Nicht nur Bach: Zum Abschied von Prof. Eike Wernhard

pressemitteilung

„Nicht nur Bach“ – mit diesem von Eva Maria Pollerus (Professorin für Cembalo/Generalbass und Kammermusik sowie Leiterin des Instituts für Historische Interpretationspraxis) und Eike Wernhard initiierten und mittlerweile etablierten Konzertformat verabschiedet sich Eike Wernhard am Donnerstag, den 29. Juni nach rund 38 Jahren Lehrtätigkeit an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt (HfMDK) in den Ruhestand. Dabei wird er unterstützt von zahlreichen Kolleg*innen und Studierenden, die ihrem langjährigen Weggefährten und Dozenten an diesem Abend mit einem abwechslungsreichen und anspruchsvollen Musikprogramm Danke sagen. Neben Eike Wernhard dürfen sich auch die Besucher*innen auf einen klangvollen und sicher sehr emotionalen Konzertabend freuen.

Bewegte Hochschulzeit

Prof. Eike Wernhard hat als Konzertpianist, als engagierter und leidenschaftlicher Klavierdozent aber auch hochschulpolitisch als Dekan (2005 bis 2008) und in drei Amtszeiten als Prodekan für den Fachbereich 2 die HfMDK jahrzehntelang auf vielfältige Weise geprägt.

»Prof. Wernhard ist ein Urgestein der HfMDK, aber ein ganz lebendiges. Vielfältig interessiert, Klavier natürlich, aber auch Aufführungspraxis, historischer Tanz, Sprache und Texte. Engagiert in der akademischen Selbstverwaltung, in Funktionsämtern und unzähligen Arbeitsgruppen. Und immer mit einem Lächeln im Gesicht. Ein wahrer Kunst- und Menschenfreund, den wir ungern ziehen lassen.«HfMDK-Präsident Prof. Elmar Fulda

Eike Wernhard, geboren 1956 in Kassel, studierte in Frankfurt, München und London, u.a. bei Andreas Meyer-Herrmann und Ludwig Hoffmann. Schwerpunkte seiner künstlerischen und pädagogischen Tätigkeit liegen auf der Neuen Musik sowie der historisch informierten Aufführungspraxis des Barock auf dem modernen Flügel. Als Solist und Ensemblemusiker tritt er bei renommierten Festivals und Konzertreihen auf, spielte zahlreiche Uraufführungen und widmet sich auch selten aufgeführtem Repertoire, u.a. Werken von Adorno, Schönberg und Szymanowski. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit, die durch zahlreiche Rundfunk- und CD-Aufnahmen dokumentiert ist, ist er Autor einer Monographie über Clara Haskil sowie der Klavierschule „Tastsinn“ für Jugendliche und Erwachsene. In Kürze wird im Bärenreiter-Verlag seine Klavierschule für Kinder erscheinen: „Wenn das Notenhuhn ein Ei legt“.
Seit 1985 zunächst im Lehrauftrag, ab 2004 als Professor unterrichtete Eike Wernhard Generationen von Klavierstudierende an der HfMDK. Davor lehrte er als Dozent für Klavier und Klaviermethodik an der Akademie für Tonkunst in Darmstadt. Im Frühjahr 2023 ist Prof. Eike Wernhard in den Ruhestand gegangen.

Termin & Tickets

Th
29.06.

Das Abschiedskonzert am 29. Juni: Wenn das Motto Programm ist

Eines der von ihm initiierten Projekte zählt mittlerweile zu einem festen Format innerhalb des HfMDK Veranstaltungskanons: die enge Kooperation mit der Cembaloklasse unter dem Motto „Nicht nur Bach“. Frei nach einem Bonmot von Oscar Wilde unterscheiden sich Briten und Amerikaner durch ihre gemeinsame Sprache. Cembalisten und Pianisten unterscheiden sich durch ihr gemeinsames Repertoire: Seit dem 19. Jahrhundert ist es gang und gäbe, die Werke von Johann Sebastian Bach auch auf dem Konzertflügel zu spielen. Es entwickelte sich – fern vom historischen Klangbild – eine eigene Interpretationspraxis. Bach ist seitdem pianistische Pflicht. Doch andere, nicht weniger bedeutende Komponisten des Barock werden kaum oder gar nicht auf dem modernen Klavier aufgeführt. Ihre Musik scheint ausschließlich auf die besondere Diktion des historischen Instrumentariums zugeschnitten zu sein und bleibt bis heute die Domäne der Cembalisten.
Inzwischen sorgt das gut etablierte Konzertformat für eine anregende Kommunikation zwischen den Cembalist*innen und den Pianist*innen.

Und auch das Konzertpublikum darf sich insbesondere am 29. Juni auf ein außergewöhnliches Programm freuen: Den ersten Teil bestreiten Eva Maria Pollerus und Eike Wernhard – der zweite, anschließende Teil ist ein großes und herzliches „Überraschungspaket“ von Kolleg*innen und Alumni für den Eike Wernhard – und noch top secret.

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