Fatal Women – Zwei Opern, vier Frauen, acht Schicksale

pressemitteilung

Eine Welt voller Geheimnisse, Wunschvorstellungen, Leidenschaften und verhängnisvoller Entscheidungen – in zwei packenden Opern-Einaktern wird das Klischee der femme fatale musikalisch und szenisch untersucht.

Auf dem Programm stehen:

  • Le Pauvre Matelot von Darius Milhaud – ein psychologisches Kammerspiel über Heimkehr, Sehnsucht und Loyalität
  • The Old Maid and the Thief von Gian Carlo Menotti – eine schwarzhumorige Parabel auf Moral, Begehren und bürgerliche Fassade

Der Franzose und Komponist Darius Milhaud und der Amerikaner Giancarlo Menotti betraten Neuland, als sie in den 20er und 30er Jahren der jahrhundertealten Dame "Oper" zwei weitere Kapitel hinzufügten: "Eine Beschwerde" nennt Jean Cocteau im Untertitel die gerade einmal halbstündige Kammeroper "Le pauvre matelot", um dann ein verhängnisvolles Spiel aus Ängsten und Wünschen um geleugnete Identität vor uns auszubreiten. Die verschobene Wahrnehmung der beteiligten Personen findet ihr klingendes Äquivalent in den polytonalen Klangwelten Milhauds, das exotische Setting hallt wieder in den lateinamerikanischen Rhythmen und Melodien. 

Der von frühen Erfolgen verwöhnte Menotti präsentiert mit "The old Maid and the thief" eine der ersten Radio-Opern, erst später wurde das etwa einstündige Werk für die Bühne adaptiert. Auch hier dominieren Sehnsüchte und Wahnvorstellungen den Blick auf die Realität und bewirken skurrile Zuspitzungen.  

Doch sind es allein die Frauen, die den Nornen gleich, hier die Schicksalsfäden spinnen, wie unser Übertitel es heraufbeschwört? "Così fan tutte 2.0"?
Nein, acht Schicksale sind es, die in je ihrer Weise auf das Leben der anderen einwirken, diese beflügeln und behindern und zu einem Spiel beitragen, das der Dramatiker Friedrich Dürrenmatt einmal so zusammenfasste: "Eine Geschichte ist dann zu Ende gedacht, wenn sie ihre schlimmst mögliche Wendung genommen hat."
In diesem Sinne wünschen wir ein fatales Vergnügen! 

Die Mitwirkenden

Darius Milhaud (1892-1974)
Le Pauvre Matelot (1927)
(Text: Jean Cocteau)
Der Matrose (Tenor): Dakei Wei/Yuli Zhang
Seine Frau (Sopran): Gaja Napast
Der Vater (Bass): Junyoung Kim
Sein Freund (Bariton): Jinhong Moon

Gian Carlo Menotti (1911-2007)
The Old Maid and the Thief (1939)
Miss Todd (Alt): Ani Aghajanyan
Laetitia (Sopran): Siyoun Ko/Daria Thymoschenko
Bob (Bariton): Dongsu Lee
Miss Pinkerton (Sopran): Amane Machida/Violeta Samon

Orchester
Juan Sebastian Gonzales Rodriguez: Violine I
Xavier Antolinez: Violine II
Lorenz Niemann: Viola
Lewin Krella: Violoncello
Min Hao: Kontrabass
Nadija Khmelenko: Flöte
Maria Munoz: Oboe
Nana Kusaka: Klarinette
Shunyu Liu: Fagott
Koryu Hasegawa: 1. Horn
Ximeng Huang: 2. Horn
Anton Wesenick: Trompete
Ruth Extenbrink: Posaune
N. N.: Schlagwerk/Pauke
Elisabeth Stoll: Klavier

Künstlerisches Team
Jan-Richard Kehl: Szenische Leitung
Günther Albers: Musikalische Leitung/Dirigent
Andreas Wilkens: Ausstattung

Fr
30.05.
Sa
31.05.
Su
01.06.

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