Ausklang und Aufbruch: Zum Abschied von Susanne Stoodt
„Musik ist eine Möglichkeit, sich die Welt zu erobern“, sagt die Geigerin und Pädagogin Susanne Stoodt. Über drei Jahrzehnte lang hat sie diese Haltung an ihre Studierenden weitergegeben. Seit 1994 wirkte sie als Professorin für Violine an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt (HfMDK) und prägte Generationen junger Geigerinnen und Geiger. Viele ihrer ehemaligen Studierenden sind heute in renommierten Orchestern, Kammermusikensembles oder als Pädagog*innen tätig. Untrennbar mit ihrem Namen verbunden ist die Young Academy, das erfolgreiche Nachwuchsförderprogramm der HfMDK. Am Mittwoch, den 17. Dezember, verabschieden Kolleg*innen und Studierende Susanne Stoodt unter dem Motto „Ausklang und Aufbruch“ in den Ruhestand. Die Geigendozentin blickt dem Abend mit Vorfreude entgegen: „Nach 31 Jahren bin ich voller Dankbarkeit für die ereignisreiche, spannende und erfüllende Zeit mit wunderbaren Kolleg*innen und ebensolchen Studierenden – und freue mich auf einen Klangbogen vom Lehren zum Weitergehen: einen Abend der Reflexion, des Dankes und der Vorfreude auf Neues.“
Neben ihrer Lehrtätigkeit hat Susanne Stoodt die HfMDK auch hochschulpolitisch nachhaltig geprägt, unter anderem über viele Jahre als Dekanin des größten Fachbereichs. HfMDK-Präsident Prof. Elmar Fulda: „Susanne Stoodt ist Talentscout und eine leidenschaftliche Pädagogin und Künstlerin mit hohem Anspruch an sich selbst. Sie hat ein besonderes Gespür für junge Menschen und ihr musikalisches Potential. Sie ermutigt und fördert - mit Nachdruck, Humor und Herzlichkeit. Sie hat sich in den Hochschulgremien engagiert und etwas Bleibendes durchgesetzt: die Young Academy der HfMDK, das Nachwuchsprogramm der HfMDK für hochbegabte junge Musiker*innen. Ich danke Susanne Stoodt sehr herzlich für ihr langjähriges Engagement!“
Ein zentrales Anliegen von Susanne Stoodt war stets die Förderung junger Talente Als Initiatorin, Mitbegründerin und Studiengangleiterin rief sie die Young Academy ins Leben, die im Wintersemester 2019/20 an den Start ging. Bis heute haben 43 Jungstudierende das Programm durchlaufen. Unter ihrer Ägide entwickelten sich die jungen Musiker*innen neben der Schule zu außergewöhnlichen Talenten, präsentierten sich regelmäßig auf den Konzertpodien der HfMDK und erzielten zahlreiche Preise, unter anderem bei Jugend musiziert. Viele von ihnen nahmen direkt im Anschluss ein Musikstudium auf. Dabei stand für Susanne Stoodt stets der Mensch im Mittelpunkt des Programms – und damit auch Ausgewogenheit, Persönlichkeitsentwicklung und die Freude am Musizieren.
Susanne Stoodt erhielt ihre Ausbildung in Frankfurt, London und Berlin und verfügt über langjährige Erfahrung als Konzertmeisterin an deutschen Opernhäusern. Als Mitglied des Grüneburg-Klaviertrios, Preisträger des ARD-Wettbewerbs, konzertierte sie international. Bis heute ist sie eine gefragte Kammermusikerin, Dozentin von Meisterkursen und Jurorin bei Wettbewerben weltweit.
Von 1994 bis 2025 lehrte Susanne Stoodt als Professorin für Violine an der HfMDK – und hat dort weit mehr hinterlassen als nur musikalische Exzellenz: eine Haltung, die Musik als Weg versteht, die Welt zu entdecken und zu gestalten.
