Video­interaktions­analysen im Kontext musik- und bewegungs­bezogener Projekt­settings

Im Zentrum des Forschungsprojektes „Videointeraktionsanalysen im Kontext musik- und bewegungsbezogener Projektsettings“ von Julia Wilke (Promovendin im Fach Musikpädagogik) stand die Frage, wie sich Koordinationsprozesse im Rahmen von „Musik und Bewegung“ bei Grundschüler:innen vollziehen und wie diese methodisch erfasst und rekonstruiert werden können. Im Zeitraum von Dezember 2020 bis September 2021 wurden dafür bereits erhobene Videosequenzen aus einer zwölfwöchigen Interventionsstudie mit Musik und Bewegung im Hinblick auf Koordinationsprozesse mit einem interaktionsanalytischen Ansatz untersucht.

Die videografierten Interventionsstunden wurden zunächst makroanalytisch mit einer Segmentierungsanalyse nach Herrle & Dinkelaker (2009, 2016) gegliedert. Dieser Arbeitsschritt diente dazu, die zeitlich stabilen Interaktionsmuster im musik- und bewegungsbezogenen Interaktionsgeschehen zu ermitteln und einen Überblick über das gesamte Datenmaterial zu erhalten. Anhand der gebildeten Segmente konnten dann gezielt Analyseeinheiten ausgewählt und mikroanalytisch mit einer multimodalen Interaktionsanalyse nach Schmitt (2015) rekonstruiert werden. Dieses Vorgehen ermöglicht einen Einblick in die auftretenden Koordinationsprozesse im simultanen und sequenziellen Verlauf. Die Ergebnisse der Analysen verweisen neben einer Koordination mit musikalischen Parametern oder unter den Teilnehmenden auch auf die Bedeutung von Objekten (z.B. eine Feder) hin, die einen Musikbezug erleichterten.