Transparenz und Pathos – Abschied auf Zeit

pressemitteilung

Es ist das vorerst letzte Konzert, in dem das HfMDK Symphonieorchester unter Leitung seines langjährigen Dirigenten Vassilis Christopoulos zu hören sein wird, bevor dieser für die nächsten drei Jahre als Chefdirigent an die Oper Graz wechselt. Und stellte er sein erstes Konzert mit dem Hochschulklangkörper im Dezember 2016 unter das programmatische Motto „Schicksal“, so schließt sich quasi dieser Kreis in der kommenden Woche – wenn mit Peter Tschaikowskys Symphonie Nr. 5, seiner Schicksalssymphonie, der Konzertabend verklingen wird.

»... ein besonderes musikalisches Juwel einer viel zu früh verstorbenen, genialen Komponistin ...«Vassilis Christopoulos

Als Auftakt präsentiert das Hochschulorchester jedoch zunächst Lili Boulangers (1893-1918) „D’un matin de printemps“, ein impressionistisches, explosiv vitales Tonbild, das von einem Frühlingsmorgen erzählt – ein „besonderes musikalisches Juwel einer viel zu früh verstorbenen, genialen Komponistin“, so Christopoulos.

Wolfgang Amadeus Mozarts (1756-1791) Symphonie Nr. 35 in D-Dur KV 385, die „Haffner“, steht in der Mitte des Programms. Die viersätzige heitere Komposition aus dem Jahr 1782 fordert vom Orchester eine klare, durchsichtige, teilweise sehr rasante Spielweise – ganz im Kontrast zum anschließenden Werk von Peter Tschaikowsky (1840-1893).

Die 5. Symphonie des russischen Komponisten, der den Salzburger Kollegen zutiefst verehrte, bildet einen reizvollen Gegensatz zu Mozarts transparenter Musik. In allen vier Sätzen taucht das eher düster-melancholisch anmutende „Schicksalsmotiv“ auf, das in den Klarinetten gleich zu Beginn des 1. Satzes erklingt. Insgesamt fordert dieses Konzertfinale von den jungen Instrumentalist*innen jede Menge Leidenschaft, Gefühl, Farbigkeit.

Das Publikum darf sich auf einen überaus anregenden und kontrastreichen Konzertabend freuen – zwischen Transparenz und Pathos.

Der künstlerische Leiter Vassilis Christopoulos wird im ersten Konzert (am 16. Juni) am Pult stehen; am nächsten Abend (17. Juni) dirigiert er den Mozart, und seine Dirigierstudierenden werden für die beiden anderen Stücke abwechselnd den Taktstock übernehmen.

Fr
16.06.
Sa
17.06.

Vassilis Christopoulos verantwortet seit 2016 als Professor für Dirigieren die Orchesterausbildung an der HfMDK. Er initiierte neue Ausbildungskonzepte für Orchesterspiel und Dirigieren, hat national und international Netzwerke geknüpft – und damit die Ausbildungsmöglichkeiten für Studierende eindrucksvoll erweitert. Christopoulos ist Grieche, wurde aber in München geboren, studierte sowohl in Athen als auch in München. Als Wanderer zwischen den Kulturen konzertiert er heute mit renommierten Orchestern im In- und Ausland. So eröffnete er im Oktober 2017 die neue Spielstätte der Griechischen Nationaloper mit dem Musiktheaterwerk eines deutschen Komponisten, das in Griechenland spielt: „Elektra“ von Richard Strauss.

Es ist ein besonderes Ensemble, das Orchester der HfMDK. Denn die Besetzung wechselt. Studierende finden im Rahmen der künstlerischen Instrumentalausbildung immer wieder neu zu einem homogenen Klangkörper zusammen. Sie lernen das Miteinandermusizieren und erarbeiten ein stilistisch breit gefächertes Repertoire.
Am Ende einer Arbeitsphase steht meist ein Konzert, um in Dialog mit dem Publikum zu treten, oder die Aufnahme für eine imaginäre Zuhörerschaft. Das Orchester gastiert auch regelmäßig außerhalb der Hochschule, so im Sendesaal des Hessischen Rundfunks, in der Heilig-Geist-Kirche in Frankfurt oder in der Basilika Kloster Eberbach beim Rheingau Musik Festival.

 

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