„Was wir zu sagen hätten, wenn uns die richtigen Fragen gestellt werden . . .“

Regie: Redjep Hajder
Dramaturgie: Anton Svoboda
Schauspiel: Daniel Krimsky, Amina Merai, Arsalan Naimi
Bühne: Valeria Castaño Moreno
Kostüm: Mirjam Kiefer
Sounddesign: Barnabas Vollmar

Clankriminalität, Silvesternacht, Freibadschlägerei – antimigrantische Kampfbegriffe wie diese prägen seit Jahrzehnten die mediale und politische Öffentlichkeit. Unter dem Deckmantel der vermeintlich wachsenden Gewalt und Kriminalität durch Migration werden Gesetze verschärft, polizeiliche Maßnahmen ergriffen und ein stetig radikaler werdendes Vokabular rechter Parteien begünstigt. NACH UNS DIE ANGST begleitet Menschen und ihre Geschichte vom Aufwachsen zwischen den Welten und erzählt dabei von der Dynamik konkurrierender Geschlechterrollen, der Komplexität identitätsstiftender Kollektive und dem fehlenden Vertrauen in Demokratie und hinterfragt, warum wir diese Gewalt und Kriminalität von Migrant*innen beobachten. Drei Figuren offenbaren private Einblicke in die mannigfaltigen Reaktionen, die aus ihren Erfahrungen erwachsen.

My body is a temple oder ist er doch eine abgeranzte Mietwohnung?

Regie: Elisa Künast
Text und Dramaturgie: Hannah Siecksmeier
Schauspiel: Lisa Freiberger, Anneke Gies
Tanz: Emma Ibáñez, Hannes Lüttringhaus
Bühne: Lukas Birkhofer
Sounddesign: Florian Illing

POINT OF NO RETURN geht Protagonistinnen und Metaphoriken nach, die den weiblich gelesenen Körper und dessen Wunder im Sinne der Reproduktionsarbeit beleuchten. Das interdisziplinäre Ensemble wirft einen tiefgehenden und beängstigenden Blick auf tagtägliche Prozesse und Positionen von Schwangeren und potenziell Schwanger-Werdenden. Dabei hinterfragt die Stückentwicklung, inwieweit sich kapitalistische Wertesysteme in den Uterus eingehakt haben.

Content Note und Triggerwarnung: Fehlgeburt, Sterilisation, Unfruchtbarkeit, Gewalterfahrungen im Kreißsaal, strukturelle Gewalt, Erwähnung von Blut

Regie: Konrad Amrhein
Choreografie:  Laszlo Sandig
Tanz: Miwa Shibata
Tanz: Johann Holland
Musik:  Lillian Zhou
Bühne und Kostüm: Panni Somody

REGENTRUDE sucht im gleichnamigen Märchen von Theodor Storm Narrative für das Mensch-Natur-Verhältnis. Dabei werden interspezifische Verflechtungen aufgedeckt, an- und wiedererkannt und rücken die menschlichen Akteur*innen aus dem Mittelpunkt der Darstellungsformen. So entsteht das multizentrische Bild eines verflochtenen Netzwerks aus menschlichen und nichtmenschlichen Akteur*innen. 

Regie: Julia Gudi
Konzept & Text: Julia Gudi & Jonathan Lutz
Dramaturgie: Christina Schulte
Schauspiel: Shirin Ali, Maurice Läbe
Sounddesign: Jonathan Lutz

Eine Frau betritt eine Luxusboutique.
Ihr Ziel: eine Handtasche.
Nicht irgendeine Handtasche - eine Birkin Bag.
Um an die Tasche zu gelangen, muss sie Aufgaben erfüllen.
Sie muss dem Verkäufer beweisen, dass sie wirklich reich ist.
Und nicht nur Geld besitzt.
Ein Machtspiel entbrennt bei dem Oben und Unten,
Arm und Reich neu geordnet werden.

Die Popkultur ist von der Ästhetik des Reichtums fasziniert. Der Begriff Old Money bedeutet so viel wie “Geldadel” oder "alteingesessenes Geld” und beschreibt den Lebens- und Kleidungsstil von Familiendynastien, die über mehrere Generationen hinweg ihren Wohlstand bewahrt haben. In der High Fashion findet sich der Trend "Quiet Luxury” wieder, nicht sichtbarer Luxus. Schlichte, zeitlose, aber hochwertige Kleidung, die als stumme Insigne des eigenen Wohlstands funktioniert. Im öffentlichen Raum nicht eindeutig zu dechiffrieren, aber dennoch für ebenso Wohlhabende Menschen als Code erkennbar bleibt. Durch Filme der letzten Jahre wie Triangle of Sadness, The Menu oder Serien wie Succession oder The White Lotus, wird mit satirischen Mitteln zeitgleich versucht Kapitalismuskritik an hedonistischem Reichtum auszuüben. Diese Inszenierung stellt sich die Fragen: Für wen sind diese Erzählungen? Bringen uns diese Geschichten dazu, kritisch über Reichtum nachzudenken oder bewirken sie letztendlich genau das Gegenteil? Warum hassen wir reiche Menschen und vergöttern sie zugleich? Um diese Fragen zu erforschen, haben wir Räume der Exklusivität besucht und uns auf die Spuren des Luxus in Deutschland begeben …