Christoph Eschenbach erhält Ehrendoktorwürde der HfMDK Frankfurt

HfMDK-Präsident Prof. Elmar Fulda überreicht die Urkunde der Ehrendoktorwürde an Christoph Eschenbach
(Foto: Marvin Fuchs)
Christoph Eschenbach gibt dem ersten Geiger des Studierendenensembles die Hand
(Foto: Marvin Fuchs)
Christoph Eschenbach dirigiert das Studierendenensemble
(Foto: Marvin Fuchs)
pressemitteilung

Die Hoch­schu­le für Mu­sik und Dar­stel­len­de Kunst Frank­furt (HfMDK) ver­lieh am 4. Fe­bru­ar 2024, im Rah­men ei­nes fei­er­li­chen Ge­sprächs­kon­zerts den aka­de­mi­schen Grad der Eh­ren­dok­tor­wür­de an Chris­toph Eschen­bach. Ins­be­son­de­re Eschen­bachs au­ßer­ge­wöhn­li­ches En­ga­ge­ment für den künst­le­ri­schen Nach­wuchs, für die Ent­wick­lung von Ta­len­ten und für die ver­schie­dens­ten päd­ago­gisch-di­dak­ti­schen For­men der Mu­sik­ver­mitt­lung war für die Hoch­schu­le An­lass ihn zu eh­ren. Als Hö­he­punkt des mu­si­ka­li­schen Pro­gramms prä­sen­tier­ten Stu­die­ren­de der HfMDK und der Kron­berg Aca­de­my un­ter der Lei­tung von Chris­toph Eschen­bach ge­mein­sam die Kam­mer­mu­sik Nr. 1 von Paul Hin­de­mith.

Chris­toph Eschen­bach zeig­te sich von der Aus­zeich­nung und der mu­si­ka­li­schen Zu­sam­men­ar­beit mit den jun­gen Mu­si­ker*in­nen sehr ge­rührt:

» Ich bin zutiefst geehrt und bewegt, die Ehrendoktorwürde der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt zu erhalten. Die Hochschule hat eine herausragende Tradition in der musikalischen Ausbildung und Kultur. Ich bin sehr stolz, nun ein Teil dieser Tradition zu sein. Musik ist ein Dialog, ein Austausch von Ideen und Gefühlen, und ich habe durch diese Interaktionen unglaublich viel gelernt und empfangen, welches ich auch gerne an die nächste Generation weitergebe. Ich finde es sehr schön, dass wir zusammen mit Musikern der Kronberg Academy und der HfMDK in diesem Rahmen die 1. Kammermusik von Paul Hindemith, dem großen Sohn der Stadt, aufgeführt haben. Diese Auszeichnung ist nicht nur eine persönliche Freude, sondern auch eine Anerkennung der Bedeutung der Musik in unserem Leben und unserer Gesellschaft. «Christoph Eschenbach
Christoph Eschenbach am Rednerpult mit einem Blumenstrauss
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Der Abend be­gann mit dem Streich­quar­tett op. 12, Es-Dur von Fe­lix Men­dels­sohn Bar­thol­dy, prä­sen­tiert vom Rarón Quar­tett. Im An­schluss folg­ten in in­spi­rie­ren­den Ge­sprä­chen per­sön­li­che Ein­bli­cke in das Schaf­fen von Chris­toph Eschen­bach. Über sein Le­ben und sei­ne künst­le­ri­schen Po­si­tio­nen sprach er mit Ta­bea Zim­mer­mann (Pro­fes­so­rin für Vio­la und Kam­mer­mu­sik), Eli­sa­beth Tz­schent­ke (Stu­den­tin Di­ri­gie­ren), Flo­ri­an Höl­scher (Pro­fes­sor für Kla­vier) und Kon­rad Am­rhein (Stu­dent Re­gie). Zwi­schen den Ge­sprä­chen er­klang Wolf­gang Rihms „Frem­de Sze­ne III für Kla­vier­trio“, dar­ge­bo­ten vom Trio Han­na­ri.

In ih­ren Gruß­wor­ten wür­dig­ten HfMDK-Prä­si­dent Prof. El­mar Ful­da und Rai­mund Trenk­ler, Grün­der und Vor­sit­zen­der der Kron­berg Aca­de­my, Chris­toph Eschen­bach als her­aus­ra­gen­den Künst­ler un­se­rer Zeit. Er setzt sei­ne bio­gra­phi­schen Er­leb­nis­se, die Wir­kun­gen und Mög­lich­kei­ten der Mu­sik zu­ein­an­der in Dia­log und ver­mit­telt sie ak­tiv den Men­schen so­wie der jün­ge­ren Künst­ler*in­nen­ge­nera­ti­on. Sei­ne künst­le­ri­sche Leis­tung ist ihm stets eine Ver­pflich­tung ge­gen­über der Ge­sell­schaft, eine Ver­ant­wor­tung für den Um­gang mit dem mu­si­ka­li­schen Erbe und dem Neu­en, das die Mu­sik zu ent­de­cken gibt.

Das Ráron Quartett spielt auf der Bühne des Großen Saals
(Foto: Marvin Fuchs)
Prof. Tabea Zimmermann und Elisabeth Tzschentke im Gespräch mit Christoph Eschenbach
(Foto: Marvin Fuchs)
Das Trio Hannari auf der Bühne des Großen Saals
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Prof. Florian Hölscher und Konrad Amrhein im Gespräch mit Christoph Eschenbach
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Raimund Trenkler (Kronberg Academy) am Rednerpult im Großen Saal
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Chris­toph Eschen­bach ist den ge­mein­sam von Kron­berg Aca­de­my und HfMDK ver­ant­wor­te­ten Ba­che­lor- und Mas­ter­stu­di­en­gän­gen eng ver­bun­den. Ne­ben sei­ner Tä­tig­keit als Künst­le­ri­scher Bei­rat und Do­zent der Kron­berg Aca­de­my ist er re­gel­mä­ßig Gast des hr-Sin­fo­nie­or­ches­ters und seit 2016 Paul-Hin­de­mith-Preis­trä­ger der Stadt Ha­nau.

Am 10. Juli 2023 hat­te der Se­nat der HfMDK Frank­furt be­schlos­sen, Chris­toph Eschen­bach, dem Mu­si­ker, Di­ri­gen­ten, Pia­nis­ten, Mu­sik­for­scher, Men­tor jun­ger Mu­si­ker*in­nen und För­de­rer der mu­si­ka­li­schen Ent­wick­lung, den aka­de­mi­schen Grad ei­ner Eh­ren­dok­tor­wür­de zu ver­lei­hen.

Chris­toph Eschen­bach: Ein ein­zig­ar­ti­ger künst­le­ri­scher Weg

Chris­toph Eschen­bach (*20. Fe­bru­ar 1940 in Bres­lau) wuchs als Kriegs­wai­se bei der Cou­si­ne sei­ner Mut­ter, der Pia­nis­tin Wal­ly­do­re Eschen­bach, in Schles­wig-Hol­stein und Aa­chen auf. Der Un­ter­richt bei ihr leg­te den Grund­stein für ei­nen glän­zen­den mu­si­ka­li­schen Wer­de­gang. Nach dem Stu­di­um bei Eli­za Han­sen (Kla­vier) und Wil­helm Brück­ner-Rüg­ge­berg (Di­ri­gie­ren) eb­ne­ten ihm ers­te Prei­se als Pia­nist beim ARD-Wett­be­werb 1962 und dem Con­cours Cla­ra Has­kil 1965 auch in­ter­na­tio­nal den Weg.

Chris­toph Eschen­bach be­gann sei­ne mu­si­ka­li­sche Lauf­bahn als sen­si­bler Kon­zert­pia­nist und ent­wi­ckel­te sich par­al­lel dazu zu ei­nem her­aus­ra­gen­den Di­ri­gen­ten mit ei­ner enor­men künst­le­ri­schen Band­brei­te. Kon­zert, Oper, Kam­mer­mu­sik, Ur­auf­füh­run­gen, Lied – von J. S. Bach über die Ro­man­tik bis zur zeit­ge­nös­si­schen Mu­sik – das be­ein­dru­cken­de Re­per­toire, über das Eschen­bach ver­fügt, spie­gelt sich in sei­ner, mit zahl­rei­chen Prei­sen be­dach­ten, über­ra­gen­den Dis­ko­gra­fie.

Mit gro­ßer Of­fen­heit und Neu­gier­de ist Chris­toph Eschen­bach ei­nen ein­zig­ar­ti­gen künst­le­ri­schen Weg ge­gan­gen, auf dem es – auch mit über 80 Jah­ren – im­mer wie­der zu neu­en Wen­dun­gen und Be­geg­nun­gen kommt. Bis Juni 2023 war er Chef­di­ri­gent des Kon­zert­haus­or­ches­ters Ber­lin. Ab der Sai­son 2024/25 wird er künst­le­ri­scher Lei­ter des Na­tio­na­len Mu­sik­fo­rums NFM in sei­ner Ge­burts­stadt Wro­cław (Bres­lau). Chris­toph Eschen­bach ist Rit­ter der Lé­gi­on d’hon­neur, Com­man­deur des Arts et des Let­tres, Trä­ger des deut­schen Bun­des­ver­dienst­kreu­zes und Ge­win­ner des Leo­nard Bern­stein Prei­ses. 2015 wur­de er als Pia­nist und Di­ri­gent mit dem Ernst-von-Sie­mens-Mu­sik­preis aus­ge­zeich­net.

Pres­se­fo­tos zur ho­no­rar­frei­en Ver­wen­dung

HfMDK-Präsident Prof. Elmar Fulda überreicht die Urkunde der Ehrendoktorwürde an Christoph Eschenbach

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Christoph Eschenbach am Rednerpult mit einem Blumenstrauss

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Christoph Eschenbach gibt dem ersten Geiger des Studierendenensembles die Hand

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Christoph Eschenbach dirigiert das Studierendenensemble

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