„Fokus Jörg Widmann II“ mit öffentlicher Probe und Kammerkonzert

pressemitteilung

Vom 19. bis 21. April 2024 widmen sich die HfMDK und die Alte Oper Frankfurt mit einem ganzen Wochenende dem Ausnahmekünstler Jörg Widmann. Das Multitalent ist als Klarinettist, Dirigent, Komponist und Lehrender aktiv und kann dabei stetig aus seinem sprudelnden Ideenreichtum schöpfen. Aufgrund seiner beeindruckenden Vielfältigkeit präsentiert die Alte Oper in drei aufeinanderfolgenden Spielzeiten einen Themenschwerpunkt mit ihm als Artist in Focus. Stand dabei in der vergangenen Saison Widmanns kompositorisches Wirken im Mittelpunkt, ist es dieses Jahr seine Lehrtätigkeit. Von ihr gibt er im Rahmen eines Projektes mit Studierenden der HfMDK am Beispiel der Einstudierung und Aufführung seiner fünf ersten Streichquartette eine Kostprobe.

Am 21. April 2024 ab 19 Uhr kommen die fünf Streichquartette Widmanns nach einer zweitägigen Arbeitsphase zur Aufführung, gespielt von fünf Streichquartetten aus der Kammermusikklasse von Prof. Tim Vogler. Zu hören sind im Großen Saal der HfMDK das Fabrik Quartet (Nr. 1), das Parakosmos Quartett (Nr. 2), das Raròn Quartet (Nr. 3), das Oxalis Quartett (Nr. 4) sowie das Malion Quartett, das aufgrund der ungewöhnlichen Besetzung des Streichquartetts Nr. 5 mit Sopransolo gemeinsam mit Daria Tymoshenko auftritt.

Die HfMDK-Ensembles bekommen die außergewöhnliche Chance, ihre Interpretationen mit Hilfe des Komponisten mit dem letzten Feinschliff zu versehen. Dabei ist am 20. April 2024 ab 19 Uhr im Kleinen Saal der HfMDK die gemeinsame Arbeit am 3. und 5. Streichquartett in einer öffentlichen Probe zu erleben. Eingeladen sind dazu alle Zuhörer*innen, die ein Ticket für das Konzert am 21. April haben. Direkt vor dem Konzert am 21. April hält Jörg Widmann ab 18 Uhr im Kleinen Saal einen Vortrag am Klavier über „Schöne Stellen“ aus Musik der Vergangenheit und Gegenwart. Auch hierfür gilt die Konzertkarte für 19 Uhr als Einlassnachweis.

Termine

Sa
20.04.
Su
21.04.

Prof. Tim Vogler hat 2005 das 4. Streichquartett Widmanns mit seinen Kollegen vom Vogler Quartett uraufgeführt und blickt mit großer Vorfreude auf das Wochenende mit dem „Universalkünstler“: „Ich finde es großartig, dass die fünf Ensembles die Möglichkeit haben, nachdem sie sich selbst mit der Hilfe von Prof. Lucas Fels und mir in die Partituren eingearbeitet haben, auf den Schöpfer derselben zu treffen und hautnah zu erleben, wie lebendig Jörg Widmanns Musik ist, wie unmittelbar; und wie er selbst seine Ideen dazu vermittelt.“ Für die Studierenden verspricht das Wochenende ein unvergesslicher Teil ihrer Ausbildung an der HfMDK zu werden.

Als Auftakt zum Wochenende am 19. April ab 20 Uhr findet im Mozart Saal der Alten Oper das Kammerkonzert „Jörg Widmann & Friends“ statt, bei dem Widmann als Klarinettist und Komponist in Erscheinung tritt, gemeinsam mit Nicolas Altstaedt (Violoncello) und Dénes Várjon (Klavier) sowie dem katalanischen Saxophonquartett Kebyart. Zu Gehör gebracht werden dabei Werke von Schumann, Beethoven und Widmann. Darunter ist auch die deutsche Erstaufführung von Widmanns 5 Albumblättern für Violoncello und Klavier – nur wenige Tage nach der Uraufführung des Werkes in London.

Jörg Widmann

Jörg Widmann gehört zu den aufregendsten und vielseitigsten Künstlern seiner Generation. Auch in der Saison 2023/24 ist er weltweit in all seinen Facetten als Klarinettist, Dirigent und Komponist zu erleben, unter anderem als Composer in Residence bei den Berliner Philharmonikern und dem Royal Stockholm Philharmonic Orchestra, als erster Gastdirigent der NDR Radiophilharmonie, Gastdirigent des Mozarteum Orchesters Salzburg, Associated Conductor des Münchener Kammerorchesters, Creative Partner der Deutschen Radio Philharmonie, Artistic Partner der Riga Sinfonietta und Artist in Focus in der Alten Oper Frankfurt. Ausgebildet als Klarinettist und Komponist an den Hochschulen für Musik in München und Karlsruhe sowie an der Juilliard School New York war Jörg Widmann selbst viele Jahre Professor für Klarinette und Komposition an der Freiburger Musikhochschule. Seit 2017 bekleidet er einen Lehrstuhl für Komposition an der Barenboim-Said Akademie Berlin.

Der Komponist Jörg Widmann in nachdenklicher Pose an einem Schreibtisch

Jörg Widmann

Fotocredit: Marco Borggreve

Die Ensembles

Fabrik Quartet

Die Mitglieder des Fabrik Quartet lernten sich 2021 bei ihrer Ausbildung an der International Ensemble Modern Academy (IEMA) in Frankfurt kennen und studieren heute an der HfMDK im Masterstudiengang Kammermusik. Nach wie vor sind sie auf neue und neueste Musik spezialisiert und arbeiten viel mit zeitgenössischen Komponist*innen zusammen.

Parakosmos Quartett

Vier kammermusikalisch erfahrene Musiker*innen haben sich im Herbst 2023 an der HfMDK zum Parakosmos Quartett zusammengefunden. Im Rahmen des Konzertstipendiums der Frankfurter Bürgerstiftung und der HfMDK Frankfurt brachten sie im Holzhausenschlösschen verfemte Werke von Komponist*innen wie z.B. Rosy Wertheim, Henriëtte Bosmans, Erich Wolfgang Korngold und Bernhard Sekles auf die Bühne und möchten weiterhin die Aufmerksamkeit des Konzertpublikums auf unterbelichtete Werke der Quartettliteratur lenken.

  • Efi Polonidou (Vl. 1), Bodam Lee (Vl. 2), Anna Boida (Va.), Janis Marquard (Vc.)

Raròn Quartet

Das Raròn Quartet gründete sich im Februar 2022. Die heutigen vier Mitglieder stehen kurz vor dem Abschluss ihrer individuellen Studiengänge an der HfMDK und erfüllen daneben bereits Verträge in namhaften Orchestern. Regelmäßig kommen sie auch als Quartett zusammen, um virtuose Kammermusik mit großem Tiefgang und emotionaler Nahbarkeit zu präsentieren.

  • Hans Henning Ernst (Vl. 1), Carolin Grün (Vl. 2), Franziska Hügel (Va.), Joachim Jamaer (Vc.)

Oxalis Quartett

Das Oxalis Quartett fand sich 2017 an der Hochschule für Musik Mainz zusammen und vereint vier junge Musiker*innen aus Moldawien, Slowenien und Deutschland, die ihre große Leidenschaft für die Literatur des Streichquartetts teilen und gemeinsam darin aufgehen. Sie sind bereits in mehreren Ländern aufgetreten und konnten sich zahlreiche Auszeichnungen sichern, darunter einen Sonderpreis beim Mendelssohn-Hochschulwettbewerb in Berlin.

Malion Quartett

Das Malion Quartett zählt zu den vielseitigsten Quartetten der jungen aufstrebenden Generation und verfolgt neben einer internationalen Konzerttätigkeit auch eine besondere Vision der Musikvermittlung, die bei der Fachpresse regelmäßig Aufsehen erregt. Seit seiner Gründung 2018 konnte es sich bereits verschiedene Auszeichnungen und Stipendien erspielen. Die Quartettmitglieder sind Initiatoren einer Vielzahl eigener Projekte mit dem Anliegen, klassische Musik durch ungewöhnliche Konzertformate einem breiten Publikum näher zu bringen.

Die Sopranistin Daria Tymoshenko wurde in Charkiw (Ukraine) geboren und singt seit ihrem siebten Lebensjahr. Sie studierte zunächst an einer Musikschule in Charkiw, dann ab 2018 an der Nationalen Musikakademie in Kiew. 2019 ermöglichte ihr ein Erasmus-Austauschprogramm ein Studienjahr am Konservatorium „Nino Rota“ in Monopoli (Italien). 2022 wurde sie durch den russischen Angriffskrieg gezwungen, gemeinsam mit ihrer Familie die Ukraine zu verlassen. Seit Oktober 2022 studiert sie Gesang an der HfMDK.

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