werden. Dabei eröffnen sich neue Blickwinkel auf unsere Beziehung zur Welt. Wir verstehen Performance als Forschungsraum. Die Darstellung von Wissen wird selbst zur Form der Wissensproduktion.

Die PLURALE ist ein hochschulübergreifendes Festival für interdisziplinäre experimentelle studentische Projekte und findet dieses Jahr vom 17. bis 25. Mai in der documentahalle und im TIF in Kassel statt. Das Festival fokussiert auf kollaborative künstlerische Arbeit im Team, denn „gerade heute spricht eine besondere Aktualität und Relevanz kollektiver Projekte in der Kunst, aber auch in der kulturellen und sozialen Arbeit generell, für die Förderung der Zusammenarbeit junger Künstler_innen.“ Wir besuchen gemeinsam die Ausstellung in der documentahalle und das Programm der PLURALE im Staatstheater Kassel. Zudem nutzen wir die Exkursion, um uns bei der HTA Partnerbühne vorzustellen und führen Gespräche mit Dramaturginnen und Schauspieler*innen des Staatstheater Kassel. 

Das PLUG&PLAY Festival für junge Regie am Staatstheater Mainz fördert Vernetzung und Sichtbarmachung junger Theaterschaffender und bietet vor allem Regisseur*innen zu Be-ginn der Professionalisierung eine Bühne für ihre Arbeiten. Zugleich versteht sich das Fes-tival als Treffpunkt, Arbeitsforum und Ort des Austauschs. Im Rahmen dessen kooperiert der Studiengang BA Regie mit dem PLUG&PLAY Festival, so wird das Festival gemeinsam von Assistierenden und Studierenden kuratiert, Studierende moderieren zudem die Artist Talks nach den Vorstellungen. 
Das Seminar bereitet auf die nächste Festivalausgabe im Mai 2026 vor: mit Drama-turg*innen diskutieren wir Fragen des Kuratierens und Moderierens von Künst-ler*innengesprächen und begleiten die Entwicklung eigener Konzepte der kuratorischen Arbeit sowie Moderationen der Artist Talks für die Festivalausgabe 2026.

Ausgehend von einer eigenen Fragestellung an den Antigone Stoff erarbeiten Regie- ge-meinsam mit Schauspielstudierenden einen szenischen Bogen. Grundlage der spieleri-schen und inszenatorischen Auseinandersetzung bilden Antigone Bearbeitungen. Im Pro-zess wird ein eigener Bezug zur textlichen Grundlage entwickelt und nach künstlerischen Ansätzen gesucht, diesen in einen zeitgenössischen Kontext zu stellen. 

PLUG&PLAY Festival am Staatstheater Mainz fördert Vernetzung und Sichtbarmachung junger Theaterschaffender und bietet vor allem Regisseur*innen zu Beginn der Professionalisierung eine Bühne für ihre Arbeiten. Zugleich versteht sich das Festival als Treffpunkt, Arbeitsforum und Ort des Austauschs. Der Studiengang BA Regie kooperiert mit PLUG&PLAY in Kuration und im Rahmen des Arbeitsforums.

Wir besuchen gemeinsam das gesamte Festival vom 29.5. – 1.6.2025. Die Produktionen und das Festivalprogramm werden in einem Vor- und Nachtreffen besprochen.

I. WAS IST GELD?

23.10. 2025
Was ist Geld? – Über Schuld, Vertrauen und Macht
Netzwerk Geld&Theater & VOLL:MILCH (Birk Schindler, Stephan Mahn und Sebastian Rest)

30.10.2025
„Schwitzen & Schöpfen“ (AT)
Aufführung & Nachgespräch im Rahmen der Ringvorlesung von VOLL:MILCH
Frankfurt LAB, Halle 2

 
II. THEATER FINANZIEREN – GEGENWART UND HISTORIE

06.11.2025
Anerkennung statt Geld? Künstlerische Subjektivierung zwischen Professionalität und Ausbeu-tung.
Yana Prinsloo/Benjamin Hoesch

27.11. 2025
Prekäre Zeiten: Institutioneller Wandel und Geldmangel
Anna Wieczorek: Verzögerungen und Planänderungen bei Gründung und Aufbau der Gymnastik-schule Loheland (1919 ff.)
Simone Niehoff: Selbsthilfe und Sozialismus – Theaterkollektive in der Weltwirtschaftskrise (1929 ff.)
Hans Roth: Theaterschließungen und De-Institutionalisierung im wiedervereinigten Berlin (1989 ff.)

04.12. 2025
Marktkonforme Kunst: Der große Ausverkauf
Wolfgang M. Schmitt 

III. (INSTITUTIONELLER) WANDEL KOSTET GELD 

11.12. 2025
Theater(förderung) im Wandel
Wozu Theaterentwicklungsplanungen? Überlegungen zur kulturpolitischen Transformation in den Darstellenden Künsten.
Wolfgang Schneider
Recherche, Projekt, Prozess – Veränderungen der Arbeitspraxis in den frei produzierenden Dar-stellenden Künsten durch die Etablierung von Mehrjahresförderprogrammen
Philipp Schulte

18.12. 2025
Creative Producing
Katja Sonnemann, anschließend Gespräch mit Greta Katharina Klein und Ellias Hampe 

15.01.2026
Transformationsinfarkt – Bewegung in Zeiten des Stillstands
Holger Bergmann

29.01. 2026
Beiräte und Auswahljurys – Wie wird entschieden, was gefördert wird?
Im Gespräch mit Esther Boldt

Bemerkungen: 
Das Seminar ist verpflichtend für den 1. Jahrgang.