BAUMSCHULE LUKAS – ein Sommerabend mit Konzert-Happening

Plakat zur Aufführung BAUMSCHULE LUKAS
(Foto: Philine Lembeck)
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Das Va­ni­tas-Mo­tiv, das dazu auf­for­dert, über die ver­gäng­li­che Na­tur des Er­den­le­bens nach­zu­den­ken, hat zwei Sei­ten: das Nach­den­ken über den Tod und da­mit auch über den Ver­lust al­ler welt­li­cher Gü­ter ei­ner­seits, zum an­de­ren aber auch die Ver­ge­gen­wär­ti­gung eben die­ser welt­li­chen Gü­ter. In An­be­tracht der End­lich­keit wer­den die flüch­ti­gen As­pek­te des Le­bens in­ten­si­ver wahr­ge­nom­men, und Le­bens­freu­de und Ge­mein­schaft bil­den ein Ge­gen­ge­wicht zum Ge­fühl der Ver­gäng­lich­keit.

Das Are­al der Baum­schu­le Lu­kas ist ein ge­eig­ne­ter Ort, um an ei­nem schö­nen Som­mer­abend zu­sam­men­zu­kom­men. Die Ge­wächs­häu­ser sind in Auf­lö­sung be­grif­fen – die Pflan­zen wach­sen frei vor sich hin. Die kom­men­de Be­bau­ung mit Rei­hen­häu­sern wird dem Ort ein an­de­res Ge­sicht ver­lei­hen. Der Abend soll Be­geg­nun­gen er­mög­li­chen, mit­ein­an­der, aber auch mit ei­nem ur­ba­nen Raum, der sich im Wan­del be­fin­det, der flüch­tig ist.

„Ich höre der Wirk­lich­keit mit dem Ohr ei­nes In­sek­tes und dem Ohr ei­nes Rie­sen zu und ver­su­che sie wie eine Wol­ke aus Wind und Stei­nen wie­der­zu­ge­ben,“ sagt der ita­lie­ni­sche Kom­po­nist Sal­va­to­re Sciar­ri­no, der sich selbst auch als Klang­öko­lo­ge be­zeich­net. Sein Stück ge­hört an ei­nen durch­läs­si­gen Ort, an dem Na­tur und Kul­tur auf­ein­an­der­tref­fen, wie es in Form der zu­neh­mend ver­wil­der­ten Gärt­ne­rei Lu­kas der Fall ist.

Op­ti­sche Trans­for­ma­tio­nen, Ver­zer­run­gen, Spie­gel und Win­kel der Wahr­neh­mung ge­hö­ren zur Ar­beits­wei­se Sciar­ri­nos: Sei­nem Kom­po­si­ti­ons­prin­zip fol­gend, sol­len an die­sem Abend ver­schie­de­ne Per­spek­ti­ven und Bli­cke auf Mu­sik mög­lich wer­den – mit dem Ziel, sich ge­mein­schaft­lich im Hier und Jetzt zu ver­or­ten. Wo könn­te das bes­ser ge­lin­gen als bei ei­nem Som­mer­fest, bei dem die lei­sen, leich­ten Klän­ge dazu ein­la­den, auf dem Weg zum nächs­ten Pro­gramm­punkt mit­ein­an­der ins Ge­spräch zu kom­men?

Mit freund­li­cher Un­ter­stüt­zung der Ge­sell­schaft der Freun­de und För­de­rer der HfMDK (GFF).

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