MA CoDE: Winter­­semester 25/26

Postkarte Bewerbung MA CoDE 2026
(Foto: Jennifer Schmid)

13.10., 3. Semester G11

Die elfte Generation von MA CoDE Studierenden stellt zu Semesterbeginn selbstgewählte Themenschwerpunkte vor, die den aktuellen Diskurs im Tanz widerspiegeln. Diese Setzungen sind der Ausgangspunkt für eine vertiefte Recherche eines Choreographen oder eines Stückes. Aus ihnen werden Unterrichte entwickelt. Im Laufe des Semesters werden diese Unterrichtsentwürfe transformiert und mit verschiedenen Zielgruppen erprobt. Neben den praktischen Einheiten entwickeln die Studierenden weitere Vermittlungsformate, wie Table Talks oder ein Symposium, die den Themen gerecht werden. 

 

13.10. - 02.02., Bojana Kunst: Potentialities: Politics and the Dancing Body

This seminar explores the dancing body as a political force. We will examine how movement practices, across different historical and geographic contexts, both reflect and resist systems of power. The focus is on dance not merely as a response to oppression but as a productive space for new ways of living, sensing, and relating. Movement carries unrealized potential, affects, and meanings that escape fixed representation. We will investigate how the body in dance becomes political, engaging with key philosophical concepts to unpack what it means to speak of a “political body.” It is true that bodies are shaped by colonial histories, gender norms, racialization, and labor. Yet dance can unsettle these formations, disturbing dominant norms, provoking affective shifts, and opening space for transformation. The seminar draws on concrete primarily contemporary dance practices, with select historical cases, that confront political violence, institutional control, and social taboo. Readings include work from decolonial theory, feminist critique, and Black and queer performance studies, which are especially focused on the political potential of the dancing body. 

 

28.10. - 10.11., Schreiben über Tanz

In der Übung besuchen die Studierenden mit Prof. Dr. Katja Schneider Aufführungen des Festivals Rhein-Main und schreiben darüber in unterschiedlichen Formaten.

 

05.11. – 17.12., Unterrichte im Fachbereich 2  

MA CoDE Studierende unterrichten für L1 Studierende des FB2 das Modul Musik und andere Darstellungsformen. Sie geben einen praktischen Einblick in künstlerisch choreographische Arbeitsweisen und zeitgenössische Bewegungsansätze, die sie aus den selbstgewählten Themenschwerpunkten entwickeln. Jenseits einer hauptsächlich didaktischen Ausrichtung auf Bewegungstrainings offerieren die MA CoDE Studierenden verschiedene Körperwahrnehmungs- und Improvisations-Konzepte und eröffnen einen spielerischen Zugang zu choreographischen Handschriften und Bewegung, bei gleichzeitiger Offenlegung der Kontexte. Die Ergebnisse werden mit den Teilnehmer*innen jeweils in einem kurzen Feedback reflektiert.

 

10.11 – 09.02., Postkolonialismus im Tanz

Die Studierenden arbeiten mit Amelia Uzategui Bonilla zu Körperkonzepten, die nicht einer eurozentristischen Perspektive entspringen. In einem fortlaufenden Seminar beschäftigen sich die Studierenden mit Postkolonialismus und dem aktuellen Diskurs zur Dekolonialisierung im Tanz aus einer theoretischen und tanzpraktischen Perspektive. Das Seminar wird von Amelia Uzategui Bonilla verantwortet und durchgeführt und beinhaltet Themen wie Kolonialismus, Klasse, Machthierarchien, Empowerment und Resilienz. 

 

11.11. – 02.12., Parkinson tanzt - Pilotprojekt

Neurologische Forschungen sehen Tanz und Bewegung als ideale Intervention bei Krankheiten wie MS oder Parkinson. Sie unterstützen bei der Bewältigung motorischer Hürden und bewirken eine Verbesserung des psychosozialen Wohlbefindens und der Lebensqualität. Bewegung bietet den Teilnehmenden die Möglichkeit, Verbindung mit sich und ihrer Umgebung zu schaffen.

In einer ersten Phase entwickeln MA CoDE Studierende im Tandem Bewegungsangebote für Menschen mit neurologischen Herausforderungen und unterrichten diese. Jedes Treffen wird von einer Musiker*in begleitet. Nach Auswertung der Pilotphase soll das Projekt in Frankfurt verstetigt werden.

 

14.11. + 15.11., Choreographic Design in Participatory Events

In diesem praktischen Workshop erstellen die Studierenden Entwürfe für partizipatorische Formate und experimentieren dabei an der Schnittstelle zwischen choreografischem Design und konstruktiver Konfliktpraxis. Die Studierenden sind eingeladen, Entscheidungskategorien zu erforschen, die sowohl im choreografischen Prozess als auch in Konfliktsituationen präsent sind. Wie können Interaktionen im Kontext von öffentlichen Dialogen, Organisationsdesign, bis hin zu sozialen Aktionen und darüber hinaus entstehen?

Dana Caspersen, Spezialistin für Konfliktmanagement und langjährige Tänzerin bei William Forsythe, bindet ihre künstlerische Erfahrung und ihre Kompetenz in Konfliktlösung in das Format ein. Der Workshop wird in Zusammenarbeit mit der HTA durchgeführt und ist offen für andere Masterstudiengänge.

 

18.11. - 14.12., Bridging Positions

Das Seminar kontextualisiert mit Prof. Dr. Katja Schneider die selbstgewählten Semesterthemen der Studierenden und theoretisiert die entsprechenden Positionen.  

 

05.01. - 10.02., Oral History

Das Seminar mit Prof. Dr. Katja Schneider führt in die Methodik der Oral History ein und erprobt ihre Anwendung. 

 

16. + 17.01., MA CoDE Audition für die Generation 12 in Frankfurt

 

24.01. - 31.01., Exkursion Outokumpu + Audition Helsinki, Finnland

In dieser Arbeitswoche setzen sich die MA CoDE-Studierenden zukunftsorientierte Unterrichtsformate zu ihren individuellen Profilen, die sie aus dem recherchierten Bewegungsmaterial und -vokabular der Schwerpunktthemen entwickelt haben. Es wurde ein Curriculum konzipiert, welches in der grundständigen und zeitgenössischen Ausbildung in Outokumpu zur Anwendung gebracht wird und mit den dortigen Dozent*innen diskutiert wird. Es ist die neunte Zusammenarbeit mit Riveria / tanssin koulutus / dance education in Outokumpu. Zum Abschluss der Woche findet am 31.01. die internationale Audition MA CoDE im Zodiak Centre for New Dance statt. 

 

23.10. - 12.02., HTA-Ringvorlesung 

Das neue Thema der Ringvorlesung: "Sprechen wir über Geld! Institutioneller Wandel, Theater und die Kosten". Die HTA-Ringvorlesung im Wintersemester 2025/2026 wird sich um das Thema Geld drehen: das Geld, verstanden als eine Infrastruktur (A. Sahr), die unsere Gesellschaft maßgeblich prägt und unserer Arbeit in Ausbildungsstätten, an Theatern und in der Freien Szene zu Grunde liegt. Seit jeher ist Theater immer auch mit der Frage seiner Finanzierung konfrontiert: ob von einem Hof, einem Mäzen, vom Staat oder von Privatpersonen – irgendwoher muss Geld fließen. Doch selten reden wir darüber. Um der Verbindung von Geld und Theater nachzuspüren, gilt es zu klären, was dieses „Geld“ heute eigentlich ist. Längst sind unsere verfügbaren Geldmengen nicht mehr an Gold gebunden. Geld entsteht per Kopfdruck. Aber nicht für jeden Zweck wird Geld bereitwillig zur Verfügung gestellt. Gerade Prozesse des (institutionellen) Wandels kosten Geld. Wir fragen uns also: Welchen Wandel werden wir uns in Zukunft leisten in Anbetracht der bereits greifenden und noch drohenden Kürzungen?  

Diese Ringvorlesung will mit Vorträgen von und in Gesprächen mit diversen Akteur:innen, Wissenschaftler:innen und Künstler:innen über Geld sprechen.