Let’s Move!

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Zahl­rei­che Spen­der*in­nen des Warm Up!-Hilfs­fonds nah­men an der ex­klu­si­ven Dan­ke­schön-Ver­an­stal­tung teil. Ein Rück­blick auf ei­nen en­er­gie­ge­la­de­nen Abend mit der Tanz­päd­ago­gin Ales­san­dra Cor­ti.

Wie bau­en wir En­er­gie und Wär­me auf? Wie ge­ben wir sie wei­ter – und wie kön­nen wir un­se­re En­er­gie schüt­zen?

Die­se Fra­gen schweb­ten am Abend des 8. März 2023 im MA-CoDE-Stu­dio der HfMDK im Raum. Ales­san­dra Cor­ti nahm die Spen­der*in­nen des Warm Up!-Hilfs­fonds mit auf eine be­weg­te Rei­se und gab Ein­bli­cke in ih­ren All­tag als Tanz­päd­ago­gin. Ex­klu­siv für die­sen Abend ent­wi­ckel­te die jun­ge Künst­le­rin ein halb­stün­di­ges „Warm-Up-Pro­gramm“, bei dem Mit­ma­chen aus­drück­lich er­laubt war. Beim dies­jäh­ri­gen Weih­nachts­spen­den­auf­ruf ka­men über 40.000 Euro zu­sam­men, wie Dr. Kris­ti­na Ha­sen­pflug vom Vor­stand der Ge­sell­schaft der Freun­de und För­de­rer der HfMDK (GFF) wäh­rend ih­rer Be­grü­ßung be­rich­te­te. Die Spen­den­ein­nah­men bo­ten eine schnel­le und un­bü­ro­kra­ti­sche fi­nan­zi­el­le Hil­fe für rund 210 Stu­die­ren­de – ein ein­zig­ar­ti­ges Pro­jekt, das die GFF auf die Bei­ne ge­stellt hat­te. In der an­schlie­ßen­den 30-mi­nü­ti­gen Be­we­gungs­er­fah­rung zum The­ma En­er­gie gab Ales­san­dra Cor­ti ei­nen Ein­blick in die Aus­bil­dung der Tanz­päd­ago­gik an der HfMDK.

Tanzworkshop: Trainerin Alessandra Corti leitet Bewegungen an
(Foto: Emiliano Proietti)

Die Aus­bil­dung MA CoDE lockt vie­le in­ter­es­san­te Künst­ler­per­sön­lich­kei­ten nach Frank­furt an die HfMDK

Ge­bo­ren in Ita­li­en, ab­sol­vier­te Ales­san­dra Cor­ti ihre Tanz­aus­bil­dung an der Bal­lett­aka­de­mie des Tu­ri­ner Thea­ters. Im Ate­lier Tea­tro Dan­za der Aka­de­mie Pao­lo Gras­si in Mai­land ar­bei­te­te sie mit ver­schie­de­nen nam­haf­ten Tän­zer*in­nen und Cho­reo­graf*in­nen, wie Su­san­ne Lin­ke und Avi Kai­ser. Lin­ke und Kai­ser wa­ren es auch, die Ales­san­dra für eine Kar­rie­re in Deutsch­land mo­ti­vier­ten. „Sie hat­ten mir vor­ge­schla­gen, nach Deutsch­land ans Bre­mer Tanz­thea­ter zu kom­men, weil sie wuss­ten, dass sie nach Tän­zer*in­nen su­chen und sie mein­ten, es könn­te et­was für mich sein“, er­zählt Ales­san­dra. „In dem Mo­ment dach­te ich: ‚Ja, ich ma­che das, auch wenn ich ur­sprüng­lich gar nicht tan­zen, son­dern ger­ne mehr in Rich­tung Schau­spiel ge­hen woll­te.“ Sie er­hielt ei­nen Drei­jah­res­ver­trag.

Zwi­schen 2004 und 2007 ver­folg­te sie als frei­be­ruf­li­che Tän­ze­rin und Cho­reo­gra­fin ver­schie­de­ne Ak­ti­vi­tä­ten: So hat­te Ales­san­dra im­mer wie­der Pro­jek­te in Deutsch­land und tanz­te u. a. mit frei­en Grup­pen wie Avi Kai­ser/Ser­gio An­to­ni­no, Step­text Dance Pro­ject und Re­sist­Dance Sil­ke Z. Als Cho­reo­gra­fin ar­bei­te­te sie bei Fa­shion und De­sign Events für Fran­ky & Mo­rel­lo, Ric­car­do Tisci, MTV und für das Da­zed & Con­fu­sed Ma­ga­zin. „Seit 2007 bin ich kon­ti­nu­ier­lich in Deutsch­land. Mei­ne Töch­ter sind hier ge­bo­ren. Es fühlt sich jetzt wie zu Hau­se an“, sagt sie.

Heu­te ist Ales­san­dra Teil des En­sem­bles am Staats­thea­ter Mainz. Und seit Kur­zem auch frisch ge­ba­cke­ne Ab­sol­ven­tin des Mas­ter­stu­di­en­gangs Con­tem­pora­ry Dance Edu­ca­ti­on (MA CoDE) der HfMDK. Den Stolz auf die­sen Ab­schluss sieht man Ales­san­dra an: Als zwei­fa­che Mut­ter in der Re­gel­stu­di­en­zeit ei­nen men­tal wie auch phy­sisch in­ten­si­ven Mas­ter zu ab­sol­vie­ren, ist kei­ne Selbst­ver­ständ­lich­keit. Ales­san­dra er­zählt, dass ihr fa­mi­liä­res und freund­schaft­li­ches Um­feld eine ent­schei­den­de Rol­le dazu bei­getra­gen hat, dass sie das Stu­di­um ab­sol­vie­ren konn­te. Auch, wenn das der jun­gen Künst­le­rin nach ei­gent­lich kei­ne Rol­le spie­len soll­te. Jede*r sol­le die Mög­lich­keit ha­ben, Am­bi­tio­nen zu ver­fol­gen, Kar­rie­re zu ma­chen und da­bei auch pri­va­tes Glück zu er­le­ben. Ge­ra­de das Stu­di­um sei nach ei­ni­gen er­folg­rei­chen Kar­rie­remei­len­stei­nen und der Ge­burt ih­rer bei­den Töch­ter für Ales­san­dra wich­tig ge­we­sen. „Es war ge­nau das, was ich in dem Mo­ment ge­braucht habe. Wie ein Le­bens­mit­tel“, er­klärt sie ernst. „Es war eine Her­aus­for­de­rung und viel, aber es war ge­nau das, was ich ge­braucht habe.“

Eine lo­dern­de Flam­me ent­fa­chen

Bei Let’s Move! ließ Ales­san­dra ih­rem Ta­ten­drang und ih­rer Lust, an­de­re zur Be­we­gung zu in­spi­rie­ren, frei­en Lauf. Be­glei­tet von Mu­sik be­weg­ten sich die Teil­neh­men­den ge­mein­sam mit ihr erst sanft von ei­nem Fuß auf den an­de­ren. „Wir wol­len nicht ein­schla­fen, son­dern wach wer­den“, er­klär­te Ales­san­dra das Ziel der halb­stün­di­gen Ein­heit. Rhyth­mus fin­den, den Raum spü­ren, sich von den an­de­ren Kör­pern im Raum in­spi­rie­ren las­sen – die Be­we­gungs­rei­se ver­sprach ein vol­ler Er­folg zu wer­den. Im Übungs­raum ent­stand suk­zes­siv eine ge­lös­te At­mo­sphä­re und ech­te Freu­de an den ein­zel­nen Be­we­gun­gen, selbst, wenn sie an­fangs noch so klein wa­ren. Ales­san­dras me­ta­pho­ri­scher Ver­gleich mit ei­ner Flam­me, die die Teil­neh­men­den sich vor dem in­ne­ren Auge vor­stel­len soll­ten, war da­bei sehr pas­send. Denn die En­er­gie, die von den ganz di­ver­sen Tän­zer*in­nen er­zeugt wur­de, pul­sier­te ge­nau­so stark wie ein klei­nes Feu­er es tun wür­de – und ist eine schö­ne Er­in­ne­rung dar­an, das in­ne­re Feu­er auch in düs­te­ren oder trau­ri­gen Mo­men­ten nicht aus­ge­hen zu las­sen.

Das Mit­mach-An­ge­bot, in­iti­iert durch die GFF, stieß bei den rund 40 Teil­neh­men­den auf gro­ße Be­geis­te­rung: Die Spen­der*in­nen zeig­ten sich sehr in­ter­es­siert an der Tanz­päd­agog*in­nen-Aus­bil­dung an der HfMDK und mach­ten die von Ales­san­dra be­schrie­be­nen Übun­gen of­fen und vol­ler Ta­ten­drang  mit. „Ich wuss­te gar nicht, dass ihr so vie­le tol­le Tän­zer*in­nen un­ter den Freund*in­nen und För­der*in­nen der Hoch­schu­le habt!“, so Su­san­ne Trie­bel, Lehr­kraft für be­son­de­re Auf­ga­ben im Stu­di­en­gang MA CoDE. Und auch Ales­san­dra Cor­ti zeig­te sich sicht­lich zu­frie­den mit ih­ren Schü­ler*in­nen für ei­nen Abend. Die Lust auf Tanz wird bei dem ei­nen/der ei­nen oder an­de­ren ge­weckt wor­den sein!

Die HfMDK be­dankt sich herz­lich bei al­len Spen­der*in­nen des Warm up! Hilfs­fonds für ihre groß­zü­gi­ge Un­ter­stüt­zung für die jun­gen Künst­ler*in­nen der Hoch­schu­le!

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