Vor­aus­hö­ren mit dem Raròn Quar­tet: „Ent­fes­se­lung“

Konzertreihe

Kammermusik

Raron Quartet
(Foto: Milena Böhm)

Jörg Widmann (*1973)
Streichquartett Nr. 3 „Jagdquartett“

Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Streichquartett f-Moll, op. 95 „Quartetto serioso“

Leoš Janáček (1854-1928)
Streichquartett Nr. 1 „Kreutzersonate“

Raròn Quartet
Hans Henning Ernst (Violine)
Carolin Grün (Violine)
Franziska Hügel (Viola)
Joachim Jamaer (Violoncello)

Dieses Programm ist ein Streifzug durch die über die Jahrhunderte hinweg vielseitigen Wechselwirkungen zwischen der Streichquartettliteratur und der Gattung des Romans. Dabei haben alle drei vorgetragenen Werke einen verschiedenartigen Bezug zu literarischen Werken. Die Freiheit und Unfreiheit des Menschen möchte dieses Programm, bestehend aus drei Quartettwerken von Jörg Widmann, Ludwig van Beethoven und Leoš Janáček, eingerahmt durch kontrapunktierende Literatur, dabei erforschen. Schriftstellerei und Musik haben sich immer gegenseitig befruchtet. Sie sind Geschwister – „Musensöhne“, so wie Vult und Walt in Jean Pauls Roman, die vollkommen unterschiedlich auftreten, aber einander dennoch oft brauchen. Die beiden Kunstformen sind vielleicht die schönsten Ausprägungen des freien Willens, vielleicht das uns Menschen höchste Gut, und immer auf der Suche nach Wegen, sich frei entfalten zu können. Die Musik hat dabei die Möglichkeit, die Literatur zu „entfesseln“ – und zwar nicht nur im Sinne ETA Hoffmanns – denn was niedergeschrieben ist, ist plötzlich unfreier Gedanke, etwas, über das oft Rechenschaft abgelegt werden muss. Die Musik ist, weil abstrakter, schwerer zu fassen, ungenauer deutbar und kann sich oft leichter als das literarische Werk einer direkten Kenntlichkeit entziehen. Musikalische Werke, die heimlich verwandt mit literarischen Geschwisterwerken sind, können diese also gewissermaßen entfesseln.

Was ist uns die Freiheit wert?

HolzhausenschlösschenJustinianstraße 5,60547 Frankfurt am Main Auf Karte anzeigen
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Raròn Quar­tet

„Rose, oh rei­ner Wi­der­spruch, Lust, nie­man­des Schlaf zu sein un­ter so viel Lie­dern.“ Die­sen nach­denk­li­chen, fast schon welt­ver­lo­re­nen Satz, der auf dem Grab­stein des deut­schen Dich­ters Rai­ner Ma­ria Ril­ke in Ra­ron (Schweiz) ein­gra­viert ist, hat sich das Raròn Quar­tet zum Wahl­spruch ge­macht.

Das Streich­quar­tett grün­de­te sich im Fe­bru­ar 2022 in Frank­furt mit dem ge­mein­sa­men Ziel, Kam­mer­mu­sik mit gro­ßem Tief­gang und emo­tio­na­ler Nah­bar­keit auf ho­hem vir­tuo­sen Ni­veau zu ma­chen und ei­nen fri­schen, feu­ri­gen Zu­gang zu den Wer­ken dar­stel­len. Bei sei­nem ge­mein­sa­men De­büt konn­ten es beim Len­zew­ski-Stif­tungs­wett­be­werb ei­nen 1. Preis er­rin­gen.

Be­treut wird das Quar­tett durch sei­nen Men­tor und er­fah­re­nen Quar­tett-Pri­ma­ri­us Tim Vog­ler (Vog­ler Quar­tett). Die vier pas­sio­nier­ten Kam­mer­mu­si­ker sind al­le­samt preis­ge­krönt und ste­hen bei nam­haf­ten Häu­sern un­ter Ver­trag.

Part­ner und För­de­rer

Vor­aus­hö­ren: Eine Kam­mer­mu­sik­rei­he von HfMDK und Frank­fur­ter Bür­ger­stif­tung im Holz­hau­sen­schlöss­chen.

Wir dan­ken dem Ro­ta­ry Club Frank­furt Rö­mer für die groß­zü­gi­ge Un­ter­stüt­zung von Ar­beits­sti­pen­di­en für die be­tei­lig­ten Stu­die­ren­den.