Hessische Hochschulleitungen sehen in verlängerten Verhandlungen zum Hochschulpakt die Chance auf eine auskömmliche Ausfinanzierung

pressemitteilung

Ei­gent­lich soll­te er schon seit An­fang Fe­bru­ar un­ter­schrie­ben sein: der neue hes­si­sche Hoch­schul­pakt, der für alle Lan­des­hoch­schu­len fest­schreibt, mit wel­chen Mit­teln sie aus dem Lan­des­haus­halt ab 2026 pla­nen kön­nen. Jetzt rech­net das Hes­si­sche Mi­nis­te­ri­um für Wis­sen­schaft und For­schung, Kunst und Kul­tur (HMWK) frü­hes­tens im Juni mit der ers­ten Vor­la­ge der ent­schei­den­den An­ga­ben zur Bud­get­pla­nung für die kom­men­den Jah­re. Be­reits An­fang Juli soll dann der Hoch­schul­pakt un­ter­zeich­net wer­den.

Die hes­si­schen Hoch­schul­prä­si­di­en ver­fol­gen die er­neu­te Ver­zö­ge­rung bei der Vor­la­ge be­last­ba­rer Haus­halts­zah­len zum Hoch­schul­pakt mit kri­ti­schem Blick, se­hen dar­in aber auch die Be­mü­hun­gen der Lan­des­re­gie­rung um eine aus­kömm­li­che Fi­nan­zie­rung der hes­si­schen Hoch­schu­len mit ih­ren 250.000 Stu­die­ren­den und rund 34.500 Mit­ar­bei­ten­den so­wie der rund 15.500 Mit­ar­bei­ten­den der hes­si­schen Uni­ver­si­täts­kli­ni­ka.

Prof. Tho­mas Nauss, Spre­cher der Kon­fe­renz Hes­si­scher Uni­ver­si­täts­prä­si­di­en (KHU) und Prä­si­dent der Phil­ipps-Uni­ver­si­tät Mar­burg, er­klärt: „Die Hoch­schu­len ha­ben mit der Ver­ein­ba­rung zur Ver­schie­bung von In­ves­ti­tio­nen in Höhe von 475 Mil­lio­nen Euro aus ih­ren Etats er­heb­lich zur Kon­so­li­die­rung des Lan­des­haus­halts in 2025 bei­getra­gen. Schon gleich­blei­ben­de Bud­gets ma­chen an­ge­sichts der ge­stie­ge­nen Kos­ten für Per­so­nal und Sach­mit­tel emp­find­li­che Strei­chun­gen in For­schung und Leh­re un­um­gäng­lich. Eine wei­te­re Be­las­tung der Hoch­schu­len wür­de ihre Sub­stanz an­grei­fen und ihre Leis­tungs­fä­hig­keit in For­schung, Bil­dung und Trans­fer lang­fris­tig schmä­lern.“

Auch Prof. Ka­rim Khak­zar, Prä­si­dent der Hoch­schu­le Ful­da und Spre­cher der Hes­si­schen Hoch­schu­len für An­ge­wand­te Wis­sen­schaf­ten (HAWs), be­tont: „Wir bräuch­ten drin­gend Pla­nungs­si­cher­heit für un­se­re Hoch­schu­len, hof­fen nun je­doch, dass die Zeit ge­nutzt wird, um ein nach­hal­ti­ges, und auch im Bun­des­ver­gleich wett­be­werbs­fä­hi­ges Fi­nan­zie­rungs­mo­dell zu schaf­fen, das den wich­ti­gen ge­setz­li­chen Auf­ga­ben der Hoch­schu­len ge­recht wird und die ak­tu­el­len so­wie künf­ti­gen Ta­rif­er­hö­hun­gen und Kos­ten­stei­ge­run­gen aus­gleicht.“

Prof. El­mar Ful­da, Prä­si­dent der Hoch­schu­le für Mu­sik und Dar­stel­len­de Kunst Frank­furt (HfMDK) und Spre­cher der Hes­si­schen Kunst­hoch­schu­len, er­gänzt: „Wir er­war­ten, dass die wei­te­ren Ge­sprä­che zu ei­nem Hoch­schul­pakt füh­ren, der Spiel­räu­me für krea­ti­ve und in­no­va­ti­ve Ent­wick­lung lässt und ver­läss­li­che Ar­beits­be­din­gun­gen ga­ran­tiert. Die Hoch­schu­len hal­ten an ih­rer For­de­rung fest, dass Ta­rif­er­hö­hun­gen voll­um­fäng­lich be­rück­sich­tigt und eine jähr­li­che Dy­na­mi­sie­rung in Höhe von min­des­tens vier Pro­zent ein­ge­plant wer­den.“

Die 14 Hoch­schu­len ha­ben die wis­sen­schaft­li­che Wett­be­werbs­fä­hig­keit in For­schung und Bil­dung des Lan­des Hes­sen im Blick, das hin­ter star­ken Bun­des­län­dern und im in­ter­na­tio­na­len Wett­be­werb wei­ter zu­rück­zu­fal­len droht. Dies hat Fol­gen un­ter an­de­rem für die For­schungs-, In­no­va­tions- und Krea­ti­vi­täts­po­ten­zia­le des Lan­des, für die Bil­dung drin­gend be­nö­tig­ter Spit­zen­fach­kräf­te für die hes­si­sche Wirt­schaft, für die Lehr­kräf­te­bil­dung oder die Stu­di­en- und Be­schäf­ti­gungs­si­tua­ti­on an den 14 staat­li­chen Hoch­schu­len selbst. Die zu­sätz­li­che Zeit muss da­her für grund­le­gen­de Ver­bes­se­run­gen ge­nutzt wer­den. „Wir ver­bin­den mit der Ver­län­ge­rung der Ver­hand­lun­gen die For­de­rung, dass rich­ti­ge und nach­hal­ti­ge Wei­chen für das hes­si­sche Wis­sen­schafts­sys­tem ge­stellt wer­den“, heißt es ab­schlie­ßend aus dem Kreis der Prä­si­den­tin­nen und Prä­si­den­ten.

Für die hes­si­schen Uni­ver­si­tä­ten:

Dr. Ga­brie­le Neu­mann
Pres­se­spre­che­rin
Phil­ipps-Uni­ver­si­tät Mar­burg
Te­le­fon: 06421 28-23010, Mo­bil: 0160 97389440
E-Mail: ga­brie­le.neu­mann@uni-mar­burg.de  

Für die Hoch­schu­len für An­ge­wand­te Wis­sen­schaf­ten:

Sas­kia Köp­sell
Pres­se­spre­che­rin
Hoch­schu­le Ful­da
Te­le­fon: 0661 9640-1940
E-Mail: sas­kia.ko­ep­sell@verw.hs-ful­da.de

Für die hes­si­schen Kunst­hoch­schu­len:

Dr. Syl­via Denn­er­le
Pres­se­spre­che­rin
Hoch­schu­le für Mu­sik und Dar­stel­len­de Kunst Frank­furt
Te­le­fon: 069 154007170, Mo­bil: 0160 97539687
E-Mail: syl­via.denn­er­le@hfmdk-frank­furt.de