Schauspielschultreffen 2024: Ein Fest der Begegnungen

pressemitteilung

Vom 7. bis 13. Juli fand in die­sem Jahr der Bun­des­wett­be­werb deutsch­spra­chi­ger Schau­spiel­stu­die­ren­der, ver­bun­den mit dem 35. Tref­fen zur För­de­rung des Schau­spiel­nach­wuch­ses – kurz: das Schau­spiel­schul­tref­fen – in der Hoch­schu­le für Mu­sik und Dar­stel­len­de Kunst Frank­furt (HfMDK) statt, erst­mals wie­der seit dem Jahr 2005. Nach sie­ben in­spi­rie­ren­den, be­weg­ten und be­we­gen­den Ta­gen ging das Schau­spiel­schul­tref­fen am ver­gan­ge­nen Sams­tag­abend mit fei­er­li­cher Preis­ver­lei­hung in Frank­furt am Main zu Ende.

Für eine Wo­che tra­fen über 180 Schau­spiel­stu­die­ren­de, 100 Do­zent*in­nen und knapp 100 Bran­chen­ver­tre­ter*in­nen der Hoch­schu­len aus Bern, Zü­rich, Graz, Wien, Salz­burg, Mün­chen, Ber­lin, Es­sen, Ros­tock, Stutt­gart, Leip­zig, Ham­burg, Lud­wigs­burg und Frank­furt in der Main­me­tro­po­le zu­sam­men. Sie leb­ten und er­leb­ten ge­mein­sam ein Fes­ti­val des Thea­ters und der Schau­spiel­aus­bil­dung – in Theo­rie und Pra­xis:

  • Die 18 Wett­be­werbs­bei­trä­ge der deutsch­spra­chi­gen Schau­spiel­hoch­schu­len – im­mer nach­mit­tags im Bo­cken­hei­mer De­pot – er­mög­lich­ten ei­nen um­fas­sen­den Über­blick, was Thea­ter ak­tu­ell be­deu­tet.
  • Das Frank­furt­LAB bot mit der abend­li­chen Work Zone Frei­räu­me für Dis­kus­si­ons- und Feed­back­run­den so­wie Neu­es zu er­pro­ben.
  • Und am Frei­tag­abend dis­ku­tier­ten die etwa 400 Thea­ter­schaf­fen­den in der HfMDK bei der Fu­ture Area – ei­nem gro­ßen World Café zur Zu­kunft des Thea­ters und der Schau­spiel­aus­bil­dung in Ko­ope­ra­ti­on mit der Hes­si­schen Thea­ter­aka­de­mie – in ins­ge­samt neun Pa­nels über die Zu­kunft des Thea­ters.
  • Den Ab­schluss bil­de­te am Sams­tag­abend die Ver­lei­hung der un­ter­schied­li­chen För­der­prei­se an die Schau­spiel­stu­die­ren­den für ihre her­vor­ra­gen­den künst­le­ri­schen Leis­tun­gen. Alle Preis­trä­ger*in­nen – mit Aus­nah­me des Prei­ses der Stu­die­ren­den – wur­den von der Jury vor­ge­schla­gen.
  • Das Preis­geld in Höhe von ins­ge­samt 37.000 Euro setzt sich zu­sam­men aus den För­der­prei­sen des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Bil­dung und For­schung der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land (BMBF) in Höhe von ins­ge­samt 25.000 Euro so­wie dem En­sem­ble­preis Schweiz in Höhe von 10.000 Euro, ge­stif­tet von der Kon­fe­renz der Hoch­schu­len der Dar­stel­len­den Küns­te und des Li­te­ra­ri­schen Schrei­bens Schweiz (KDKS) und dem Preis der Stu­die­ren­den, aus­ge­wählt durch die stu­den­ti­schen Teil­neh­mer*in­nen – ge­stif­tet mit je­weils 1.000 Euro von der In­ten­dant*in­nen­grup­pe des Deut­schen Büh­nen­ver­eins und der Ge­nos­sen­schaft Deut­scher Büh­nen-An­ge­hö­ri­ger (GDBA).
  • Bun­des­bil­dungs­mi­nis­te­rin Bet­ti­na Stark-Watz­in­ger über­gab per­sön­lich die För­der­prei­se des BMBF. Den mit 10.000 Euro do­tier­ten En­sem­ble­preis Schweiz über­gab die Jury. Der Preis der Stu­die­ren­den wur­de von den bei­den stu­den­ti­schen Mo­de­ra­tor*in­nen des Abends über­ge­ben.
»Es war ein Fest der Begegnungen, denn was uns am meisten gefreut und überrascht hat, war die Tatsache, dass wirklich – wie zum ersten Mal – die Hochschulen sich durchmischt haben und die zukünftigen Schauspieler*innen sich als gleichberechtigte, wertschätzende Kolleg*innen begegnet sind. Dazu beigetragen haben: die gemeinsamen Wege zwischen den Veranstaltungsorten, der Vorplatz des Depots und die Work Zone als Austausch von Arbeitstechniken, Off-Programm, moderierten Feedbackrunden und gemeinsamen Improvisationen sowie die Future Area als Begegnung in neun Panels zur Zukunft des Theaters und der Ausbildung. Die abendlichen Gespräche und Feiern im LAB haben dieses offene Klima von Austausch und Augenhöhe unterstrichen.«Das begeisterte Resümee der Initiatorin der Future Area Prof. Marion Tiedtke gemeinsam mit ihren HfMDK-Kollegen, den beiden Projektleitern des diesjährigen Schauspielschultreffens, Prof. Martin Nachbar und Prof. Werner Wölbern.

Die Jury

Die­ser Spi­rit von le­ben­di­gem Aus­tausch, ver­trau­ens­vol­ler Of­fen­heit und In­spi­ra­ti­on spie­gelt sich auch im Aus­zug aus der Rede der fünf Ju­ror*in­nen: Anna Bött­cher (Schau­spie­le­rin), Ro­bert Ger­loff (Re­gis­seur), An­ge­la Obst (Dra­ma­tur­gin), Ste­fa­nie Rein­sper­ger (Schau­spie­le­rin) und Jo­ana Tisch­kau (Cho­reo­gra­fin, Künst­le­rin und Re­gis­seu­rin).

»Wir sind nach dieser Woche total aufgeladen mit Eindrücken, Fragen, Impulsen, Energie – wir danken euch für diese Woche, für eure Spiellust, euren Wagemut, eure Entdeckungen, eure Kraft, eure Zerbrechlichkeit, euer Zögern, euer Vorpreschen, für die Stille, die Tränen, die Lieder und das Lachen. (…) Wir möchten euch ermutigen, das zu hinterfragen, was ihr macht, woran ihr arbeitet oder was euch angetragen wird. Ihr entscheidet mit, wovon erzählt wird, wer erzählt, wie es erzählt wird. Wir alle wissen, es sind keine leichten Zeiten für Kunst – und damit die besten. Eure Körper auf der Bühne sind politische Körper, eure Aussagen sind politische Aussagen. Traut euch, Konflikte auszutragen, traut euch eine eigene Meinung zu. Traut euch, spielerisch ins Risiko zu gehen, euch verletzbar, im besten Sinne angreifbar zu machen, euch zu zeigen, und fordert ein, dass die künstlerischen Prozesse und Arbeitsstrukturen umso geschützter sind, damit ihr zu dieser Freiheit kommen könnt.«Die Jury 2024

Die Jury wur­de im Auf­trag der Stän­di­gen Kon­fe­renz Schau­spiel­aus­bil­dung (SKS) auf Vor­schlag des gast­ge­ben­den In­sti­tuts durch die Eu­ro­päi­sche Thea­ter­aka­de­mie GmbH „Kon­rad Ek­hof“ Ham­burg be­nannt.

Die Preis­trä­ger*in­nen

En­sem­ble­prei­se (BMBF)
3.500 Euro an das En­sem­ble der Pro­duk­ti­on „Das Spar­schwein/Die Kon­trak­te des Kauf­manns“
der Hoch­schu­le für Mu­sik und Thea­ter „Fe­lix Men­dels­sohn Bar­thol­dy“ Leip­zig

3.500 Euro an das En­sem­ble der Pro­duk­ti­on „WIR(R)“
der Film­uni­ver­si­tät Ba­bels­berg KON­RAD WOLF in Pots­dam

4.000 Euro an das En­sem­ble der Pro­duk­ti­on „Frei­ba­den (AT)“ Ein kol­lek­ti­ves Ein­tau­chen
der Aka­de­mie für Dar­stel­len­de Kunst Ba­den-Würt­tem­berg in Lud­wigs­burg

4.000 Euro an das En­sem­ble der Pro­duk­ti­on „Im Spie­gel­saal“
der Zür­cher Hoch­schu­le der Küns­te

4.000 Euro an das En­sem­ble der Pro­duk­ti­on „ARE YOU WITH US“
der Hoch­schu­le für Mu­sik und Thea­ter Ros­tock

So­lo­prei­se (BMBF)
1.000 Euro an Adria­na Fer­nan­dez Fal­so in der Pro­duk­ti­on „Frei­ba­den (AT)“ Ein kol­lek­ti­ves Ein­tau­chen
der Aka­de­mie für Dar­stel­len­de Kunst Ba­den-Würt­tem­berg in Lud­wigs­burg

1.000 Euro an Fa­bia Ma­tu­schek in der Pro­duk­ti­on „Im Glas­häusl“
der Mu­sik und Kunst Pri­vat­uni­ver­si­tät der Stadt Wien

1.000 Euro an Mar­le­ne Markt in der Pro­duk­ti­on „DIE WELT WIRD IRR AN IH­REN FRÜCH­TEN“
von der Otto-Falcken­berg-Schu­le Mün­chen

1.000 Euro an Ben Ge­bel in der Pro­duk­ti­on „ARE YOU WITH US“
von der Hoch­schu­le für Mu­sik und Thea­ter Ros­tock

1.000 Euro an Pa­yam Yaz­da­ni in der Pro­duk­ti­on „Das schwei­gen­de Mäd­chen“
von der Uni­ver­si­tät Mo­zar­te­um Salz­burg – Tho­mas Bern­hard In­sti­tut    

1.000 Euro an Joy­ce May­ne San­há in der Pro­duk­ti­on „Das schwei­gen­de Mäd­chen“
von der Uni­ver­si­tät Mo­zar­te­um Salz­burg – Tho­mas Bern­hard In­sti­tut

En­sem­ble­preis Schweiz
10.000 Euro an das En­sem­ble der Pro­duk­ti­on „Das schwei­gen­de Mäd­chen“ der Uni­ver­si­tät Mo­zar­te­um Salz­burg – Tho­mas Bern­hard In­sti­tut. Auf Vor­schlag der un­ab­hän­gi­gen Jury – ge­stif­tet von der Kon­fe­renz der Hoch­schu­len der Dar­stel­len­den Küns­te und des Li­te­ra­ri­schen Schrei­bens Schweiz (KDKS)

Preis der Stu­die­ren­den
2.000 Euro an das En­sem­ble der Pro­duk­ti­on „Das schwei­gen­de Mäd­chen“ der Uni­ver­si­tät Mo­zar­te­um Salz­burg – Tho­mas Bern­hard In­sti­tut. Aus­ge­wählt durch die stu­den­ti­schen Teil­neh­mer*in­nen – ge­stif­tet mit je­weils 1.000 Euro von der In­ten­dant*in­nen­grup­pe des Deut­schen Büh­nen­ver­eins und der Ge­nos­sen­schaft Deut­scher Büh­nen-An­ge­hö­ri­ger (GDBA).

Fa­zit und Aus­blick

Der Vor­hang in Frank­furt ist ge­schlos­sen, vie­le Fra­gen sind wei­ter of­fen; aber die Teil­neh­mer*in­nen des dies­jäh­ri­gen Schau­spiel­schul­tref­fens sind in ihre Hoch­schu­len und Kul­tur­be­trie­be zu­rück­ge­kehrt – mit je­der Men­ge Er­fah­run­gen, Be­geg­nun­gen, Er­leb­nis­sen, An­re­gun­gen und Im­pul­sen. Die­ser jähr­li­che re­gel­mä­ßi­ge Aus­tausch ist wich­tig für die Zu­kunft des Thea­ters und der Schau­spiel­aus­bil­dung.

»Man müsste es erfinden, wenn es das Schauspieltreffen nicht seit über 30 Jahren gäbe. Ein gesamter Jahrgang aller Schauspielaus-bildungen aus Deutschland, Österreich und Schweiz trifft sich und erlebt und diskutiert Theater. Die HfMDK war gerne Gastgeberin in diesem Jahr. Wir nehmen den besonderen Schwung und Spirit des Treffens mit in die Sommerpause. Dank an alle, die es möglich gemacht haben!«Prof. Elmar Fulda, Präsident der HfMDK

2025 wird das Schau­spiel­schul­tref­fen an der Uni­ver­si­tät Mo­zar­te­um Salz­burg – Tho­mas Bern­hard In­sti­tut statt­fin­den.

Die Ver­an­stal­ter

Die Hoch­schu­le für Mu­sik und Dar­stel­len­de Kunst Frank­furt (HfMDK) ver­an­stal­te­te das Schau­spiel­schul­tref­fen 2024 in Zu­sam­men­ar­beit mit der Eu­ro­päi­schen Thea­ter­aka­de­mie GmbH „Kon­rad Ek­hof“ Ham­burg und der Stän­di­gen Kon­fe­renz Schau­spiel­aus­bil­dung (SKS). Die Stän­di­ge Kon­fe­renz Schau­spiel­aus­bil­dung (SKS) ist eine Ar­beits­ge­mein­schaft der deutsch­spra­chi­gen staat­li­chen oder städ­ti­schen Aus­bil­dungs­in­sti­tu­te für Be­rufs­schau­spie­ler*in­nen mit der zen­tra­len Auf­ga­be, die Qua­li­täts­si­che­rung der Schau­spiel­aus­bil­dung zu ge­währ­leis­ten. Die SKS tritt im In­ter­es­se der Stu­die­ren­den für eine Wei­ter­ent­wick­lung der Aus­bil­dungs­mög­lich­kei­ten ein und ver­tritt, so­weit mög­lich, ge­mein­schaft­lich die In­ter­es­sen ih­rer Mit­glie­der. Die Eu­ro­päi­sche Thea­ter­aka­de­mie „Kon­rad Ek­hof“ Ham­burg GmbH ist eine Ge­sell­schaft der Stif­tung Freun­de der Ham­bur­ger Hoch­schu­le für Mu­sik und Thea­ter und ver­ant­wort­lich für die Or­ga­ni­sa­ti­on und Durch­füh­rung des Bun­des­wett­be­werbs deutsch­spra­chi­ger Schau­spiel­stu­die­ren­der, der seit 35 Jah­ren ge­för­dert wird durch das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Bil­dung und For­schung (BMBF).

Ein herz­li­ches Dan­ke­schön den Part­nern ...

Die Städ­ti­schen Büh­nen der Stadt Frank­furt am Main und das Frank­furt LAB wa­ren Part­ner des Schau­spiel­schul­tref­fens 2024.

... und un­se­ren För­de­rern

Das Schau­spiel­schul­tref­fen 2024 an der HfMDK Frank­furt fand statt mit freund­li­cher Un­ter­stüt­zung des Hes­si­schen Mi­nis­te­ri­ums für Wis­sen­schaft und For­schung, Kunst und Kul­tur, der Aven­tis Foun­da­ti­on und der Crespo Foun­da­ti­on.
Die Fu­ture Area zum The­ma „Zu­kunft den­ken für die Aus­bil­dung und für das Thea­ter“ fand statt in Ko­ope­ra­ti­on mit und ge­för­dert von der Hes­si­schen Thea­ter­aka­de­mie (HTA).

 

Preisträger*innen Schauspiel 2024

Pressefoto: Schauspielschultreffen, Preistraeger*innen 2024 gemeinsam mit der Bildungsministerin Bettina Stakr-Watzinger

Future Area 2024

Pressefoto: Schauspielschultreffen 2024, Impression Future-Area

Pres­se­kon­takt

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