Drei Preise beim 28. Kammermusikpreis der Polytechnischen Gesellschaft e. V.
Trio Babella, ein Duo und das Lotus Ensemble erspielen sich insgesamt 10.000 Euro Preisgeld
“Welche Ensembles gestalten so persönlich, so interessant und so überzeugend, dass man sie wieder hören möchte - und dafür gerne eine Konzertkarte kauft?”, unter diesem Jury-Motto fand am 9. Dezember 2025 zum 28. Mal in der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt (HfMDK) der jährliche Kammermusikwettbewerb der Polytechnischen Gesellschaft e.V. statt.
In diesem Jahr durfte sich die Jury über zahlreiche neu gegründete Ensembles freuen, die mit großer Ernsthaftigkeit, intensiver Vorbereitung und spürbarer musikalischer Neugier antraten. Dadurch blieb der Wettbewerbstag vom ersten bis zum letzten Beitrag spannend und abwechslungsreich. Insgesamt elf Ensembles bzw. 38 Musiker*innen stellten sich – in Duos, Trios, Quartetten und einem Sextett– in unterschiedlichster internationaler Besetzung dem anspruchsvollen Wettbewerb um den begehrten Kammermusikpreis 2025.
»Das Barbarella Trio überzeugte mit einer phantasievollen und sehr originellen Moderation und einm klug zusammengestellten und spannenden Programm. Das Viola-Klavier-Duo bestach durch eine besondere Tonschönheit und eine tiefgehende Interpretation von Hindemiths Violasonate. Und das Lotus Ensemble nahm das Publikum mit auf eine musikalische Reise bis ins Mittelalter – wann hört man Werke von Hildegard von Bingen schon auf einem derart hohen Niveau? Die Besetzung mit zwei Blockflöten, Barockcello und Cembalo zeigte beeindruckende Virtuosität und große musikalische Einfühlsamkeit.«Jurymitglied Prof. Tim Vogler
Das Trio Babella – mit Bodam Lee (Violine), Nana Kusaka (Klarinette) und Jiyun Kim (Klavier)¬ – bekommt den 1. Preis und damit 4.500 Euro; es wurde von Jaan Bossier und Tim Vogler betreut.
Das Viola-Klavier-Duo – mit Ayaka Taniguchi (Viola), Qiongdan Liang (Klavier) – erhält den 2. Preis und damit 2.000 Euro; es wurde von Angelika Merkle und Tabea Zimmermann unterrichtet.
Das Lotus Ensemble – mit Andreas Stöger und Sebastian Schmidt (Blockflöte), Moeko Aiba (Barockcello) und Haeun Cho (Cembalo) – erspielte sich den 3. Preis und 3.200 Euro; es studiert im Institut für Historische Interpretationspraxis (HIP) an der HfMDK.
Zusätzlich zum Preisgeld haben die drei Ensembles die Möglichkeit, sich im kommenden Jahr in zwei Preisträgerkonzerten zu präsentieren: am 5. Mai 2026 im Rathaus Friedrichsdorf und am 6. Mai um 20 Uhr im Kundenzentrum der Frankfurter Sparkasse.
Mit dieser stilistischen und interpretatorischen Bandbreite zeigte der Wettbewerb einmal mehr, wie lebendig und vielfältig die junge Kammermusikszene an der HfMDK ist – und wie viel künstlerisches Potenzial in den kommenden Jahren noch zu erwarten ist.
Die Jury
Der Jury gehörten an:
- Dr. Christa Ratjen als Vorsitzende und Vertreterin der Polytechnischen Gesellschaft e.V.
- Prof. Angelika Merkle (Klavierkammermusik)
- Prof. Eva Maria Pollerus (Cembalo/Generalbass und Kammermusik)
- Prof. Jaan Bossier (Bläserkammermusik)
- Prof. Jan Ickert (Violoncello)
- Prof. Hansjacob Staemmler (Klavierkammermusik)
- Ken Schumann (Violine im Schumann Streichquartett)
- Prof. Tim Vogler (Streicherkammermusik).
